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Krieg in der Ukraine: Zeit für Diplomatie? cover
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European-Security.com

Krieg in der Ukraine: Zeit für Diplomatie?

Krieg in der Ukraine: Zeit für Diplomatie?

06min |01/06/2025
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Description

Auf Geheiß des neu gewählten amerikanischen Präsidenten scheint die Zeit für Diplomatie gekommen zu sein, während der Krieg in der Ukraine unter der Gleichgültigkeit der meisten europäischen Meinungen sowohl an der Front als auch im Landesinneren mit der Bombardierung der Zivilbevölkerung und der industriellen Infrastruktur weitergeht. Ist die Zeit für Verhandlungen wirklich gekommen? Hat sich die strategische Lage so weit entwickelt, dass sie zu einer dauerhaften Beendigung der Kämpfe führen können, sofern sie überhaupt stattfinden und konkrete Ergebnisse bringen, wie es das Treffen am 15. Mai in Istanbul vermuten lässt? Angesichts der völligen Unsicherheit auf amerikanischer Seite, die im Gegensatz zu einem klaren geopolitischen Projekt der Russen steht, das in der Geografie und der Kontinuität der Geschichte verankert ist, aber noch lange nicht seine Ziele erreicht hat, und angesichts der nach wie vor fehlenden Ziele und positiven Strategien der Europäer sowie ihres schwachen Willens, Russland am Sieg zu hindern, ohne klar die Notwendigkeit seiner Niederlage zu bekräftigen, fragt man sich, wohin das alles führen soll! In dieser Lage Mitte Mai ist Admiral Girard der Ansicht, dass dieses doppelte Eingeständnis der Schwäche des Westens den Russen nur einen Wunsch lässt: diesen Krieg fortzusetzen, koste es, was es wolle!


Hébergé par Ausha. Visitez ausha.co/politique-de-confidentialite pour plus d'informations.

Transcription

  • Speaker #0

    Willkommen zu unserer heutigen Analyse. Wir wollen uns mal die aktuelle strategische Lage rund um den Krieg in der Ukraine genauer anschauen.

  • Speaker #1

    Hallo!

  • Speaker #0

    Wir stützen uns dabei auf mehrere Quellen von europeansecurity.com, vor allem auf Analysen von Amiral Christian Girard.

  • Speaker #1

    Ja, sehr aufschlussreiche Texte.

  • Speaker #0

    Genau. Unsere Mission heute, die wichtigsten Veränderungen, die Herausforderungen und vielleicht mögliche Zukunftswege zu beleuchten. Was heißt das alles für Europa? Und naja, ist vielleicht sogar schon Zeit für Diplomatie? Okay, packen wir es an. Fangen wir vielleicht mit der Komplexität an, die in den Analysen ja immer wieder durchkommt. Es ist eben nicht nur der eine Ukraine-Krieg, oder?

  • Speaker #1

    Nein, ganz und gar nicht. Wir sehen da überlappende Konflikte. Sie haben es erwähnt, der islamistische Terrorismus, Stichwort Kroko-City-Hall, das spielt da mit rein.

  • Speaker #0

    Und das macht die Analyse wahrscheinlich schwierig.

  • Speaker #1

    Ja, genau. Dieses einfache Freund-Feind-Schema. Das greift halt oft nicht mehr. Faszinierend ist ja, und das zeigen die Analysen, wie Akteure wie Russland diese Vielschichtigkeit für sich nutzen. Denken Sie an die Schuldzuweisungen Richtung Westen nach dem Anschlag in Moskau. Das dient ja auch dazu, von eigenen Schwächen abzulenken. Wir müssen also lernen, sozusagen in komplexeren, überlagerten Szenarien zu denken. Nicht mehr nur in klaren Frontlinien.

  • Speaker #0

    Es bringt uns zu einem Kernthema, das Amiral Christian Girard immer wieder anspricht. Die nukleare Abschreckung, die scheint sich ja auch zu wandeln.

  • Speaker #1

    Absolut. Also die hat sich von dieser alten Idee, sieves pazem, parabellum, wer Frieden will, rüstet zum Krieg, doch stark weiterentwickelt. Nuklearwaffen sind ja eigentlich nicht Einsatzwaffen. Ihr Zweck ist die Verhinderung des Einsatzes durch eine glaubhafte Drohung. Okay. Interessant wird es aber bei den Versuchen, diese Logik auszuhebeln. Die USA zum Beispiel unter Reagan und Bush mit diesen Raketenabwehrprojekten wie NMD, also National Missile Defense. Da ging es ja darum, eine Art strategische Unverwundbarkeit wiederherzustellen und diese gegenseitig zugesicherte Zerstörung, MAD, zu überwinden.

  • Speaker #0

    Moment, heißt das, der Versuch, sich unangreifbar zu machen, könnte die Lage paradoxerweise sogar gefährlicher gemacht haben?

  • Speaker #1

    Genau das ist ein wichtiger Punkt in den Analysen. Aus russischer Sicht war das damals hochgradig destabilisierend.

  • Speaker #0

    Verstehe.

  • Speaker #1

    Und dieses Spannungsfeld, das prägt die Debatte im Grunde bis heute. Es stellt sich halt die Frage, was passiert mit der Stabilität, wenn dieses Gleichgewicht des Schreckens, naja, verschoben wird? Sei es durch Technologie oder neue Strategien.

  • Speaker #0

    Hier wird's ja wirklich spannend. Die Quellen deuten ja auch eine veränderte US-Strategie an. Manchmal wird da auch Vordenker wie Huntington verwiesen und das wurde ja unter Traum vielleicht sichtbarer. Also dieses Gefühl amerikanischer Verwundbarkeit, das zu einem stärkeren Fokus nach innen führt. Was hat das denn für Folgen für uns hier in Europa?

  • Speaker #1

    Tja, die Folgen sind ziemlich direkt. Die Notwendigkeit für Europa, die eigenen Verteidigungsfähigkeiten wirklich ernsthaft auszubauen, die wird immer dringlicher. Das ist aber ein Langzeitprojekt, das betont auch Amiral Christian Girard. Und es geht um mehr als nur Militär.

  • Speaker #0

    Sondern?

  • Speaker #1

    Es braucht, wie er es nennt, eine intellektuelle und politische Emanzipation, also eine strategische Eigenständigkeit. Amiral Christian Girard skizziert ja sogar die Idee einer Koalition der willigen Demokratien, die über die EU hinausgehen könnte. Wenn man das ins große Bild setzt, sieht man eben diesen enormen Druck auf Europa, seine Abhängigkeiten gerade von den USA zu überdenken und eine eigene Rolle zu finden.

  • Speaker #0

    Sie sprachen gerade... die Notwendigkeit für Europa an, unabhängiger zu werden. Wie sieht denn die andere Seite aus? Also wie eigenständig agiert die Ukraine inzwischen strategisch, wenn wir an jüngere Entwicklungen denken?

  • Speaker #1

    Ja, guter Punkt. Die ukrainische Offensive Richtung Kursk im August 2024, die wird in den Analysen durchaus als strategische Überraschung gesehen und vielleicht auch als Zeichen einer solchen Emanzipation der ukrainischen Militärstrategie. Die Ziele dahinter sind wahrscheinlich vielfältig.

  • Speaker #0

    Zum Beispiel?

  • Speaker #1

    Naja, die Verhandlungsposition stärken, klar, Druck auf Russland ausüben, vielleicht auch die westlichen Partner zu mehr Unterstützung bewegen und sicher auch ein Testen russischer roter Linien.

  • Speaker #0

    Und die Gefahr einer Eskalation, vielleicht sogar nuklear?

  • Speaker #1

    Dazu gibt es auch eine Einschätzung von Amiral Christian Girard. Er hält einen russischen Atomwaffeneinsatz als Reaktion darauf für eher unwahrscheinlich, wegen der zu erwartenden globalen Ächtung und ja auch wegen des indirekten NATO-Schutzschirms für die Ukraine.

  • Speaker #0

    Einer der Artikel von Amiral Christian Girard fragt ja im Titel recht provokant «Guerre d'Ukraine, le temps de la diplomatie». Ist er nun angesichts dieser ganzen strategischen Manöver die Zeit für Diplomatie gekommen?

  • Speaker #1

    Also die Texte, die wir uns angesehen haben, die konzentrieren sich schon sehr stark auf die strategischen und militärischen Dynamiken. Natürlich könnte man Aktionen wie diesen Kursvorstoß als Versuch interpretieren, bessere Karten für Verhandlungen zu bekommen. Das ist möglich. Aber die Quellenlage deutet im Moment doch eher darauf hin, dass die strategischen Herausforderungen weiter bestehen und die Zukunft, naja, ungewiss bleibt. Ein klarer diplomatischer Durchbruch ist in diesen Analysen nicht zu sehen. noch nicht wirklich erkennbar.

  • Speaker #0

    Okay, fassen wir die Kernpunkte aus diesen Quellen also nochmal für Sie zusammen. Wir sehen eine hohe Komplexität moderner Kriege, die sich überlagern. Die Logik der Abschreckung ist im Wandel. Für Europa wächst der Druck zur strategischen Autonomie, auch durch eine veränderte US-Politik. Und die Ukraine verfolgt zunehmend eine proaktivere, vielleicht eigenständigere Strategie. So, was bedeutet das jetzt alles für Sie?

  • Speaker #1

    Ich denke, der vielleicht wichtigste Denkanstoß aus diesen Analysen ist, die eigentliche Herausforderung für Europa ist nicht nur jetzt auf die akute Krise zu reagieren, sondern es geht darum, eine kohärente, eine langfristige Vision für die eigene Sicherheit zu entwickeln. Und diese Vision muss eben, wie Amiral Christian Girard das nahelegt, militärische Fähigkeiten, aber auch politische Einigkeit und vor allem eine intellektuelle Unabhängigkeit umfassen. Nur so kann Europa in dieser neuen, komplexeren, strategischen Ära bestehen.

  • Speaker #0

    Für die detaillierten Analysen, auf denen unsere Diskussion hier basiert, finden Sie natürlich alles auf european-security.com. Vielen Dank fürs Zuhören heute.

  • Speaker #1

    Ja, auch von meiner Seite danke.

Description

Auf Geheiß des neu gewählten amerikanischen Präsidenten scheint die Zeit für Diplomatie gekommen zu sein, während der Krieg in der Ukraine unter der Gleichgültigkeit der meisten europäischen Meinungen sowohl an der Front als auch im Landesinneren mit der Bombardierung der Zivilbevölkerung und der industriellen Infrastruktur weitergeht. Ist die Zeit für Verhandlungen wirklich gekommen? Hat sich die strategische Lage so weit entwickelt, dass sie zu einer dauerhaften Beendigung der Kämpfe führen können, sofern sie überhaupt stattfinden und konkrete Ergebnisse bringen, wie es das Treffen am 15. Mai in Istanbul vermuten lässt? Angesichts der völligen Unsicherheit auf amerikanischer Seite, die im Gegensatz zu einem klaren geopolitischen Projekt der Russen steht, das in der Geografie und der Kontinuität der Geschichte verankert ist, aber noch lange nicht seine Ziele erreicht hat, und angesichts der nach wie vor fehlenden Ziele und positiven Strategien der Europäer sowie ihres schwachen Willens, Russland am Sieg zu hindern, ohne klar die Notwendigkeit seiner Niederlage zu bekräftigen, fragt man sich, wohin das alles führen soll! In dieser Lage Mitte Mai ist Admiral Girard der Ansicht, dass dieses doppelte Eingeständnis der Schwäche des Westens den Russen nur einen Wunsch lässt: diesen Krieg fortzusetzen, koste es, was es wolle!


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  • Speaker #0

    Willkommen zu unserer heutigen Analyse. Wir wollen uns mal die aktuelle strategische Lage rund um den Krieg in der Ukraine genauer anschauen.

  • Speaker #1

    Hallo!

  • Speaker #0

    Wir stützen uns dabei auf mehrere Quellen von europeansecurity.com, vor allem auf Analysen von Amiral Christian Girard.

  • Speaker #1

    Ja, sehr aufschlussreiche Texte.

  • Speaker #0

    Genau. Unsere Mission heute, die wichtigsten Veränderungen, die Herausforderungen und vielleicht mögliche Zukunftswege zu beleuchten. Was heißt das alles für Europa? Und naja, ist vielleicht sogar schon Zeit für Diplomatie? Okay, packen wir es an. Fangen wir vielleicht mit der Komplexität an, die in den Analysen ja immer wieder durchkommt. Es ist eben nicht nur der eine Ukraine-Krieg, oder?

  • Speaker #1

    Nein, ganz und gar nicht. Wir sehen da überlappende Konflikte. Sie haben es erwähnt, der islamistische Terrorismus, Stichwort Kroko-City-Hall, das spielt da mit rein.

  • Speaker #0

    Und das macht die Analyse wahrscheinlich schwierig.

  • Speaker #1

    Ja, genau. Dieses einfache Freund-Feind-Schema. Das greift halt oft nicht mehr. Faszinierend ist ja, und das zeigen die Analysen, wie Akteure wie Russland diese Vielschichtigkeit für sich nutzen. Denken Sie an die Schuldzuweisungen Richtung Westen nach dem Anschlag in Moskau. Das dient ja auch dazu, von eigenen Schwächen abzulenken. Wir müssen also lernen, sozusagen in komplexeren, überlagerten Szenarien zu denken. Nicht mehr nur in klaren Frontlinien.

  • Speaker #0

    Es bringt uns zu einem Kernthema, das Amiral Christian Girard immer wieder anspricht. Die nukleare Abschreckung, die scheint sich ja auch zu wandeln.

  • Speaker #1

    Absolut. Also die hat sich von dieser alten Idee, sieves pazem, parabellum, wer Frieden will, rüstet zum Krieg, doch stark weiterentwickelt. Nuklearwaffen sind ja eigentlich nicht Einsatzwaffen. Ihr Zweck ist die Verhinderung des Einsatzes durch eine glaubhafte Drohung. Okay. Interessant wird es aber bei den Versuchen, diese Logik auszuhebeln. Die USA zum Beispiel unter Reagan und Bush mit diesen Raketenabwehrprojekten wie NMD, also National Missile Defense. Da ging es ja darum, eine Art strategische Unverwundbarkeit wiederherzustellen und diese gegenseitig zugesicherte Zerstörung, MAD, zu überwinden.

  • Speaker #0

    Moment, heißt das, der Versuch, sich unangreifbar zu machen, könnte die Lage paradoxerweise sogar gefährlicher gemacht haben?

  • Speaker #1

    Genau das ist ein wichtiger Punkt in den Analysen. Aus russischer Sicht war das damals hochgradig destabilisierend.

  • Speaker #0

    Verstehe.

  • Speaker #1

    Und dieses Spannungsfeld, das prägt die Debatte im Grunde bis heute. Es stellt sich halt die Frage, was passiert mit der Stabilität, wenn dieses Gleichgewicht des Schreckens, naja, verschoben wird? Sei es durch Technologie oder neue Strategien.

  • Speaker #0

    Hier wird's ja wirklich spannend. Die Quellen deuten ja auch eine veränderte US-Strategie an. Manchmal wird da auch Vordenker wie Huntington verwiesen und das wurde ja unter Traum vielleicht sichtbarer. Also dieses Gefühl amerikanischer Verwundbarkeit, das zu einem stärkeren Fokus nach innen führt. Was hat das denn für Folgen für uns hier in Europa?

  • Speaker #1

    Tja, die Folgen sind ziemlich direkt. Die Notwendigkeit für Europa, die eigenen Verteidigungsfähigkeiten wirklich ernsthaft auszubauen, die wird immer dringlicher. Das ist aber ein Langzeitprojekt, das betont auch Amiral Christian Girard. Und es geht um mehr als nur Militär.

  • Speaker #0

    Sondern?

  • Speaker #1

    Es braucht, wie er es nennt, eine intellektuelle und politische Emanzipation, also eine strategische Eigenständigkeit. Amiral Christian Girard skizziert ja sogar die Idee einer Koalition der willigen Demokratien, die über die EU hinausgehen könnte. Wenn man das ins große Bild setzt, sieht man eben diesen enormen Druck auf Europa, seine Abhängigkeiten gerade von den USA zu überdenken und eine eigene Rolle zu finden.

  • Speaker #0

    Sie sprachen gerade... die Notwendigkeit für Europa an, unabhängiger zu werden. Wie sieht denn die andere Seite aus? Also wie eigenständig agiert die Ukraine inzwischen strategisch, wenn wir an jüngere Entwicklungen denken?

  • Speaker #1

    Ja, guter Punkt. Die ukrainische Offensive Richtung Kursk im August 2024, die wird in den Analysen durchaus als strategische Überraschung gesehen und vielleicht auch als Zeichen einer solchen Emanzipation der ukrainischen Militärstrategie. Die Ziele dahinter sind wahrscheinlich vielfältig.

  • Speaker #0

    Zum Beispiel?

  • Speaker #1

    Naja, die Verhandlungsposition stärken, klar, Druck auf Russland ausüben, vielleicht auch die westlichen Partner zu mehr Unterstützung bewegen und sicher auch ein Testen russischer roter Linien.

  • Speaker #0

    Und die Gefahr einer Eskalation, vielleicht sogar nuklear?

  • Speaker #1

    Dazu gibt es auch eine Einschätzung von Amiral Christian Girard. Er hält einen russischen Atomwaffeneinsatz als Reaktion darauf für eher unwahrscheinlich, wegen der zu erwartenden globalen Ächtung und ja auch wegen des indirekten NATO-Schutzschirms für die Ukraine.

  • Speaker #0

    Einer der Artikel von Amiral Christian Girard fragt ja im Titel recht provokant «Guerre d'Ukraine, le temps de la diplomatie». Ist er nun angesichts dieser ganzen strategischen Manöver die Zeit für Diplomatie gekommen?

  • Speaker #1

    Also die Texte, die wir uns angesehen haben, die konzentrieren sich schon sehr stark auf die strategischen und militärischen Dynamiken. Natürlich könnte man Aktionen wie diesen Kursvorstoß als Versuch interpretieren, bessere Karten für Verhandlungen zu bekommen. Das ist möglich. Aber die Quellenlage deutet im Moment doch eher darauf hin, dass die strategischen Herausforderungen weiter bestehen und die Zukunft, naja, ungewiss bleibt. Ein klarer diplomatischer Durchbruch ist in diesen Analysen nicht zu sehen. noch nicht wirklich erkennbar.

  • Speaker #0

    Okay, fassen wir die Kernpunkte aus diesen Quellen also nochmal für Sie zusammen. Wir sehen eine hohe Komplexität moderner Kriege, die sich überlagern. Die Logik der Abschreckung ist im Wandel. Für Europa wächst der Druck zur strategischen Autonomie, auch durch eine veränderte US-Politik. Und die Ukraine verfolgt zunehmend eine proaktivere, vielleicht eigenständigere Strategie. So, was bedeutet das jetzt alles für Sie?

  • Speaker #1

    Ich denke, der vielleicht wichtigste Denkanstoß aus diesen Analysen ist, die eigentliche Herausforderung für Europa ist nicht nur jetzt auf die akute Krise zu reagieren, sondern es geht darum, eine kohärente, eine langfristige Vision für die eigene Sicherheit zu entwickeln. Und diese Vision muss eben, wie Amiral Christian Girard das nahelegt, militärische Fähigkeiten, aber auch politische Einigkeit und vor allem eine intellektuelle Unabhängigkeit umfassen. Nur so kann Europa in dieser neuen, komplexeren, strategischen Ära bestehen.

  • Speaker #0

    Für die detaillierten Analysen, auf denen unsere Diskussion hier basiert, finden Sie natürlich alles auf european-security.com. Vielen Dank fürs Zuhören heute.

  • Speaker #1

    Ja, auch von meiner Seite danke.

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Auf Geheiß des neu gewählten amerikanischen Präsidenten scheint die Zeit für Diplomatie gekommen zu sein, während der Krieg in der Ukraine unter der Gleichgültigkeit der meisten europäischen Meinungen sowohl an der Front als auch im Landesinneren mit der Bombardierung der Zivilbevölkerung und der industriellen Infrastruktur weitergeht. Ist die Zeit für Verhandlungen wirklich gekommen? Hat sich die strategische Lage so weit entwickelt, dass sie zu einer dauerhaften Beendigung der Kämpfe führen können, sofern sie überhaupt stattfinden und konkrete Ergebnisse bringen, wie es das Treffen am 15. Mai in Istanbul vermuten lässt? Angesichts der völligen Unsicherheit auf amerikanischer Seite, die im Gegensatz zu einem klaren geopolitischen Projekt der Russen steht, das in der Geografie und der Kontinuität der Geschichte verankert ist, aber noch lange nicht seine Ziele erreicht hat, und angesichts der nach wie vor fehlenden Ziele und positiven Strategien der Europäer sowie ihres schwachen Willens, Russland am Sieg zu hindern, ohne klar die Notwendigkeit seiner Niederlage zu bekräftigen, fragt man sich, wohin das alles führen soll! In dieser Lage Mitte Mai ist Admiral Girard der Ansicht, dass dieses doppelte Eingeständnis der Schwäche des Westens den Russen nur einen Wunsch lässt: diesen Krieg fortzusetzen, koste es, was es wolle!


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    Willkommen zu unserer heutigen Analyse. Wir wollen uns mal die aktuelle strategische Lage rund um den Krieg in der Ukraine genauer anschauen.

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    Wir stützen uns dabei auf mehrere Quellen von europeansecurity.com, vor allem auf Analysen von Amiral Christian Girard.

  • Speaker #1

    Ja, sehr aufschlussreiche Texte.

  • Speaker #0

    Genau. Unsere Mission heute, die wichtigsten Veränderungen, die Herausforderungen und vielleicht mögliche Zukunftswege zu beleuchten. Was heißt das alles für Europa? Und naja, ist vielleicht sogar schon Zeit für Diplomatie? Okay, packen wir es an. Fangen wir vielleicht mit der Komplexität an, die in den Analysen ja immer wieder durchkommt. Es ist eben nicht nur der eine Ukraine-Krieg, oder?

  • Speaker #1

    Nein, ganz und gar nicht. Wir sehen da überlappende Konflikte. Sie haben es erwähnt, der islamistische Terrorismus, Stichwort Kroko-City-Hall, das spielt da mit rein.

  • Speaker #0

    Und das macht die Analyse wahrscheinlich schwierig.

  • Speaker #1

    Ja, genau. Dieses einfache Freund-Feind-Schema. Das greift halt oft nicht mehr. Faszinierend ist ja, und das zeigen die Analysen, wie Akteure wie Russland diese Vielschichtigkeit für sich nutzen. Denken Sie an die Schuldzuweisungen Richtung Westen nach dem Anschlag in Moskau. Das dient ja auch dazu, von eigenen Schwächen abzulenken. Wir müssen also lernen, sozusagen in komplexeren, überlagerten Szenarien zu denken. Nicht mehr nur in klaren Frontlinien.

  • Speaker #0

    Es bringt uns zu einem Kernthema, das Amiral Christian Girard immer wieder anspricht. Die nukleare Abschreckung, die scheint sich ja auch zu wandeln.

  • Speaker #1

    Absolut. Also die hat sich von dieser alten Idee, sieves pazem, parabellum, wer Frieden will, rüstet zum Krieg, doch stark weiterentwickelt. Nuklearwaffen sind ja eigentlich nicht Einsatzwaffen. Ihr Zweck ist die Verhinderung des Einsatzes durch eine glaubhafte Drohung. Okay. Interessant wird es aber bei den Versuchen, diese Logik auszuhebeln. Die USA zum Beispiel unter Reagan und Bush mit diesen Raketenabwehrprojekten wie NMD, also National Missile Defense. Da ging es ja darum, eine Art strategische Unverwundbarkeit wiederherzustellen und diese gegenseitig zugesicherte Zerstörung, MAD, zu überwinden.

  • Speaker #0

    Moment, heißt das, der Versuch, sich unangreifbar zu machen, könnte die Lage paradoxerweise sogar gefährlicher gemacht haben?

  • Speaker #1

    Genau das ist ein wichtiger Punkt in den Analysen. Aus russischer Sicht war das damals hochgradig destabilisierend.

  • Speaker #0

    Verstehe.

  • Speaker #1

    Und dieses Spannungsfeld, das prägt die Debatte im Grunde bis heute. Es stellt sich halt die Frage, was passiert mit der Stabilität, wenn dieses Gleichgewicht des Schreckens, naja, verschoben wird? Sei es durch Technologie oder neue Strategien.

  • Speaker #0

    Hier wird's ja wirklich spannend. Die Quellen deuten ja auch eine veränderte US-Strategie an. Manchmal wird da auch Vordenker wie Huntington verwiesen und das wurde ja unter Traum vielleicht sichtbarer. Also dieses Gefühl amerikanischer Verwundbarkeit, das zu einem stärkeren Fokus nach innen führt. Was hat das denn für Folgen für uns hier in Europa?

  • Speaker #1

    Tja, die Folgen sind ziemlich direkt. Die Notwendigkeit für Europa, die eigenen Verteidigungsfähigkeiten wirklich ernsthaft auszubauen, die wird immer dringlicher. Das ist aber ein Langzeitprojekt, das betont auch Amiral Christian Girard. Und es geht um mehr als nur Militär.

  • Speaker #0

    Sondern?

  • Speaker #1

    Es braucht, wie er es nennt, eine intellektuelle und politische Emanzipation, also eine strategische Eigenständigkeit. Amiral Christian Girard skizziert ja sogar die Idee einer Koalition der willigen Demokratien, die über die EU hinausgehen könnte. Wenn man das ins große Bild setzt, sieht man eben diesen enormen Druck auf Europa, seine Abhängigkeiten gerade von den USA zu überdenken und eine eigene Rolle zu finden.

  • Speaker #0

    Sie sprachen gerade... die Notwendigkeit für Europa an, unabhängiger zu werden. Wie sieht denn die andere Seite aus? Also wie eigenständig agiert die Ukraine inzwischen strategisch, wenn wir an jüngere Entwicklungen denken?

  • Speaker #1

    Ja, guter Punkt. Die ukrainische Offensive Richtung Kursk im August 2024, die wird in den Analysen durchaus als strategische Überraschung gesehen und vielleicht auch als Zeichen einer solchen Emanzipation der ukrainischen Militärstrategie. Die Ziele dahinter sind wahrscheinlich vielfältig.

  • Speaker #0

    Zum Beispiel?

  • Speaker #1

    Naja, die Verhandlungsposition stärken, klar, Druck auf Russland ausüben, vielleicht auch die westlichen Partner zu mehr Unterstützung bewegen und sicher auch ein Testen russischer roter Linien.

  • Speaker #0

    Und die Gefahr einer Eskalation, vielleicht sogar nuklear?

  • Speaker #1

    Dazu gibt es auch eine Einschätzung von Amiral Christian Girard. Er hält einen russischen Atomwaffeneinsatz als Reaktion darauf für eher unwahrscheinlich, wegen der zu erwartenden globalen Ächtung und ja auch wegen des indirekten NATO-Schutzschirms für die Ukraine.

  • Speaker #0

    Einer der Artikel von Amiral Christian Girard fragt ja im Titel recht provokant «Guerre d'Ukraine, le temps de la diplomatie». Ist er nun angesichts dieser ganzen strategischen Manöver die Zeit für Diplomatie gekommen?

  • Speaker #1

    Also die Texte, die wir uns angesehen haben, die konzentrieren sich schon sehr stark auf die strategischen und militärischen Dynamiken. Natürlich könnte man Aktionen wie diesen Kursvorstoß als Versuch interpretieren, bessere Karten für Verhandlungen zu bekommen. Das ist möglich. Aber die Quellenlage deutet im Moment doch eher darauf hin, dass die strategischen Herausforderungen weiter bestehen und die Zukunft, naja, ungewiss bleibt. Ein klarer diplomatischer Durchbruch ist in diesen Analysen nicht zu sehen. noch nicht wirklich erkennbar.

  • Speaker #0

    Okay, fassen wir die Kernpunkte aus diesen Quellen also nochmal für Sie zusammen. Wir sehen eine hohe Komplexität moderner Kriege, die sich überlagern. Die Logik der Abschreckung ist im Wandel. Für Europa wächst der Druck zur strategischen Autonomie, auch durch eine veränderte US-Politik. Und die Ukraine verfolgt zunehmend eine proaktivere, vielleicht eigenständigere Strategie. So, was bedeutet das jetzt alles für Sie?

  • Speaker #1

    Ich denke, der vielleicht wichtigste Denkanstoß aus diesen Analysen ist, die eigentliche Herausforderung für Europa ist nicht nur jetzt auf die akute Krise zu reagieren, sondern es geht darum, eine kohärente, eine langfristige Vision für die eigene Sicherheit zu entwickeln. Und diese Vision muss eben, wie Amiral Christian Girard das nahelegt, militärische Fähigkeiten, aber auch politische Einigkeit und vor allem eine intellektuelle Unabhängigkeit umfassen. Nur so kann Europa in dieser neuen, komplexeren, strategischen Ära bestehen.

  • Speaker #0

    Für die detaillierten Analysen, auf denen unsere Diskussion hier basiert, finden Sie natürlich alles auf european-security.com. Vielen Dank fürs Zuhören heute.

  • Speaker #1

    Ja, auch von meiner Seite danke.

Description

Auf Geheiß des neu gewählten amerikanischen Präsidenten scheint die Zeit für Diplomatie gekommen zu sein, während der Krieg in der Ukraine unter der Gleichgültigkeit der meisten europäischen Meinungen sowohl an der Front als auch im Landesinneren mit der Bombardierung der Zivilbevölkerung und der industriellen Infrastruktur weitergeht. Ist die Zeit für Verhandlungen wirklich gekommen? Hat sich die strategische Lage so weit entwickelt, dass sie zu einer dauerhaften Beendigung der Kämpfe führen können, sofern sie überhaupt stattfinden und konkrete Ergebnisse bringen, wie es das Treffen am 15. Mai in Istanbul vermuten lässt? Angesichts der völligen Unsicherheit auf amerikanischer Seite, die im Gegensatz zu einem klaren geopolitischen Projekt der Russen steht, das in der Geografie und der Kontinuität der Geschichte verankert ist, aber noch lange nicht seine Ziele erreicht hat, und angesichts der nach wie vor fehlenden Ziele und positiven Strategien der Europäer sowie ihres schwachen Willens, Russland am Sieg zu hindern, ohne klar die Notwendigkeit seiner Niederlage zu bekräftigen, fragt man sich, wohin das alles führen soll! In dieser Lage Mitte Mai ist Admiral Girard der Ansicht, dass dieses doppelte Eingeständnis der Schwäche des Westens den Russen nur einen Wunsch lässt: diesen Krieg fortzusetzen, koste es, was es wolle!


Hébergé par Ausha. Visitez ausha.co/politique-de-confidentialite pour plus d'informations.

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  • Speaker #0

    Willkommen zu unserer heutigen Analyse. Wir wollen uns mal die aktuelle strategische Lage rund um den Krieg in der Ukraine genauer anschauen.

  • Speaker #1

    Hallo!

  • Speaker #0

    Wir stützen uns dabei auf mehrere Quellen von europeansecurity.com, vor allem auf Analysen von Amiral Christian Girard.

  • Speaker #1

    Ja, sehr aufschlussreiche Texte.

  • Speaker #0

    Genau. Unsere Mission heute, die wichtigsten Veränderungen, die Herausforderungen und vielleicht mögliche Zukunftswege zu beleuchten. Was heißt das alles für Europa? Und naja, ist vielleicht sogar schon Zeit für Diplomatie? Okay, packen wir es an. Fangen wir vielleicht mit der Komplexität an, die in den Analysen ja immer wieder durchkommt. Es ist eben nicht nur der eine Ukraine-Krieg, oder?

  • Speaker #1

    Nein, ganz und gar nicht. Wir sehen da überlappende Konflikte. Sie haben es erwähnt, der islamistische Terrorismus, Stichwort Kroko-City-Hall, das spielt da mit rein.

  • Speaker #0

    Und das macht die Analyse wahrscheinlich schwierig.

  • Speaker #1

    Ja, genau. Dieses einfache Freund-Feind-Schema. Das greift halt oft nicht mehr. Faszinierend ist ja, und das zeigen die Analysen, wie Akteure wie Russland diese Vielschichtigkeit für sich nutzen. Denken Sie an die Schuldzuweisungen Richtung Westen nach dem Anschlag in Moskau. Das dient ja auch dazu, von eigenen Schwächen abzulenken. Wir müssen also lernen, sozusagen in komplexeren, überlagerten Szenarien zu denken. Nicht mehr nur in klaren Frontlinien.

  • Speaker #0

    Es bringt uns zu einem Kernthema, das Amiral Christian Girard immer wieder anspricht. Die nukleare Abschreckung, die scheint sich ja auch zu wandeln.

  • Speaker #1

    Absolut. Also die hat sich von dieser alten Idee, sieves pazem, parabellum, wer Frieden will, rüstet zum Krieg, doch stark weiterentwickelt. Nuklearwaffen sind ja eigentlich nicht Einsatzwaffen. Ihr Zweck ist die Verhinderung des Einsatzes durch eine glaubhafte Drohung. Okay. Interessant wird es aber bei den Versuchen, diese Logik auszuhebeln. Die USA zum Beispiel unter Reagan und Bush mit diesen Raketenabwehrprojekten wie NMD, also National Missile Defense. Da ging es ja darum, eine Art strategische Unverwundbarkeit wiederherzustellen und diese gegenseitig zugesicherte Zerstörung, MAD, zu überwinden.

  • Speaker #0

    Moment, heißt das, der Versuch, sich unangreifbar zu machen, könnte die Lage paradoxerweise sogar gefährlicher gemacht haben?

  • Speaker #1

    Genau das ist ein wichtiger Punkt in den Analysen. Aus russischer Sicht war das damals hochgradig destabilisierend.

  • Speaker #0

    Verstehe.

  • Speaker #1

    Und dieses Spannungsfeld, das prägt die Debatte im Grunde bis heute. Es stellt sich halt die Frage, was passiert mit der Stabilität, wenn dieses Gleichgewicht des Schreckens, naja, verschoben wird? Sei es durch Technologie oder neue Strategien.

  • Speaker #0

    Hier wird's ja wirklich spannend. Die Quellen deuten ja auch eine veränderte US-Strategie an. Manchmal wird da auch Vordenker wie Huntington verwiesen und das wurde ja unter Traum vielleicht sichtbarer. Also dieses Gefühl amerikanischer Verwundbarkeit, das zu einem stärkeren Fokus nach innen führt. Was hat das denn für Folgen für uns hier in Europa?

  • Speaker #1

    Tja, die Folgen sind ziemlich direkt. Die Notwendigkeit für Europa, die eigenen Verteidigungsfähigkeiten wirklich ernsthaft auszubauen, die wird immer dringlicher. Das ist aber ein Langzeitprojekt, das betont auch Amiral Christian Girard. Und es geht um mehr als nur Militär.

  • Speaker #0

    Sondern?

  • Speaker #1

    Es braucht, wie er es nennt, eine intellektuelle und politische Emanzipation, also eine strategische Eigenständigkeit. Amiral Christian Girard skizziert ja sogar die Idee einer Koalition der willigen Demokratien, die über die EU hinausgehen könnte. Wenn man das ins große Bild setzt, sieht man eben diesen enormen Druck auf Europa, seine Abhängigkeiten gerade von den USA zu überdenken und eine eigene Rolle zu finden.

  • Speaker #0

    Sie sprachen gerade... die Notwendigkeit für Europa an, unabhängiger zu werden. Wie sieht denn die andere Seite aus? Also wie eigenständig agiert die Ukraine inzwischen strategisch, wenn wir an jüngere Entwicklungen denken?

  • Speaker #1

    Ja, guter Punkt. Die ukrainische Offensive Richtung Kursk im August 2024, die wird in den Analysen durchaus als strategische Überraschung gesehen und vielleicht auch als Zeichen einer solchen Emanzipation der ukrainischen Militärstrategie. Die Ziele dahinter sind wahrscheinlich vielfältig.

  • Speaker #0

    Zum Beispiel?

  • Speaker #1

    Naja, die Verhandlungsposition stärken, klar, Druck auf Russland ausüben, vielleicht auch die westlichen Partner zu mehr Unterstützung bewegen und sicher auch ein Testen russischer roter Linien.

  • Speaker #0

    Und die Gefahr einer Eskalation, vielleicht sogar nuklear?

  • Speaker #1

    Dazu gibt es auch eine Einschätzung von Amiral Christian Girard. Er hält einen russischen Atomwaffeneinsatz als Reaktion darauf für eher unwahrscheinlich, wegen der zu erwartenden globalen Ächtung und ja auch wegen des indirekten NATO-Schutzschirms für die Ukraine.

  • Speaker #0

    Einer der Artikel von Amiral Christian Girard fragt ja im Titel recht provokant «Guerre d'Ukraine, le temps de la diplomatie». Ist er nun angesichts dieser ganzen strategischen Manöver die Zeit für Diplomatie gekommen?

  • Speaker #1

    Also die Texte, die wir uns angesehen haben, die konzentrieren sich schon sehr stark auf die strategischen und militärischen Dynamiken. Natürlich könnte man Aktionen wie diesen Kursvorstoß als Versuch interpretieren, bessere Karten für Verhandlungen zu bekommen. Das ist möglich. Aber die Quellenlage deutet im Moment doch eher darauf hin, dass die strategischen Herausforderungen weiter bestehen und die Zukunft, naja, ungewiss bleibt. Ein klarer diplomatischer Durchbruch ist in diesen Analysen nicht zu sehen. noch nicht wirklich erkennbar.

  • Speaker #0

    Okay, fassen wir die Kernpunkte aus diesen Quellen also nochmal für Sie zusammen. Wir sehen eine hohe Komplexität moderner Kriege, die sich überlagern. Die Logik der Abschreckung ist im Wandel. Für Europa wächst der Druck zur strategischen Autonomie, auch durch eine veränderte US-Politik. Und die Ukraine verfolgt zunehmend eine proaktivere, vielleicht eigenständigere Strategie. So, was bedeutet das jetzt alles für Sie?

  • Speaker #1

    Ich denke, der vielleicht wichtigste Denkanstoß aus diesen Analysen ist, die eigentliche Herausforderung für Europa ist nicht nur jetzt auf die akute Krise zu reagieren, sondern es geht darum, eine kohärente, eine langfristige Vision für die eigene Sicherheit zu entwickeln. Und diese Vision muss eben, wie Amiral Christian Girard das nahelegt, militärische Fähigkeiten, aber auch politische Einigkeit und vor allem eine intellektuelle Unabhängigkeit umfassen. Nur so kann Europa in dieser neuen, komplexeren, strategischen Ära bestehen.

  • Speaker #0

    Für die detaillierten Analysen, auf denen unsere Diskussion hier basiert, finden Sie natürlich alles auf european-security.com. Vielen Dank fürs Zuhören heute.

  • Speaker #1

    Ja, auch von meiner Seite danke.

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