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Die “Wende” als Erinnerungskompromiss? Alexandra Oeser, CMB cover
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Archiv' Marc Bloch

Die “Wende” als Erinnerungskompromiss? Alexandra Oeser, CMB

Die “Wende” als Erinnerungskompromiss? Alexandra Oeser, CMB

27min |12/11/2024
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Erstes Panel : Geschichte

Moderatorin : Miriam Rürup, Geschichtswissenschaft, Universität Potsdam

Mario Kessler, Geschichtswissenschaft, Leibnitz Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Alexandra Oeser, Soziologie, CMB und Université Paris Nanterre


Alexandra Oeser, Soziologin, Universität Paris Nanterre und Forscherin am Centre Marc Bloch, stellt in diesem Vortrag die Frage, aus welchen Gründen die Erinnerung an die Shoah nach der Wiedervereinigung in Gesamtdeutschland so zentral geworden ist, und wie diese, auf überraschende Weise, zu einer Brücke zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland geworden ist – eine Art Erinnerungskit, auf den man sich relativ gut hat einigen können, obwohl sie weder auf der einen noch auf der anderen Seite in den 1980er Jahren zentral war. Der Prozess der Erinnerungswelle in den 90ger Jahren, manche haben gar vom Erinnerungsexzess geprochen, kann nur im Kontext der Wiedervereinigung verstanden werden. Hierzu geht sie zurück zu einer Studie aus den 2000 Jahren, in denen sie Interviews, mit Lehrerinnen und Lehrern in Hamburg und Leipzig geführt hat. Dieses Phänomen der Erinnerung an die Shoah als Brücke zwischen Ost und West erklärt u.a. auch die Rede über Staatsräson in den darauffolgenden 00er Jahren. Die Shoah (nicht der politische Widerstand, die Ermordung von Behinderten, Sinti*zze und Rom*nja, Asozialen oder Queeren Menschen, der Krieg gegen die Sowjetunion, das Versagen der grossen demokratischen Parteien, den  Aufstieg der NSDAP zu verhindern, oder die Unterstützung der Nationalsozialistischen Herrschaft durch die deutsche Wirtschaft) wird zum Faktor nationaler Einheit, und damit die Sicherheit Israels zur Garantie dieser neuen Einheit. Warum die Shoah diesen Platz hat einnehmen können, nachdem sie so lange beschwiegen, verleugnet und umstritten war, liegt in der Geschichte der deutschen Teilung und ihrer (gegensätzlichen) Interpretationen in Ost und West begründet.


Zum weiterlesen:

https://www.berghahnbooks.com/title/OeserWhen

https://academic.oup.com/gh/article-abstract/38/2/360/5823621?redirectedFrom=fulltext



Hébergé par Ausha. Visitez ausha.co/politique-de-confidentialite pour plus d'informations.

Description

Erstes Panel : Geschichte

Moderatorin : Miriam Rürup, Geschichtswissenschaft, Universität Potsdam

Mario Kessler, Geschichtswissenschaft, Leibnitz Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Alexandra Oeser, Soziologie, CMB und Université Paris Nanterre


Alexandra Oeser, Soziologin, Universität Paris Nanterre und Forscherin am Centre Marc Bloch, stellt in diesem Vortrag die Frage, aus welchen Gründen die Erinnerung an die Shoah nach der Wiedervereinigung in Gesamtdeutschland so zentral geworden ist, und wie diese, auf überraschende Weise, zu einer Brücke zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland geworden ist – eine Art Erinnerungskit, auf den man sich relativ gut hat einigen können, obwohl sie weder auf der einen noch auf der anderen Seite in den 1980er Jahren zentral war. Der Prozess der Erinnerungswelle in den 90ger Jahren, manche haben gar vom Erinnerungsexzess geprochen, kann nur im Kontext der Wiedervereinigung verstanden werden. Hierzu geht sie zurück zu einer Studie aus den 2000 Jahren, in denen sie Interviews, mit Lehrerinnen und Lehrern in Hamburg und Leipzig geführt hat. Dieses Phänomen der Erinnerung an die Shoah als Brücke zwischen Ost und West erklärt u.a. auch die Rede über Staatsräson in den darauffolgenden 00er Jahren. Die Shoah (nicht der politische Widerstand, die Ermordung von Behinderten, Sinti*zze und Rom*nja, Asozialen oder Queeren Menschen, der Krieg gegen die Sowjetunion, das Versagen der grossen demokratischen Parteien, den  Aufstieg der NSDAP zu verhindern, oder die Unterstützung der Nationalsozialistischen Herrschaft durch die deutsche Wirtschaft) wird zum Faktor nationaler Einheit, und damit die Sicherheit Israels zur Garantie dieser neuen Einheit. Warum die Shoah diesen Platz hat einnehmen können, nachdem sie so lange beschwiegen, verleugnet und umstritten war, liegt in der Geschichte der deutschen Teilung und ihrer (gegensätzlichen) Interpretationen in Ost und West begründet.


Zum weiterlesen:

https://www.berghahnbooks.com/title/OeserWhen

https://academic.oup.com/gh/article-abstract/38/2/360/5823621?redirectedFrom=fulltext



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Mario Kessler, Geschichtswissenschaft, Leibnitz Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Alexandra Oeser, Soziologie, CMB und Université Paris Nanterre


Alexandra Oeser, Soziologin, Universität Paris Nanterre und Forscherin am Centre Marc Bloch, stellt in diesem Vortrag die Frage, aus welchen Gründen die Erinnerung an die Shoah nach der Wiedervereinigung in Gesamtdeutschland so zentral geworden ist, und wie diese, auf überraschende Weise, zu einer Brücke zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland geworden ist – eine Art Erinnerungskit, auf den man sich relativ gut hat einigen können, obwohl sie weder auf der einen noch auf der anderen Seite in den 1980er Jahren zentral war. Der Prozess der Erinnerungswelle in den 90ger Jahren, manche haben gar vom Erinnerungsexzess geprochen, kann nur im Kontext der Wiedervereinigung verstanden werden. Hierzu geht sie zurück zu einer Studie aus den 2000 Jahren, in denen sie Interviews, mit Lehrerinnen und Lehrern in Hamburg und Leipzig geführt hat. Dieses Phänomen der Erinnerung an die Shoah als Brücke zwischen Ost und West erklärt u.a. auch die Rede über Staatsräson in den darauffolgenden 00er Jahren. Die Shoah (nicht der politische Widerstand, die Ermordung von Behinderten, Sinti*zze und Rom*nja, Asozialen oder Queeren Menschen, der Krieg gegen die Sowjetunion, das Versagen der grossen demokratischen Parteien, den  Aufstieg der NSDAP zu verhindern, oder die Unterstützung der Nationalsozialistischen Herrschaft durch die deutsche Wirtschaft) wird zum Faktor nationaler Einheit, und damit die Sicherheit Israels zur Garantie dieser neuen Einheit. Warum die Shoah diesen Platz hat einnehmen können, nachdem sie so lange beschwiegen, verleugnet und umstritten war, liegt in der Geschichte der deutschen Teilung und ihrer (gegensätzlichen) Interpretationen in Ost und West begründet.


Zum weiterlesen:

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https://academic.oup.com/gh/article-abstract/38/2/360/5823621?redirectedFrom=fulltext



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Alexandra Oeser, Soziologin, Universität Paris Nanterre und Forscherin am Centre Marc Bloch, stellt in diesem Vortrag die Frage, aus welchen Gründen die Erinnerung an die Shoah nach der Wiedervereinigung in Gesamtdeutschland so zentral geworden ist, und wie diese, auf überraschende Weise, zu einer Brücke zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland geworden ist – eine Art Erinnerungskit, auf den man sich relativ gut hat einigen können, obwohl sie weder auf der einen noch auf der anderen Seite in den 1980er Jahren zentral war. Der Prozess der Erinnerungswelle in den 90ger Jahren, manche haben gar vom Erinnerungsexzess geprochen, kann nur im Kontext der Wiedervereinigung verstanden werden. Hierzu geht sie zurück zu einer Studie aus den 2000 Jahren, in denen sie Interviews, mit Lehrerinnen und Lehrern in Hamburg und Leipzig geführt hat. Dieses Phänomen der Erinnerung an die Shoah als Brücke zwischen Ost und West erklärt u.a. auch die Rede über Staatsräson in den darauffolgenden 00er Jahren. Die Shoah (nicht der politische Widerstand, die Ermordung von Behinderten, Sinti*zze und Rom*nja, Asozialen oder Queeren Menschen, der Krieg gegen die Sowjetunion, das Versagen der grossen demokratischen Parteien, den  Aufstieg der NSDAP zu verhindern, oder die Unterstützung der Nationalsozialistischen Herrschaft durch die deutsche Wirtschaft) wird zum Faktor nationaler Einheit, und damit die Sicherheit Israels zur Garantie dieser neuen Einheit. Warum die Shoah diesen Platz hat einnehmen können, nachdem sie so lange beschwiegen, verleugnet und umstritten war, liegt in der Geschichte der deutschen Teilung und ihrer (gegensätzlichen) Interpretationen in Ost und West begründet.


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