- Speaker #0
What's up, Doc? Sprechstunde mal anders.
- Speaker #1
Der Podcast von Dr. Lipp und Arzt und Wirtschaft rund um die Themen Praxisorganisation,
- Speaker #0
Digitalisierung und Wirtschaftlichkeit. Mit Dr. Dirk Heimann. Und damit herzlich willkommen, liebe Kolleginnen und Kollegen. Schön, dass Sie dabei sind. What's up, Doc? Sprechstunde mal anders. Gemeinsam ja mit Dr. Lipp und Arzt und Wirtschaft oder Dental und Wirtschaft. Deswegen heute wichtig, weil es geht um... ein Dentalthema. Allerdings nicht nur. Man sagt ja, zumindest aus humanmedizinischer Sicht, also von so Leuten wie mir, die nun Allgemeinmediziner sind, die Zahnis, die haben uns manchmal schon was voraus, weil sie besser vermarkten können und besser auf Dinge gucken, die die Gesellschaft gerade bewegt. Das trifft wahrscheinlich an der einen oder anderen Stelle auf das Thema Nachhaltigkeit zu. Eine grüne Praxis. Darüber möchten wir heute sprechen. Wir haben eine Internetleitung gespannt in dieser 46. Folge, in der es ja vor allen Dingen darum geht, wie können wir uns im Alltag alle ein bisschen helfen, um bessere Medizin, aber vielleicht auch angenehmere Medizin für uns selbst zu machen. Die Internetleitung geht nach Lahnstein, um genau zu sein, zu Dr. Christian Weichert und Benedikt Kempkes. Grüße herzlich.
- Speaker #2
Hi, hallo, schönen guten Tag.
- Speaker #1
Hi.
- Speaker #0
Zwei Zahnärzte, die in Lahnstein eine... nachhaltige Praxis haben, eine grüne Praxis, was genau mit diesem, ja mit diesem, sagen wir mal, Siegel grüne Praxis auf sich hat, mehr dazu gleich. Ich würde Sie aber gerne erst mal so ein bisschen kennenlernen. Also, Bendy Kempis, ich weiß von Ihnen, was es sehr sympathisch macht bei Sie beiden, Sie haben beide in Mainz studiert, da sitzen wir nun auch. Wenn wir diesen Podcast aufzeichnen, Sie wissen also, wie schön Mainz ist. Warum sind Sie dann nach Lahnstein gegangen, Herr Kempis?
- Speaker #2
Wir beide sind ja Rheinländer, der Dr. Weichert und ich. Und dann lag es ja nah, auch in Mainz zu studieren und beide einen Studienplatz dort bekommen und uns auch dort kennengelernt im schönen Mainz. Und unsere Heimat ist ja auch das schöne Rheinland. Der Dr. Weichert kommt aus Fallen da am Rhein. Und bei mir sind es so zehn Kilometer bis zum Rhein. Und dementsprechend durch die Verwurzelung hier hat es uns nach Mainz gezogen und dann natürlich auch wieder zurück. Und wir haben damals schon während des Studiums gesagt, wenn... irgendwann sich die Gelegenheit ergibt und wir eine Praxis übernehmen wollen oder eine Praxis finden, dass wir das noch zusammen machen.
- Speaker #0
Ich habe unter anderem von Benedikt Kempkes erfahren, Carolin Daum, die die redaktionelle Verantwortung für unseren Podcast What's Up Doc hat. Die hat mir das reingeschrieben. Sie sind nämlich Schiedsrichter in der Bundesliga.
- Speaker #2
Ja, das ist korrekt. Als Schiedsrichterassistent, um es ganz genau zu sagen. Ich habe selber in der zweiten Bundesliga gepfiffen als Schiedsrichter und bin Schiedsrichterassistent, also der Mann mit der Flagge in der Hand an der Seitenlinie in der Bundesliga.
- Speaker #0
Was mich jetzt beeindruckt, bevor wir zu dem Thema Tarnarztpraxis und Grüne Praxis kommen, ich finde die Schiedsrichter ist zumindest mal ein laienhafter Eindruck, die laufen ja schon mehr als die meisten Spieler. Ist da was dran?
- Speaker #2
Es kommt auf die Position an, natürlich immer mehr als der Torwart, keine Frage.
- Speaker #0
Na gut, Sie haben sich jetzt in die Seitenlinie zurückgezogen, da ist nicht so viel wahrscheinlich.
- Speaker #2
Ich kann mal so sagen, in der Seitenlinie laufe ich ungefähr sechs Kilometer und als Schiedsrichter so zehn bis zwölf, ein bisschen abhängig davon, wie das Spiel so von der Schnelligkeit und der Schnelligkeit aussehen kann. Der Milan ist, ich sage mal, wenn jetzt nur auf ein Tor gespielt wird, läuft er noch ein bisschen weniger.
- Speaker #0
Dr. Christian Weichert, auch Sie haben in Mainz studiert. Ich habe es gerade schon gesagt. Ich habe ein Zitat für Sie und ich bin gespannt, ob Sie wissen, wo es her ist. Und ich werde doch Feuerwehrmann. Wo ist es her?
- Speaker #1
Oh, das ist eine gute Frage, weil ich bin Feuerwehrmann.
- Speaker #0
Das weiß ich.
- Speaker #1
Das kann ich leider nicht zuordnen.
- Speaker #0
Das beantwortet eine zweite Frage. Sie haben keine Kinder. Auch das steht bei mir. Es ist nämlich aus Grisou, der kleine Drache. Und es ist ein Drache, es ist eine, glaube ich, Zeichentrickserie aus den 70er oder 80er Jahren. Und da wollte dieser kleine Drache Grisou, der Feuer spuckt, unbedingt ein Feuerwimmern werden. Also jetzt mal Einführung beiseite, Warm-up beiseite. Das soll man in den ersten Minuten eines solchen Podcasts ja machen. Wir haben eben schon ein bisschen was erfahren von Benedikt Kempkes, warum sie beide zusammengegangen sind. Aber sie hat ja offensichtlich noch mehr zusammengeführt, außer zu sagen seit Studientagen, wir machen mal eine P... Praxis zusammen. Was hat Sie denn so verbunden?
- Speaker #1
Ja, eigentlich hat sich das Schicksal, wie man es so schön nennt, bei uns natürlich auch weiter gedreht und wir haben eine Praxis zusammen gefunden, die wir weiter fortführen wollten. Ich hatte die Möglichkeit von meinen Eltern die Praxis zu übernehmen und habe aber auch schnell gemerkt, das habe ich 2016 gemacht, indem ich quasi meine Mutter ausgelöst habe, die dort auch tätig war, dass das sehr aufwendig und schwierig ist, in der jetzigen Zeit, in der großen Praxis, die wir damals schon hatten, nach vorne zu gehen. Und habe dann die Problematik gesehen, dass man alleine da auch auf weiter Flur steht und sich, wenn man sich modern und für die Zukunft gerüstet aufstellen möchte, eigentlich jemanden braucht, mit dem man zusammen nach vorne gehen kann. Und der Herr Kempkes, mein Kollege, den ich im Studium kennengelernt habe, war gar nicht so weit weg von mir in Koblenz tätig. hat sich auch die Frage gestellt, was seine Zukunft so machen könnte. Und da hat es im Jahr 2017 nach einigen Gesprächen ergeben, dass wir beide uns die Idee zusammenlegen einer Praxis oder das Weiterführen einer Praxis vorstellen können. Und damit haben wir 2018 gestartet und haben dann meinen Papa nach 44 Jahren in die Betriebsruhe gegeben.
- Speaker #0
Das war eine schöne Formulierung. Wir haben meinen Papa nach 44 Jahren in die Betriebsruhe gegeben. Okay. Heute haben Sie eine große Praxis. Praxis Weichert, Doktores Weichert und Kempkes. Ich glaube, vier zahlärztliche Kolleginnen und Kollegen sind Sie insgesamt in der Praxis. Und irgendwas verbindet sie. Das eine ist natürlich, man geht nach vorne, man will neue Dinge erreichen. Sie haben einen Neubau hingestellt, Sie haben aus einer großen Praxis eine in Anführungsstrichen noch größere gemacht, aber mit einer anderen Überschrift. Ich war auf Ihrer Seite in Vorbereitung und mir ist gleich ins Auge gefallen. Natürlich nachhaltig gesund. Diese drei Worte stecken in einem grünen Kreis. Herr Kempke, vielleicht für Sie nochmal oder auf Sie die Überleitung. Warum so eine Überschrift über der Praxis? Eigentlich würde man doch sagen, weiße Zähne. Noch viel günstiger, tolle Termine. Sie haben aber gesagt, Sie setzen auf was anderes.
- Speaker #2
Ja, im Grunde wollten wir hier gemeinsam was aufbauen. Und das haben wir auch geschafft. Und die Kernidee ist ja, dass das, was man aufbaut, auch lange anhält und nachhaltig ist. Und wir fangen bei uns selber an, wenn wir darüber reden. Und wir können auch nur was schaffen, wenn wir gesund sind. Und die Gesundheit beginnt bei uns selber. Und dann ist es langfristig. Und die Natürlichkeit ist natürlich... wie der Begriff schon sagt, einfach gegeben durch das Arbeiten am Mensch und mit natürlichen Produkten, mit langlebigen Produkten. Und das wollen wir einfach widerspiegeln in allem, was wir hier tun, dass das, was wir machen, langlebig ist, nachhaltig ist, der Gesundheit zuträglich ist und im besten Fall auch noch natürlich ist, sodass das, was wir schaffen, uns rundum zufrieden macht.
- Speaker #0
Jetzt haben Sie viele Punkte angerissen, Christian Weicher, das würde ich gerne weitergeben. Das heißt, auf der einen Seite vielleicht wahrscheinlich das Setzen auf natürliche Materialien, das Vermeiden von Plastik und eben nicht nachhaltigen Materialien. Bis dahin haben wir auch schon einige Mal hier bei WhatsApp Talks, spreche ich schon mal anders, darüber gesprochen. Was für mich eben von Herrn Kempke so ein neuer Eindruck war, es muss auch uns selbst dabei gut gehen. Gesundheit ist, denken Sie, ein Stück weiter oder verstehe ich das falsch?
- Speaker #1
Ja, also das sind ja immer verschiedene Faktoren, die einen bewegen, sich gesund zu orientieren, sich gesund zu halten, sich wieder gesund zu machen. Die Praxis ist für uns ja schon wie ein zweites Zuhause quasi, alleine mal vom Zeitfaktor her. Und wir arbeiten und leben hier mit sehr vielen Personen, Menschen zusammen, die das auch genauso empfinden. Und wenn es uns hier nicht gut geht in unserem Inneren, in unserer Kernstruktur, dann haben wir, glaube ich, auch Schwierigkeiten zum einen. authentisch nach außen zu wirken und zum anderen aber auch uns wohl zu fühlen. Und da ist das Thema Natürlichkeit und Nachhaltigkeit. Das fängt bei Chemikalien in den Gebäuden an, das fängt bei den Materialien, mit denen man täglich zu tun hat, an. Wie geht man miteinander um? Stimmt die Chemie auch auf Basis von persönlichen Gesprächen? Ist das Team gesund? Und wir versuchen eigentlich, uns so wohl zu fühlen und das Miteinander und damit auch die Umgebung. Das Gebäude, die Praxis vom Bild über die Zimmer bis hin zu der Optik so zu gestalten, dass wir uns in allem quasi zu Hause fühlen und das halt auch für uns den Vorteil hat, dass wir nicht drüber nachdenken müssen, wie geht es mir auf der Arbeit, sondern auf der Arbeit muss es mir gut gehen. Es ist aber natürlich die Frage, mache ich das auch draußen? Die Einstellung dazu braucht man schon und das versuchen wir mit unserem ganzen Team eigentlich zu leben. Die Message, die wir mit dem Gebäude und mit unserem Dasein hier ausstrahlen, ist, dass wir das auch unseren Patienten übertragen wollen und die quasi abholen. Und wenn es denen noch nicht so gut geht, sie spätestens dann, wenn sie bei uns waren, natürlich irgendwo auch was davon mitnehmen können.
- Speaker #0
Aber das klingt ja, jetzt, Benedikt Kempis, ich leite es vielleicht an Sie weiter, die Frage, das klingt ja nur nach sehr schönen Worten, kann man gut hinschreiben. Menschen, wahrscheinlich aus der Industrie, würden das möglicherweise Marketing nennen, aber Herr Kempis... Wie lebt sich das denn im Alltag? Das ist ja schnell gesagt, wir sind nachhaltig, alle sollen gerne zur Arbeit kommen, aber woran machen Sie das denn fest, dass das wirklich funktioniert, ein solches nachhaltiges und natürliches Arbeiten?
- Speaker #2
Es fängt ja mit dem Gebäude an. Wir haben ja versucht, uns eine schöne Arbeitsstätte zu bauen, wo sich alle wohlfühlen, einen schönen Sozialraum oder einfach gesunde Luft, dass wir sagen, wir haben eine Lüftungsanlage, die gefilterte, klimatisierte Luft bringt, dass man sich auch schon vom Raumklima wohlfühlt, das Miteinander, was Dr. Weichert eben angesprochen hat. Wie gehen wir miteinander um? Wie wollen wir kommunizieren? All diese Kleinigkeiten, die aber eine große Gewichtung haben im Alltag, sollen dazu beitragen, dass man sich wohlfühlt. Und für den Patienten, der bei uns jetzt einen Termin hat, der einfach schon vor der Tür steht und... in unserem grünen Wartezimmer schon steht, was wir gerade dabei sind aufzubauen, wo schon schöne Pflanzen sind, wo schöne Kräuter sind, wo die Blumen im Sommer natürlich und im Frühling im besten Fall blühen. Der schöne Blick auf den Rhein in der natürlichen Umgebung, das soll dazu beitragen, dass man sich einfach gut fühlt und aufgehoben fühlt. Und das leben unsere Mitarbeiter immer weiter Stück für Stück. Das fängt wie gesagt bei uns an, dass wir es vorleben und sie an sie weitertragen und sie den Weg mitgehen. Sie fühlen sich dabei wohl, machen da auch mit und das überträgt sich auch auf die Patienten, die dann auch sehr gerne zu uns kommen. Auch alleine, wenn sie bei uns im Wartezimmer sitzen oder auch im Behandlungszimmer einen tollen Blick haben auf Schloss Stolzenfels, auf den Rhein, auf die schöne Umgebung, auf die Landschaft, dann ist das einfach dieses Gesamtbild, was sich dann zusammensetzt.
- Speaker #0
Jetzt bin ich gerade ein ganz kleines bisschen neidisch geworden, weil in meiner Praxis hat man leider keinen schönen Blick auf den Rhein. Der ist ein bisschen weiter weg, so zwei Kilometer und ein bisschen Wald und Straßen. Sind auch noch dazwischen. Christian Weichert, gerne würde ich das Thema Green Dentistry mal ansprechen. Das ist ja so der Schlagbegriff für vieles von dem, was wir gerade gehört haben, bevor wir zum Siegel der grünen Praxis kommen und dann darüber noch ein bisschen mehr erfahren. Aber ist das jetzt ein alter oder ein neuer Gedanke? Green Dentistry, ich kann mir vorstellen, als Sie die Praxis von Ihren Eltern übernommen haben, wenn ich mich selber mal zurückerinnere, wie war das vor 20, 30 Jahren, als wir selber noch in der Schule waren vielleicht, vor 40 Jahren und uns dann mit dem Thema Umweltschutz auseinandergesetzt haben. Da war ich. war das noch gar nicht so ein Thema. Jetzt ist es das. Wann haben Sie begonnen umzudenken?
- Speaker #1
Also in Kontakt gekommen, vielleicht muss man es so formulieren, bin ich damit schon tatsächlich über meine Eltern, die also in den 90er Jahren im Rheinland auch schon aktiv waren, im Umweltschutz sich dafür interessiert haben.
- Speaker #0
Das war sehr, sehr früh, 90er Jahre, das war echt super früh.
- Speaker #1
Ja, genau, aber es gab bei uns auch schon relativ früh biologische Nahrungsmittel. Meine Eltern haben Werte darauf gelegt auf Natur, also auf wenig Plastik, auf... Kontakt der Kinder mit dem Außen, mit der Außenwelt. Und ja, für mich war das eigentlich schon relativ früh so, dass ich mich auch selber damit auseinandergesetzt habe. Ich bin selber ein Mensch, der sehr viel draußen ist, der sehr viel im Garten Gemüse anbaut zu Hause. Und mein Kollege und ich haben uns beide lustigerweise zeitgleich mit dem Thema Photovoltaik auseinandergesetzt und versucht, unsere Eigenheime damit umzurüsten, um einen Teil der Emissionen, die wir verursachen, damit zu kompensieren. Wir haben uns sehr lange darüber auseinandergesetzt in der Praxis, wie wir das machen können und haben tatsächlich eigentlich schon 2018 angefangen, aufgrund der immensen Müllmengen, die wir produzieren, uns zu überlegen, wie können wir davon zurückgehen. Und hatten zu dem Beginn, als wir in das Thema Green Dentistry, also grüne Praxis, als Siegel auch eingestiegen sind, in der Checkliste schon fast drei Viertel der Punkte, die wir schon als, ja, haben wir schon umgesetzt, abhaken konnten. Und das war für uns... Eigentlich so der Anstoß, auch dann mit dem Umzug in ein neues Gebäude, wo man also auch die Hülle und die ganze Praxis nochmal komplett neu damit konzipieren konnte, zu hinterfragen und die Prozesse, die wir tagtäglich machen, aufzudröseln und zu gucken, gibt es Dinge, die wir ändern können. Und das ist natürlich schwierig in der Hygienekette, weil das ist ja in jeder Praxis so, aber es gibt so viele Punkte, an denen man ansetzen kann. Das hat in der alten Praxis bei Ökostrom, Ökogas angefangen, wir haben alle LED-Lampen. auf den neuesten Stand gesetzt. Wir hatten Röhren da drin. Wir haben angefangen, vor sechs Jahren schon die Plastikbecher rauszuschmeißen und das gegen Papier auszutauschen. Wir mussten uns natürlich auch immer fragen, wofür machen wir das? Und es ist aus budgetärer Sicht sicherlich immer viel Geld gewesen, weil es auch sehr teuer war, auch vorher schon. Und hat natürlich mit dem Verbreiten des grünen Gedankens auch dazu geführt, dass die Nachfrage größer ist, dass die Produkte sich da ein bisschen mehr anpassen. Aber... Wir haben mit dem Umzug im 2023 natürlich geschafft, das ganze Konzept noch ein bisschen mehr darauf anzupassen und das dann im Haushalt auch stimmig aufzuziehen. Deswegen ist die Hülle, die wir haben, ein Mitstandteil unserer Praxis. Und wir versuchen jetzt eigentlich seit sechs Jahren schon, uns da kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das ist auch ein bisschen ein Trial-and-Error-Prinzip, weil es muss halt auch praxisgeprüft sein, was man an neuen Sachen mit reinnimmt, nicht alles, was nachhaltig ist, funktioniert auch im Tagesbetrieb. Aber ich denke, mit den Dingen, die wir bis jetzt gemacht haben, fahren wir sehr gut.
- Speaker #0
Sie sind der Gewinner unter anderem vom Green Dental Award. Sie haben dieses Siegel, die grüne Praxis. Und das ist genau der Moment, wo ich diese Runde gerne noch ein bisschen erweitern würde um Lars Krupper. Er ist 1970 geboren, unter anderem. Also er ist kein Zahnarzt, um das zu sagen, sondern er hat an der Hochschule für Kommunikation und Design in Berlin studiert und ist unter anderem der Initiator von diesem Siegel, die grüne Praxis. Prax und auch Initiator vom Green Dental Award. Wir fragen doch ihn mal und sagen zuerst Hallo. Grüße Jakob. Hallo. Vielleicht helfen Sie uns jetzt ein bisschen. Ich habe eben gesagt, Lassgruppe, auf der Website der beiden Kollegen aus Lahnstein findet sich beides, Ihr Green Dental Award und das Siegel Die Grüne Praxis. Fangen wir vielleicht mit dem Siegel Die Grüne Praxis an. Da sind Sie der Initiator, haben das zusammen mit zwölf führenden Unternehmen mit ins Leben gerufen. Was genau sagt dieses Siegel Die Grüne Praxis? Weil sagen, ich bin nachhaltig, können ja viele.
- Speaker #3
Ja, das ist richtig. Wir haben einfach 2021 gemerkt, dass das Thema erstmal ein Riesenthema am Markt ist. Wir haben gemerkt, dass vielen Praxen Nachhaltigkeit wichtig ist. Und wir haben damals überlegt, wie können wir denn das Thema unterstützen, wie können wir das sichtbar machen und sind 2021 gestartet mit dem Wettbewerb Deutschlands Grüne oder die Grüne Praxis des Jahres. Das hat uns gefreut, dass gleich im ersten Jahr wieder sehr viele Zuschriften bekommen haben. Circa 120 Einsendungen hatten wir. Und das hat uns natürlich sehr gefreut und so hat sich das ganze Thema entwickelt. Wir haben dann überlegt, als zweiten Step, wie können wir das Thema vergleichbar machen, weil im ersten Step ging es uns erstmal darum, zu analysieren, ist es ein Thema, ist es kein Thema, mittlerweile gibt es viele Studien, mittlerweile gibt es viele Informationen, 2021 gab es das nicht.
- Speaker #0
Da waren wir auch mit dem Corona 21.
- Speaker #3
Da waren wir alle im Corona, hatten alle verschiedene andere Themen, aber es war damals abzusehen und das ist sicherlich auch unser Background als... Kommunikationsspezialisten in der Dentalbranche, wo wir uns überlegt haben, was sind die Themen, die da kommen. Auf jeden Fall ging es dann damals darum, nachdem sich die Founding Partner gegründet hatten, zu sagen, wie können wir eine Vergleichbarkeit schaffen? Wie können wir Faktoren aufstellen und wie können wir als Agentur und als Founding Partner das Thema unterstützen? Und daraus ist eine Checkliste entstanden, die wurde gerade auch schon erwähnt, die wir... unter anderem auch mit der Bundesheilärztekammer abgestimmt haben. Die haben uns ein bisschen Support gegeben und haben gesagt, was sind die wesentlichen Voraussetzungen, die eine Praxis erfüllen sollte. Und es wurde vorhin auch schon gesagt, viele Praxen sind ja schon sehr auf dem digitalen Weg. Die haben viele Tools eingeführt, die Nachhaltigkeit unterstützen. Und uns ging es darum, das ganze Thema zu supporten. Informationen zu liefern und was uns ganz besonders freut, viele Praxen geben uns die Rückmeldung, dass die Checkliste bereits schon eine sehr gute Unterstützung darstellt.
- Speaker #0
Verstehe ich das richtig, bevor man also von Ihnen das Siegel bekommt, die grüne Praxis, muss man diese Checkliste schon durchlaufen haben und muss eine gewisse Punktzahl erreichen, um überhaupt so ein Siegel zu kriegen, ist das so?
- Speaker #3
Ja, absolut. Also die Checkliste ist für uns im Prinzip das Instrument zu sehen, wo steht die Praxis, da geht es dann auch um Faktoren. Was ist die Intention, was die Nachhaltigkeitsstory, wo möchte die Praxis hin, was ist aktuell da, was ist erfüllt, was ist vielleicht teilweise erfüllt und was ist in Planung?
- Speaker #0
Und wenn jetzt so eine Praxis das werden möchte, also wenn die sagt, ich würde mich jetzt gerne bei Ihnen bewerben oder würde meine Materialien einsenden, um zu sagen, ich werde eine grüne Praxis. Wohlgemerkt, das gilt ja nicht nur für die Zahnmedizin, das gilt ja auch für die Humanmedizin zum Beispiel. Was sind denn die Voraussetzungen? Also wenn ich jetzt morgen sage, ich bitte meine Mitarbeiterin, diese Checkliste von Ihnen anzufordern. auszufüllen, was muss ich schaffen, damit ich eine grüne Praxis werde?
- Speaker #3
Also wir haben das geclustert und wie gesagt, wir sind ja in der Zahnmedizin gestartet. Und da geht es halt um, wobei viele Themen natürlich vergleichbar sind in den Praxen. Da gibt es ein paar Besonderheiten. Es gibt so Themen wie zum Beispiel das Thema digitaler Verwaltung und Kommunikation. Das fängt ja an, wenn der Patient die Praxis betritt. Zum Beispiel das Thema digitale Anamnese, das Thema digitale Patientenbestellung. Das sind zum Beispiel so Themen. Generell auch digitale Praxis, das sind digitales Röntgen, digitale Abformung, digitale Bildteile.
- Speaker #0
Also da sprechen Sie vom Vermeiden von Papier zum Beispiel.
- Speaker #3
Genau, genau. Oder halt der Einsatz von biokompatiblen Zahnersatz, regionale Herstellung, regionale Belieferer, Materialwirtschaft. Das sind so Themen wie Absaugkanülen aus Polyethylen. Reinigung, Pflege, Desinfektion. Eins ist klar, ein Mehrweg-Mundspülbecher ist natürlich besser als der Einmalbecher. Da gibt es mittlerweile viele Alternativen oder gute Alternativen. Und ich würde fast behaupten, zu jedem Behandlungsschritt in einer Praxis gibt es so eine Alternative, ein besserer Weg, ein nachhaltiger Weg.
- Speaker #0
Da kann man alleine durch die Checkliste, habe ich verstanden, eben schon ein bisschen lernen, alleine weil man darüber reflektiert. Wo kann man denn jetzt eigene Ideen oder vielleicht auch so eine Checkliste oder so eine Bewerbung einreichen? Wie geht das praktisch?
- Speaker #3
Praktisch geht das ganz einfach, dass man halt auf unserer Seite grunepraxis.de oder com sich die Checkliste downloadet oder anfordert.
- Speaker #0
Klingt einfach, das kann ich gleich machen. Also auf die Website gehen.
- Speaker #3
Und dann kriegt man erstmal ein Gefühl dafür, so wie das auch die Praxisweiche in Kemper gerade geschildert hat, wo stehe ich denn? Welche Themen bin ich schon angegangen? Möchten Sie das vielleicht noch machen? Was sicherlich nicht unwichtig ist bei dem Thema, ist, wie integriere ich mein Team? Also das ist ja ganz wichtig. Und da freut es uns, wenn wir dann mit Praxen sprechen, wie unterschiedlich die Teams eingebunden werden. Also das geht darüber, dass zum Teil Green Teams gebildet werden, die sich regelmäßig treffen und sagen, was ist das nächste Thema, was wir angehen wollen. Und es gibt zum Beispiel Praxen wie die erste Praxis des Jahres, Mundpropaganda, wo der Inhaber gesagt hat, ich gebe meinen Mitarbeiterinnen... wenn sie auf Flugreisen verzichten, einen zusätzlichen Urlaubstag. Also ich finde, das ist ein sehr, sehr wichtiger Punkt im Thema Nachhaltigkeit. Wie hole ich alle ab und vor allen Dingen, wie binde ich mein Team ein? Und wie kann ich diesen kontinuierlichen Prozess führen? Weil das ist ja am Ende ein Prozess, ja, kleine Schritte in einem langen Prozess.
- Speaker #0
Aber leiten wir doch die Frage nochmal weiter an Dr. Christian Weichert, wie er das jetzt gesehen hat. Jetzt hatten Sie... diese Checkliste in der Hand. Sie haben sich das angeschaut. Was haben Sie festgestellt, als Sie darüber gelesen haben? Ja, wir machen das alles schon oder da stecken noch ein paar coole Ideen drin?
- Speaker #1
Ja, sowohl als auch. Also was mein Kollege eben schon gesagt hat, wir wollen uns ja entwickeln und wir hatten im Jahr 2019, 2020 einen immensen Einschnitt in unserem Praxisworkflow, weil wir nämlich vom analogen Kartensystem, wir haben knapp 10.000 Karteikarten. auf ein anderes Verrechnungs-und Dokumentationssystem umgestellt haben, gleichzeitig den Schritt auch gegangen sind, ins Digitale zu arbeiten und haben seit letztem, also seit gut einem Jahr, auch eine reine digitale Anamnese und arbeiten also quasi nicht papierfrei, aber papierreduziert und haben uns dann halt überlegt, in diesen Schritten, wie funktioniert das, wo können wir anknüpfen. Also es sind manche Punkte, wo wir echt ein bisschen mit gehadert haben, weil wir gemerkt haben, dass das entweder von der Hygiene schwierig wird oder dass... der Mehrwert des Nachhaltigen gar nicht funktioniert, weil wir zum Beispiel Bereiche aus dem Zimmer, Materialien, die verbraucht wurden, nicht in den Kreislauf zurückführen dürfen, weil man sie zum Beispiel nur in den Restmüll geben darf aufgrund der Kontamination. Wir haben versucht, das eigentlich so authentisch wie möglich abzubilden und da gibt es auch viele Punkte, die man über diese Liste hinaus noch machen kann, die wir auch in Teilen auch umgesetzt haben oder auch am Umsetzen sind, wie zum Beispiel dass man Bio-Obst zur Verfügung stellt, dass wir nachhaltigen Kaffee kaufen, dass wir Wasser in Glasflaschen holen, dass wir unsere Mitarbeiter auch in Teilen unterstützen, wenn sie zum Zug fahren, wenn wir die Möglichkeit haben, unser grünes Wartezimmer draußen zu launchen. Dann haben wir einen Außenbereich, wo Patienten warten können. Ich habe da im letzten Jahr 140 Bäume gepflanzt auf dem Grundstück. Das sind so Punkte, wir haben 1500 Quadratmeter Samen. verteilt, weil wir gesagt haben, wenn wir Gedanken weitertragen wollen, müssen wir Samen säen. Samen heißt also eigentlich im übertragenen Sinne, dass wir Leute inspirieren wollen, auch ein bisschen sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Und ja, das sind so Punkte, wo wir halt versuchen, so subtil auch die Menschen einfach mitzunehmen. Man kann keinem die Meinung überstülpen und sagen, du musst jetzt, du musst jetzt, es geht nicht anders. Aber man kann einfach zeigen, dass man was anderes machen will. Und nach dem Motto Teamwork makes the dream work, es geht nur zusammen. mit allen und ja, Verantwortung zeigen heißt halt vorausgehen und das versuchen wir. Klappt mit Sicherheit nicht immer.
- Speaker #0
Klingt schön, das habe ich so noch nie gehört. Teamwork makes the dream work. Das gebe ich aber weiter an Benedikt Kempkes, weil eine spannende Frage ist ja, dass Sie beide als Chefs das nun so sehen. Okay, das habe ich verstanden. Aber die spannende Frage ist ja auch, kommt das bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an? Gehen die das mit? Ist das wirklich so, dieses Teamwork ist da oder müssen Sie da doch relativ häufig zusammenarbeiten? ganz schnell vorangehen und die anderen mitziehen.
- Speaker #2
Das Team wirkt an Nachhaltigkeit, was wir ja wirklich vorleben, wo wir uns viele Gedanken gemacht haben, wie gesagt, anhand der Checkliste, schon vieles auch schon festgestellt haben, dass wir es schon machen und auch viel Neues implementiert haben. Das gehen die schon mit und die sind auch stolz, dass wir dann diese Preise gewonnen haben, dass wir ausgezeichnet wurden für die Bemühungen, die wir ja nicht alleine umsetzen, sondern das bedeutet, dass das ganze Team da mitzieht und am langen Ende zeichnet uns das als Praxis aus Das sind wir alle, das ist das gesamte Team. Und da können wir alle drauf stolz sein. Und die gehen das mit und freuen sich darüber, dass wir das so erreicht haben. Es kommen vereinzelt auch immer wieder neue Ideen, wie man noch besser werden kann. Und das freut uns natürlich dann auch, dass das, was wir versuchen vorzuleben, auch vom Team angenommen wird und auch eigene Ideen kommen. Und wir einfach stetig gemeinsam daran arbeiten, besser zu werden und nachhaltiger zu werden. Und die Prozesse einfach zu überdenken.
- Speaker #0
Bei WhatsApp-Docs, sprechst du normal an, es gibt immer eine Art... playlist, je nachdem, wo man diesen Podcast gerade hört. Da geht es unter anderem um die Frage auch der Nachhaltigkeit, nochmal aus anderer Sicht. Aber es geht auch um das Thema Onboarding, neues Personal, sich alleinstellend machen und gerne als Arbeitgeber für andere sich auch attraktiv darzustellen. Da würde ich Sie gerne nochmal fragen, Kollege Christian Weichert aus Ihrer Sicht. Wenn Sie sich jetzt so stark grün positioniert haben, bringt Ihnen das auch was in Sachen Personalzufriedenheit? neues Personal finden. Das ist ja so, dass im Grunde klar geliebt, was man im Moment überall hört, keiner will in die Praxis, es gibt den großen Fachkräftemangel. Wie ist das bei Ihnen?
- Speaker #1
Tatsächlich ist das Stand jetzt im Moment überhaupt kein Problem. Aber man muss sagen, wir haben auch in den letzten Jahren teilweise extrem viel suchen müssen. Jetzt sind wir in der Nähe von Koblenz, haben natürlich durch den Hauptsitz von der DBK und der CompuGroup hier ein sehr großes Konkurrenzpotenzial und sind als Zahnarztpraxis auch nicht in Koblenz selber, sondern in Lahnstein, das ist also zehn Kilometer außerhalb. Und da sehe ich die Problematik, dass die Menschen natürlich irgendwo den Fokus auf die Stadt setzen. aber wir durch unser neues Gebäude auch in gewisser Weise ein bisschen sichtbar geworden sind. Und dadurch, dass wir das auch nach außen hin soft verbreiten, also wir machen ja keine aktive Werbung in dem Sinne, dass wir das plakatieren oder uns auch als grüne Praxis nach außen da überall aufzeichnen, geht das eigentlich so ein bisschen über Mund-zu-Mund-Propaganda, sodass wir interessanterweise aus dem eigenen Team immer wieder jetzt in den letzten Jahren vermehrt Vorschläge bekommen haben von... Kolleginnen, die auch in anderen Praxen arbeiten, die doch gerne eventuell wechseln wollen. Und so haben wir es eigentlich geschafft. Es klappt mit Sicherheit nicht bei jedem Mitarbeiter, den man auch dann gerne haben möchte, dass er davon auch überzeugt ist. Dafür lernt man sich natürlich auch in einem Vorstellungsgespräch ja gar nicht kennen. Aber interessanterweise ein Team jetzt quasi zusammengefunden bei uns, die älteste Mitarbeiterin, die ist seit 43 Jahren bei uns am Arbeiten, die jüngste jetzt seit Anfang des Jahres. Und... Es verbindet die eigentlich, dass wir versuchen, im Kern einen gesunden, kommunikativen Miteinander zu betreiben. Und das ist tatsächlich wirklich nicht einfach. Und das hat auch meinen Kollegen und mich in den letzten Jahren in vielen, vielen Punkten auch an gedankliche und physische Grenzen geführt, zu sagen, wir müssen da auch dran arbeiten. Und wir versuchen das auch stetig tatsächlich, aber es funktioniert wirklich nur noch zusammen. Und unser Auszeichnungspunkt... Dass wir jetzt grün sind, ist davon sicherlich nur ein Bestandteil. Aber dass jetzt jemand kommt und sagt, hey, ihr seid eine ökologisch nachhaltige Praxis, ich will bei euch arbeiten, das machen eher Patienten, die das Konzept gut finden und kommen. Aber von den Mitarbeitern her, die merken das ja erst, wenn sie in die Struktur eintauchen.
- Speaker #0
Bevor ich Sie gleich nach Ihrer Vision frage, Sie können sich schon mal darauf vorbereiten, was Sie in Sachen Vision fragen, würde ich gerne nochmal zu Lars Krupper kommen. Er ist unter anderem der Gründer von grüne-praxis.com, um eben eine Checkliste anzufordern und selber... die eigene Praxis zertifizieren zu lassen. Wir haben eben schon einiges von ihm gelernt. Ich würde Sie gerne noch mal fragen, Herr Krupper, jetzt machen Sie diese Auszeichnung, Sie vergeben diesen Dental, diesen Green Dental Award, so heißt er richtig, an Praxen, die sich sehr engagieren. Was ist denn so Ihre Erfahrung, wenn Praxen auf der einen Seite es als Mission ansehen, ich möchte gerne nachhaltig, ich möchte grün sein, ich möchte naturverbundener sein. Was ist so der Effekt, der hinten rausschlappt? Ist es die Zufriedenheit? Sind es mehr Patienten? eine bessere vielleicht auch Nachhaltigkeit im Umgang mit dem Personal. Es ist weniger Fluktuation. Was haben Sie so gelernt, was die Praxen davon mitnehmen?
- Speaker #3
Bevor ich zu dem Punkt komme, was Praxen davon haben, was Praxen da mitnehmen, eine kleine Korrektur. Wir geben also nicht den Green Dental Award an Praxen, sondern wir geben das Siegel, die Grüne Praxis, an Praxen. Aber der Green Dental Award ist, das ist jetzt ein Zufall, dass die Praxis Weichert und Kempkes beide Auszeichnungen hat. Das heißt, für den Green Dental Award müssen ein paar andere Voraussetzungen erfüllt werden. Da geht es also um neue Ideen der Branche, um vielleicht auch neue Produkte. Und jetzt ist es hier, dass ich die Praxis auf der Messe in Stuttgart getroffen habe. Und dort gab es den glücklichen Umstand, dass sie mit einer Firma gesprochen haben. Es gab dort eine Produktmodifikation. Also nochmal ganz kurz erklärt, das Siegel die grüne Praxis gibt es für Praxen, die anhand der Checkliste nachweisen, dass sie einen bestimmten Prozentsatz haben. dieser Checkliste erfüllen, also heute schon nachhaltig sind und auf dem guten Weg zu einer
- Speaker #0
ja alle alle Punkte zu erfüllen, aber für das Siegel muss ein bestimmter Prozentsatz erfüllt werden. Für den Green Dental Award, den wir einmal im Jahr ausrufen, dort möchten wir generelle Ideen unterstützen, weil wir uns Gedanken gemacht haben, wie können wir das ganze Thema Nachhaltigkeit in der Metallbranche fördern. Und am Ende ist es ja so, dass die Ideen zu neuen nachhaltigen Produkten oder Service-Lösungen zu einer Veränderung führen. Und deswegen haben wir gesagt, das rufen wir jetzt einmal im Jahr aus. Letztes Jahr war das erstmalig und wir haben uns sehr gefreut, dass wir dort sehr viele Einreichungen hatten. Und dort gibt es verschiedene Kategorien und eine davon ist Best Practice. Das heißt, wir zeichnen Praxen aus, die der Industrie Anregung gegeben haben, verändert doch dieses Produkt. Und das war bei der Praxis Weichert & Kempkes der Fall. Die haben also einen Sterilgut-Container. der Firma Ustomed die Anregung geben, dort noch eine farbliche Kodierung anzubringen. Und das hat zu Einsparungen geführt und deswegen wurde das ausgezeichnet.
- Speaker #1
Jetzt haben wir ja gesagt, jetzt ist ja eine Menge zu tun. Wir haben einiges gelernt aus Lahnstein, wie eine nachhaltige Praxis aussehen kann. Wir haben ein bisschen was darüber gehört, wie sich auch das Mindset vorher verändern muss und dann währenddessen. Jetzt haben Sie nochmal den größeren Überblick. Sie haben noch mehr Praxen, die Sie sich eben anschauen, die Sie mit diesem Award nicht nur versehen, sondern die sich zum Beispiel mit dem grünen Praxissiegel dann ausstatten. Das heißt, sie gucken auf ganz, ganz viele Kolleginnen und Kollegen, die sich nachhaltig entwickeln möchten. Was bringt es also, wenn man sich, also außer, dass man sich selber vielleicht zufriedener fühlt, aber was bringt es den Menschen, wenn sie sagen, ja, ich möchte nachhaltige Konzepte anbieten?
- Speaker #0
Sie sagen so, außer, dass ich die Patienten, äh, die Praxen vielleicht... Wohler fühlen, also ich finde, das ist ein elementarer. Und das fand ich auch schön, dass die beiden Kollegen das so geschildert haben. Das ist ja, glaube ich, die elementarste menschliche Eigenschaft, sich erstmal gut zu fühlen am Arbeitsplatz. Das ist ja ein Riesenbonus. Und ich meine, man kann sich ja schwer dem Menschen... widmen und sagen, mir ist die nächste Generation egal. Das heißt, das ist schon mal ein sehr, sehr wesentlicher Faktor. Sie sprachen vorhin auch an das Thema Mitarbeitergewinnung. Das heißt, die Sichtbarkeit als sozial verantwortlicher Arbeitgeber führt sicherlich auch dazu, dass man vielleicht die eine oder andere Stelle besser besetzen kann. Ich sage das vorhin auch, also Praxen sind oft nachhaltiger als sie denken, also sie erfüllen auch schon einige Punkte und deswegen war es natürlich unsere Intention, machen sie diese vorhandene Nachhaltigkeit sichtbar. Was wir an Benefits sonst noch haben, ist zum Beispiel auch die Aufnahme des Branchenverzeichnis. Wir haben auf unserer Homepage ein Branchenverzeichnis, wo die grünen Praxen dargestellt werden und mich hat es letztens sehr gefreut. Auf einer Veranstaltung habe ich die Ditalina Acnobloch getroffen und ich habe sie gefragt, sie ist jetzt ungefähr seit zwei Jahren grüne Praxis. Sie hat uns damals schon kontaktiert, als sie noch keine Praxis hatte. Sie ist Gründerin, vor zwei Jahren gegründet, hat uns ganz im frühen Stadion angeschrieben und wir sind sehr glücklich, weil sie mittlerweile auch in der Jury mitarbeitet. Sie sagte mir letztens, weißt du was Lars, was mich total gefreut hat, letztens kam ein Patient zu mir und er wollte halt nur von der grünen Praxis behandelt werden. Das heißt, dem war das ganz, ganz wichtig und Studien zeigen das ja auch. Es gibt ja auch eine Dr. Lipp Studie, dass jeder dritte Patient Wert auf Nachhaltigkeit legt. Aber das so deutlich zu hören, hat mich natürlich dann nochmal besonders gefreut, dass es also auch Patienten gibt, die speziell so eine Praxis aufsuchen. Das jetzt mal so zusammengefasst, auch die Benefits, die dadurch entstehen können.
- Speaker #1
Kommen wir vielleicht jetzt zur Vision, dass wir auch das uns nochmal anschauen. Gehen wir wieder nach Lahnstein und fragen die beiden Kollegen, was ist die Vision? Wo sind sie in fünf Jahren, in zehn Jahren? Was möchten sie erreichen? Dr. Christian Weichert, beginnen wir vielleicht mit Ihnen.
- Speaker #2
Ja, also eigentlich muss man ja sagen, ohne Vision gibt es keinen Wandel. Das ist eigentlich so ein Leitsatz, wo wir uns überlegen müssen, der Wandel, den wir brauchen, ist eigentlich ubiquitär, der ist ja überall da. Und wir sehen uns als... Jemand oder eine Praxis oder eine Firma, die die Vision haben möchte, dass sie ihr Umfeld und sich selbst und alle, die dazugehören, mitnimmt. Und wir möglichst einfach die Möglichkeit haben, die Thematik Nachhaltigkeit und auch Ökologie, Artenvielfalt, Klimaschutz, was alles dazu gehört, irgendwo auch in unserem Berufsfeld sichtbar zu machen, das ist das eine. Und den Patienten aber auch gleichzeitig zu machen. gleichzeitig zu erklären, dass man nicht nur auf seine Zähne achten soll, sondern auch auf seinen Planeten. Das ist also die Verknüpfung wieder, es geht mir gut, es geht meinem Umfeld gut und wir sehen uns eigentlich als Transmitter, als Multiplikator. Und die Vision ist, das eigentlich nach außen zu tragen. Und wie, ich glaube, das wird uns die Zukunft zeigen. Auch wir sind da noch ein recht junges Team oder ein recht junger Praxisinhaber und das ökologische Potenzial ist... so groß, was wir haben und die Faktoren, die wir nach außen strahlen können, die sind wirklich sehr, sehr unterschiedlich. Und das ist das Schöne daran, die Patienten merken das. Der eine sieht Blumen, der andere sieht ein nachhaltiges Thematik, die wir im Wartezimmer präsentieren. Der sieht einen Flyer von uns, der andere nimmt sich Saattütchen mit. Also das funktioniert schon.
- Speaker #1
Jetzt wird wahrgenommen, was wir gehört haben. Sich selber gut zu fühlen, dass die Patienten das merken, das ist sicher ein großer Bestandteil dieser... Vision, mal abgesehen davon, dass wir für die nächste Generation hoffentlich das Richtige tun. Benni Kempke ist auch an Sie nochmal die Frage, was war, was ist Ihre Vision?
- Speaker #3
Also Gesundheit und Nachhaltigkeit bedingen sich gegenseitig. Und wenn wir nicht gesund sind, dann können wir nicht schaffen. Und das wollen wir halt in der Praxis auf der einen Seite mit unserem Team machen, unsere Patienten abholen, dass sie sich um sich selber kümmern, dass sie gesund sind, zumindest mal mundgesund, da können wir dazu beitragen. Und wir wollen, was der Kollege schon sagte, unser ökologisches Potenzial. einer Zahnarztpraxis ausschöpfen. Ich glaube, da gibt es noch ganz viele Dinge, die einfach den CO2-Fußabdruck in der Praxis kleiner werden lassen können. Und da, und das ist meine Vision noch, dass wir einfach auch noch die Firmen und die Industrie noch ein bisschen mitnehmen. Was wir schon mit dem Dental Award teilweise geschafft haben, muss ich sagen, die Firma Ustumit, um sie zu nennen, hat da direkt mitgezogen und uns da geholfen. Aber da ist auch noch ganz, ganz viel Potenzial im Ressourcenmanagement, in der Müll-und Abfallentsorgung. die Produkte, die einfach noch nachhaltiger werden können. Und ich denke, da liegt noch ganz viel Kraft und Energie, die da aufgebracht werden kann, um das besser zu machen,
- Speaker #1
Schritt für Schritt. Klare Vision, das haben wir eben von Lars Grupper ja auch gelernt, als er sagte, dieser Dental Award, da geht es im Grunde wirklich darum, Innovation von der Front in Anführungsstrichen zurückzubringen in Richtung Industrie. Das ist Ihnen gelungen, Lars Grupper, Sie haben die letzte Vision. Wie ist Ihre?
- Speaker #0
Also mich freut ganz besonders, dass wir jetzt mit Metrix gestartet sind, auch niedergelassene Arztpraxen anzusprechen. Wir haben gemerkt, das ist auch außerhalb der Dentalbranche natürlich ein Riesenthema. Und wir sind da jetzt bereit. Auf unserer Homepage haben wir auch die entsprechenden Checklisten für Praxen außerhalb der Dentalbranche. Ja, unsere Vision ist natürlich, oder das Ziel, das größte Nachhaltigkeitsportal im deutschsprachigen Raum zu sein. Und wir möchten gerne, das ist unser Wunsch, Praxen, Labore, Industrie. Entsorgungsbetriebe und die Standungspolitik miteinander verbinden. Und wir möchten möglichst viele nachhaltige Ideen fördern, auszeichnen und wir freuen uns über jede einzelne Praxis, die uns eine Rückmeldung gibt, die das als Bereicherung auch empfindet, vielleicht mit der Checkliste durch die ersten Wege zu gehen, das zu zeigen und möchten diesen, ja, diese Nachhaltigkeit in der Identarbranche weiter unterstützen.
- Speaker #1
Vielen Dank an Sie drei. Das waren zum einen Lars Krupper, den wir eben gehört haben. Und wenn Sie mitmachen möchten, liebe Kolleginnen und Kollegen, www.grüne-praxis.de bzw. kommen, da finden Sie mehr Informationen über das Siegel. Dann haben wir heute kennengelernt Dr. Christian Weichert und Benedikt Kempis aus ihrer gemeinsamen Praxis, der Praxis Weichert und Kempis in Lahnstein. Wir haben viel über Visionen gelernt. Wir haben gelernt, warum das nachhaltige Arbeiten. ein völlig anderes Gefühl geben kann. Wir haben begonnen unter anderem bei der Photovoltaik, über die wir gesprochen haben. Wir haben darüber geredet, wie sich im Alltag viele Kleinigkeiten verändern lassen, die in Summe aber eine Menge erreichen. Vor allen Dingen dann, wenn es viele Menschen machen. Ich habe selber ein bisschen was an Inspiration mitgenommen. Ich werde zum Beispiel gleich, wenn ich hier aus dem Studio rausgehe, mal gucken, ob in meiner Praxis wirklich alle Wasserflaschen Glasflaschen sind oder sich doch vielleicht noch die eine oder andere PET-Flasche eingeschlichen hat. Wir haben gelernt. Wenn es der Zahnspülbecher ist, wenn es andere Dinge sind, dann eben wirklich darauf zu achten, was können wir alle tun, um den CO2-Fußabdruck, um den Plastikfußabdruck für die nachfolgenden Generationen zu senken. Und ich finde, neben all dem, was wir damit konkret erreichen können, ist es wahrscheinlich dieser berühmte Peace of Mind, sich gut zu fühlen und zu sagen, das, was wir tun, ist nach menschlichem Ermessen das, was man heute auch tun sollte. Wasabdog, sprechst du nochmal anders? 46. Folge gemeinsam mit Dr. Lipp und Arzt und Wirtschaft bzw. Dental und Wirtschaft. Wir werden immer wieder gefragt, liebe Kolleginnen und Kollegen, wo man denn die Dinge auch mal nachlesen kann, wenn man gerade beim Joggen vielleicht die letzten 40 Minuten zugehört hat. Das geht zum Beispiel auf der Seite von Arzt und Wirtschaft bzw. Dental und Wirtschaft. Da gibt es nämlich eine eigene Rubrik und die heißt Nachhaltigkeit bei Dental und Wirtschaft. Einfach mal draufgehen, da gibt es eine ganze Reihe von Beiträgen zu diesem Thema. Ich möchte jetzt keinen einzelnen rausgreifen, weil dann wäre ich die nächsten Minuten beschäftigt. Und auch bei Dr. Lipp gibt es ein Angebot und zwar einen Ratgeber mit dem Titel Wege zu einer grünen Praxis. Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen geht also über die Zahnmedizin hinaus. Und darin erfahren die Leser unter anderem, wie es aktuell in den Praxen in puncto Nachhaltigkeit aussieht, aber auch was wir alle tun können. Und heute haben wir ein paar Dinge angerissen, was wir alle tun können, um noch mehr in Richtung Nachhaltigkeit zu unternehmen. Das war es für heute. Schön, dass Sie dabei waren. Bis bald.
- Speaker #4
What's up, Doc? Sprechstunde mal anders. Der Podcast von Dr. Lipp und Arzt und Wirtschaft rund um die Themen Praxisorganisation, Digitalisierung und Wirtschaftlichkeit. Mit Dr. Dirk Heimann. Dieser Podcast-Service für Ärztinnen und Ärzte wurde Ihnen von unserem Content-Partner, der Dr. Lipp GmbH aus Berlin, präsentiert. Dr. Lipp ist auch für den Inhalt dieses Podcasts verantwortlich.