Wandern auf dem Skye Trail (8/8): Etappe 7 - Flodigarry / Duntulm cover
Wandern auf dem Skye Trail (8/8): Etappe 7 - Flodigarry / Duntulm cover
In Etappen - Wandertouren in Europa und Großbritannien

Wandern auf dem Skye Trail (8/8): Etappe 7 - Flodigarry / Duntulm

Wandern auf dem Skye Trail (8/8): Etappe 7 - Flodigarry / Duntulm

14min |01/01/2025
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14min |01/01/2025
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Description

Wir werden von Sonnenstrahlen geweckt – ein Geschenk zum Abschied vom Skye Trail. Heute geht es auf 12 Kilometern entlang der Küste bis nach Rubha Hunish. Eine rundum entspannte Strecke, nur sanfte Auf – und Abstiege und leichte Wasserüberquerungen. Angekommen an der Lookout Bothy von Rubha Hunish sind wir erschöpft und glücklich. Und genießen für eine Stunde ganz still den Ausblick vom nördlichsten Punkt der Insel. Der perfekte Abschluss: Der Trail hat uns gefordert, vor allem auf Grund des vielen Regens. Aber er war auch eines der schönsten Abenteuer unseres Lebens. Eine unglaublich vielseitige Landschaft, wilde Natur, Stille. Gleichzeitig so viele herzliche und hilfsbereite Menschen. Eine Tour, die auf jeden Fall noch lange nachwirken wird.


Ihr erfahrt,

  • was Flora MacDonald zu einer Heldin der schottischen Geschichte macht

  • über welche tierische Begegnung wir uns besonders freuen

  • wie's in der Lookout Bothy von Rubha Hunish aussieht

  • was wir uns nach der Tour im Supermarkt besorgen

  • wie Johanna und Lukas die Tour auf dem Skye Trail mit der Wanderung auf dem West Highland Way vergleichen

  • dass eine Postkarte reicht, um alles zusammenzufassen, was es über diese Tour zu sagen gibt.


Ihr hört

  • Johanna und Lukas


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


Hinweis: Einige der Einspieler in diesem Podcast werden von AI-Voices gesprochen.


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    So, wir schlafen. Wie schön es ist.

  • Speaker #1

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruakunish. Etappe 7. Start Flodigary. Ziel Dantheim. Strecke 12 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #0

    Es ist ein wundervoller Morgen. Hier in Floddigary sind aufgeweckt worden von Sonnenstrahlen, die unser Zelt in ganz schönes, orangenes Licht getaucht haben. Und jetzt laufen wir gerade los in Richtung Meer. Und es ist wirklich, es ist so toll. Das Zelt war heute Morgen trocken. Wir sind bei weitem nicht mehr so dick eingepackt, wie wir es schon waren. Ja, und jetzt haben wir die letzte... Hallo. Hallo. Jetzt haben wir die letzte Etappe vor uns nach Ruderhunisch. Wie geht es hier?

  • Speaker #2

    Super. Mal gucken, wie es nach den 12 Kilometern dann aussieht. Ob ich dann immer noch frisch bin, aber momentan geht es super.

  • Speaker #0

    Ja, es ist schon ein bisschen schade. Wir müssen halt gucken, dass wir heute irgendwie nach Broadford kommen oder zumindest nach Portree. Das heißt, wir können uns gar nicht so arg lang in Ruahunisch aufhalten. Dabei wäre es ein wunderschöner Ort, weil von dort... Das ist mit der nördlichsten Zipfel von der Isle of Skye. Und von dort hat man einfach einen traumhaften Ausblick, vor allem jetzt bei dem Wetter. Man hat die Chance, Delfine zu sehen. Hier und da auch mal.

  • Speaker #2

    Eine Stunde können wir uns erarbeiten. Überall. Nicht gehen. Und draußen, denke ich, werden wir eine Stunde Zeit haben. Gut, dass wir noch ein bisschen Luft haben mit dem Bus. Okay. Ich habe mich mit dem Knie zu Knopf geflogen, aber ich denke, das muss gehen.

  • Speaker #1

    Ja, ihr hört's, der Start dieser Etappe ist traumhaft. Die Anstrengung des Vortags, die steckt uns da noch in den Knochen. Vor allem kommt jetzt die Erkältung durch, die sich gestern schon angekündigt hat bei mir. Aber sobald wir ein paar Meter gelaufen sind und diesen wunderschönen Ausblick auf das Meer vor uns haben, sind wir wieder komplett im Flow. Wir laufen an der Straße entlang durch Floddigary. Die Häuser des kleinen Orts liegen weit verstreut entlang des Küstenabschnitts. Dazwischen viel Grün und Schafe, vor uns im Meer zwei kleine Inseln. Wir biegen rechts ab Richtung Floddigary Hostel. Hier hatten wir gestern Abend noch angerufen, um zu hören, ob es möglich ist, im Garten zu zelten. Das liest man in den meisten Travel Guides zum Sky Trail. Die Option, die gibt es aber inzwischen nicht mehr. Also falls ihr eure Tour mit Zelt plant, dann ist der Spot am Loch Lengeck eine tolle Alternative. Ich erwähne es jetzt extra nochmal, weil wir einige unterwegs getroffen haben, die ganz fest mit dem Zelten am Hostel gerechnet hatten und so könnt ihr euch dann schon mal drauf einstellen. In unseren ersten Folgen zum Sky Trail ging es ja auch um Geschichte, den Jakobitenausstand und Bonnie Prince Charlie und dieser Geschichte kann man auch hier in Floodigary begegnen. Flora MacDonald hat mit ihrer Familie 20 Jahre lang hier gelebt und ohne sie hätte es Bonnie Prince Charlie unmöglich nie auf die Isle of Skye geschafft.

  • Speaker #3

    Die Red Coats sind Bonnie Prince Charlie dicht auf den Fersen, als er 1746 auf die äußeren Hybriden fiel. Flora MacDonald besucht hier gerade ihre Familie. Obwohl sie selbst wenig politisch ist, fühlt sich Flora den Prinzen verpflichtet. Sie wird Teil der Fluchthilfegruppe und diese plant eine waghalsige Flucht. Der Prinz wird als irische Magd mit dem Namen Betty Burke verkleidet. Flora beschafft gefälschte Pässe und schmuggelt Bonnie Prinz Charlie als ihre Magd in einem kleinen Boot zur Isle of Skye. Der Plan droht mehrfach aufzufliegen, aber die Flucht gelingt. Auf Skye trennen sich Flora und Charles. Der Prinz flieht weiter nach Frankreich, Flora jedoch wird bald darauf verhaftet und in den Tower von London gebracht. Ihr offenes Bekenntnis zur Fluchthilfe und ihr Charme bringen ihr aber so große Sympathie, dass sie schon ein Jahr später wieder freikommt. Flora MacDonald riskierte alles für eine Sache, die vielen Highlandern am Herzen lag, und ihr Einseits macht sie das heute zu einer unvergessenen Heldin der schottischen Geschichte.

  • Speaker #1

    Auf dem Friedhof in Kilmuir im Nordosten von Skye kann man Flora MacDonalds Grab bis heute besuchen und in Floddigary ist es sogar möglich, in ihrem alten Cottage zu übernachten. Das gehört inzwischen zum Floddy Gary Hotel und das können wir jetzt gut sehen, als wir auf dem Küstenpfad weiterlaufen. Der Trampelpfad führt entspannt am Meer entlang auf ein kleines Plateau. Von dort geht es dann nicht lang, aber steil nach oben, weiter entlang der Abbruchkante der Steilküste. Wir überqueren zwei Wasserläufe, folgen den sanften Auf-und Abstiegen des Küstenpfades und sehen schon bald die weißen Häuser von Kilmanuag vor uns. Am alten Friedhof dort machen wir kurz eine Frühstückspause und dann sehen wir auf der Anhöhe, so drei Kilometer vor uns, schon die Lookout Boathe von Rua Humich. Was wirklich witzig ist. In den Souvenirgeschäften hier auf Sky sieht man überall Highland Cows. Das sind die süßen haarigen Kühe mit dem langen Pony. Die gibt es auf Schlüsselanhängern, auf T-Shirts, auf Postkarten. Auf unserem kompletten Weg über die Insel ist uns allerdings noch keine einzige dieser Highland Kühe begegnet. Und jetzt, wenige Meter vor dem Ziel, grast eine einzige Highland Cow direkt vor uns. Als hätten wir sie dorthin bestellt. Wir haben ein kleines bisschen Respekt. Vor den langen Hörnern laufen ganz vorsichtig vorbei, aber sie lässt sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Und wir finden es einfach nur großartig, dass wir das auch noch mitnehmen können auf den letzten Metern. Ja, und dann sind wir da. Schauen runter auf Ruahunisch, den nördlichsten Zipfel der Eilauskai.

  • Speaker #0

    Oh, geschafft! Wie schön das ist. Wir haben strahlenden Sonnenschein. Der Weg hierher war eine wunderschöne Küstenwanderung, wirklich. Kleine Anstiege, aber durchaus machbar. Wirklich, es war einfach traumhaft schön. So ein Geschenk zum Abschluss.

  • Speaker #1

    Wir haben es in der Zeit super bis hierhin geschafft. Die Bushaltestelle von Dunthillen ist 2,5 Kilometer von hier weg. Und wir haben jetzt noch eine Stunde Zeit, bis wir uns auf den Weg dahin machen müssen. Ich nutze die Zeit und schaue mir die Boathe an, in der man bei schlechtem Wetterschutz findet und in der man auch kostenlos übernachten kann, was sich zum Beispiel dann anbietet, wenn man den Trail hier im Norden startet.

  • Speaker #0

    Hier ist eine kleine Hütte. Ihr könnt es hören. Hier ist ein Schlafplatz. Auf zwei Etagen für insgesamt drei Leute. Nochmal ein kleiner Raum, wo man sich das Essen zubereiten kann. Oh wow. Und hier ein Aufenthaltsraum mit einem Erinnerungsbuch, verschiedenen Guides in allen möglichen Sprachen für den Skytrail. Seals and Dolphins. Hier ist ein riesengroßes Poster, auf dem die unterschiedlichen Wale und Delfine, die es so gibt, beschrieben sind. Und also das Highlight ist tatsächlich diese unfassbare Fensterfront. Davor stehen große Stühle, da kann man sich draufsetzen. Und kann dann hier einfach Zeit damit verbringen, aus dem Fenster zu gucken und diese traumhafte Kulisse zu genießen. Wahnsinn.

  • Speaker #1

    Wir sprechen nicht viel, als wir uns danach dann aufmachen zur Bushaltestelle an der roten Telefonzelle von Dunthorne. Angekommen am Ziel, kommt jetzt die Erschöpfung so richtig durch. Auf der Busfahrt schlafen wir ein bisschen und besorgen uns dann im Supermarkt eine große Tüte Salt & Vinegar Chips und zwei Bier. Durch meinen Planungsfehler haben wir morgen noch den Tag auf dem Campingplatz in Broadford, bevor wir dann mit dem CityLink-Bus zurückfahren nach Glasgow. Johanna und Dukas, denen wir auf dem Trail immer wieder begegnet sind, sind zur gleichen Zeit wie wir am Ziel angekommen. Die beiden, die verbringen jetzt auch noch einen Tag in Broadford. Und Johannas Kurzzusammenfassung dieser Tour bringt es auch für mich mit wenigen Worten auf den Punkt.

  • Speaker #4

    Es war nass, aber wunderschön.

  • Speaker #1

    Ihr habt sie zwischendurch auch immer mal wieder gehört. Johanna und Lukas hatten unterwegs mit ähnlichen Herausforderungen zu tun wie wir.

  • Speaker #4

    Ich hatte irgendwann festgestellt, okay, meine Stimmung kippt, wenn meine Füße nass werden. Und das war dann auch so drei, vier Tage so.

  • Speaker #2

    Also trocken bekommen haben wir es eigentlich nicht. Also so die Sachen, die man direkt auf der Haut trägt, sind irgendwie beim Laufen dann wieder getrocknet. Aber wir haben uns, glaube ich, einfach daran gewöhnt, dass man morgens, wir hatten irgendwie zwei Paar Socken und man zieht halt im Zelt irgendwie das trockene Paar an und muss morgens halt wieder in das nasse Paar schlüpfen und zurück in die nassen Schuhe, die man versucht hat, irgendwie die Einlagen rauszunehmen, aber das so irgendwie gar nichts gebracht hat. Außerdem war es auch egal, weil nach zehn Minuten ist man eh wieder in der Pfütze gestanden und das Wasser lief rein. Ja, also trocken, vor allem die Füße waren einfach nass.

  • Speaker #1

    Was ich spannend finde, die beiden, die sind in der Woche vor dem Skytrail den West Highland Way gelaufen. Das ist die vermutlich bekannteste Meertageswandertour in Schottland. Und falls ihr euch gerade überlegt, mache ich eher das eine, mache ich das andere, hilft euch vielleicht ihr Vergleich.

  • Speaker #4

    Ja, das sind schon... unterschiedliche Erfahrungen. Der West Highland Way ist halt voll gut ausgebaut. Man hat bei OpenStreetMap überall Wildcamping-Spots eingetragen, die man sich auswählen kann. Und es laufen viel mehr Leute auf den Trail. Der ist halt komplett auch ausgeschrieben und so. Das ist eine ganz andere Erfahrung. Und ich bin froh, dass wir es so rum gemacht haben, dass wir erst den West Highland Way gemacht haben, weil wir es richtig genießen konnten. Und dann hier waren, weil hier war die Landschaft schon krasser. Hätten wir es andersrum gemacht, wären wir, glaube ich, so ein bisschen enttäuscht gewesen vom West Highland Way.

  • Speaker #2

    Auch die Leute, die da laufen, sind auch ganz andere. Keine Ahnung, am West Highland Way gibt es irgendwie so eine Etappe an dem Loch Lomond entlang, die so ein bisschen ausgesetzter vielleicht ist, wo wirklich ein Wanderweg ist. Sonst sind es oftmals irgendwie geschotterte Straßen im Prinzip, die man da läuft. Das ist irgendwie vom Laufen her ganz anders. Vor allem, wenn man sonst viel auch am Wandern ist oder draußen ist, dann fand ich den West Highland Way vom Weg her jetzt nicht so spektakulär. Gerade eben verglichen mit dem Skytrail. Also wenn man sich dem Skytrail zutraut, ist das schon auf jeden Fall der lohnendere Weg. Aber man muss da mehr reinstecken. Also man muss sich mehr Mühe geben mit Wildcamping-Spots. Das ist irgendwie aufwendiger. Man hat nicht die Sicherheit, dass man jeden Tag irgendwo in einem Hotel vorbeikommt und zur Not irgendwie unterkommt oder so. Das ist alles ein bisschen mehr committed.

  • Speaker #1

    Für Frank und mich war die Wanderung auf dem Skytrail herausfordernd. definitiv, aber gleichzeitig auch eines der schönsten Reiseerlebnisse unseres Lebens. Die Landschaft, die Natur, sogar die Unberechenbarkeit des Wetters und vor allem auch die Menschen, denen wir begegnet sind. So aufrichtig, herzlich und hilfsbereit. Das war wirklich besonders. Als wir in einem kleinen Laden in Portree noch Souvenirs für unsere Kids zu Hause einkaufen, fällt mir eine Postkarte in die Hand und ich finde die Worte, die der Illustrator der Karte, Dick Vincent, findet. Um das zu beschreiben, was man beim Wandern erlebt, die sind perfekt,

  • Speaker #5

    um diese Staffel von In Etappen abzuschließen.

  • Speaker #1

    Ja, das war es. Staffel 1 von Inetappen. Wie geht's weiter? Staffel 2 ist bereits in Planung. Wenn ihr Vorschläge für Touren habt, die wir im Podcast vorstellen sollen, dann meldet euch gern, zum Beispiel über inetappen.de oder auf Instagram oder YouTube. Am besten ihr abonniert den Podcast, damit ihr gleich Bescheid wisst, wenn die neuen Folgen rauskommen. Und was mir sehr helfen würde, euer Feedback auf Spotify oder Apple Podcasts. Und wenn es euch gefallen hat, dann natürlich auch sehr gern ein Like. Würde mich riesig freuen. Ja, und in diesem Sinne euch ganz, ganz viel Spaß da draußen und hoffentlich bis bald. In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese letzte Folge waren das Johanna, Lukas und Frank. Euch vielen, vielen Dank.

Chapters

  • Intro: Die letzte Etappe des Skye Trails / Flodigarry - Rubha Hunish

    00:17

  • Sonnaufgang am Loch Langaig - ein traumhafter Start in den Tag

    00:35

  • Geschichte von Flora MacDonald und ihrer Bedeutung

    04:02

  • Geschafft! Rubha Hunish und Rundgang durch die Lookout Bothy

    07:06

  • Skye Trail vs. West Highland Way

    10:00

  • Wild, nass und zauberhaft - Fazit: So war die Wanderung auf dem Skye Trail

    12:35

Description

Wir werden von Sonnenstrahlen geweckt – ein Geschenk zum Abschied vom Skye Trail. Heute geht es auf 12 Kilometern entlang der Küste bis nach Rubha Hunish. Eine rundum entspannte Strecke, nur sanfte Auf – und Abstiege und leichte Wasserüberquerungen. Angekommen an der Lookout Bothy von Rubha Hunish sind wir erschöpft und glücklich. Und genießen für eine Stunde ganz still den Ausblick vom nördlichsten Punkt der Insel. Der perfekte Abschluss: Der Trail hat uns gefordert, vor allem auf Grund des vielen Regens. Aber er war auch eines der schönsten Abenteuer unseres Lebens. Eine unglaublich vielseitige Landschaft, wilde Natur, Stille. Gleichzeitig so viele herzliche und hilfsbereite Menschen. Eine Tour, die auf jeden Fall noch lange nachwirken wird.


Ihr erfahrt,

  • was Flora MacDonald zu einer Heldin der schottischen Geschichte macht

  • über welche tierische Begegnung wir uns besonders freuen

  • wie's in der Lookout Bothy von Rubha Hunish aussieht

  • was wir uns nach der Tour im Supermarkt besorgen

  • wie Johanna und Lukas die Tour auf dem Skye Trail mit der Wanderung auf dem West Highland Way vergleichen

  • dass eine Postkarte reicht, um alles zusammenzufassen, was es über diese Tour zu sagen gibt.


Ihr hört

  • Johanna und Lukas


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


Hinweis: Einige der Einspieler in diesem Podcast werden von AI-Voices gesprochen.


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    So, wir schlafen. Wie schön es ist.

  • Speaker #1

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruakunish. Etappe 7. Start Flodigary. Ziel Dantheim. Strecke 12 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #0

    Es ist ein wundervoller Morgen. Hier in Floddigary sind aufgeweckt worden von Sonnenstrahlen, die unser Zelt in ganz schönes, orangenes Licht getaucht haben. Und jetzt laufen wir gerade los in Richtung Meer. Und es ist wirklich, es ist so toll. Das Zelt war heute Morgen trocken. Wir sind bei weitem nicht mehr so dick eingepackt, wie wir es schon waren. Ja, und jetzt haben wir die letzte... Hallo. Hallo. Jetzt haben wir die letzte Etappe vor uns nach Ruderhunisch. Wie geht es hier?

  • Speaker #2

    Super. Mal gucken, wie es nach den 12 Kilometern dann aussieht. Ob ich dann immer noch frisch bin, aber momentan geht es super.

  • Speaker #0

    Ja, es ist schon ein bisschen schade. Wir müssen halt gucken, dass wir heute irgendwie nach Broadford kommen oder zumindest nach Portree. Das heißt, wir können uns gar nicht so arg lang in Ruahunisch aufhalten. Dabei wäre es ein wunderschöner Ort, weil von dort... Das ist mit der nördlichsten Zipfel von der Isle of Skye. Und von dort hat man einfach einen traumhaften Ausblick, vor allem jetzt bei dem Wetter. Man hat die Chance, Delfine zu sehen. Hier und da auch mal.

  • Speaker #2

    Eine Stunde können wir uns erarbeiten. Überall. Nicht gehen. Und draußen, denke ich, werden wir eine Stunde Zeit haben. Gut, dass wir noch ein bisschen Luft haben mit dem Bus. Okay. Ich habe mich mit dem Knie zu Knopf geflogen, aber ich denke, das muss gehen.

  • Speaker #1

    Ja, ihr hört's, der Start dieser Etappe ist traumhaft. Die Anstrengung des Vortags, die steckt uns da noch in den Knochen. Vor allem kommt jetzt die Erkältung durch, die sich gestern schon angekündigt hat bei mir. Aber sobald wir ein paar Meter gelaufen sind und diesen wunderschönen Ausblick auf das Meer vor uns haben, sind wir wieder komplett im Flow. Wir laufen an der Straße entlang durch Floddigary. Die Häuser des kleinen Orts liegen weit verstreut entlang des Küstenabschnitts. Dazwischen viel Grün und Schafe, vor uns im Meer zwei kleine Inseln. Wir biegen rechts ab Richtung Floddigary Hostel. Hier hatten wir gestern Abend noch angerufen, um zu hören, ob es möglich ist, im Garten zu zelten. Das liest man in den meisten Travel Guides zum Sky Trail. Die Option, die gibt es aber inzwischen nicht mehr. Also falls ihr eure Tour mit Zelt plant, dann ist der Spot am Loch Lengeck eine tolle Alternative. Ich erwähne es jetzt extra nochmal, weil wir einige unterwegs getroffen haben, die ganz fest mit dem Zelten am Hostel gerechnet hatten und so könnt ihr euch dann schon mal drauf einstellen. In unseren ersten Folgen zum Sky Trail ging es ja auch um Geschichte, den Jakobitenausstand und Bonnie Prince Charlie und dieser Geschichte kann man auch hier in Floodigary begegnen. Flora MacDonald hat mit ihrer Familie 20 Jahre lang hier gelebt und ohne sie hätte es Bonnie Prince Charlie unmöglich nie auf die Isle of Skye geschafft.

  • Speaker #3

    Die Red Coats sind Bonnie Prince Charlie dicht auf den Fersen, als er 1746 auf die äußeren Hybriden fiel. Flora MacDonald besucht hier gerade ihre Familie. Obwohl sie selbst wenig politisch ist, fühlt sich Flora den Prinzen verpflichtet. Sie wird Teil der Fluchthilfegruppe und diese plant eine waghalsige Flucht. Der Prinz wird als irische Magd mit dem Namen Betty Burke verkleidet. Flora beschafft gefälschte Pässe und schmuggelt Bonnie Prinz Charlie als ihre Magd in einem kleinen Boot zur Isle of Skye. Der Plan droht mehrfach aufzufliegen, aber die Flucht gelingt. Auf Skye trennen sich Flora und Charles. Der Prinz flieht weiter nach Frankreich, Flora jedoch wird bald darauf verhaftet und in den Tower von London gebracht. Ihr offenes Bekenntnis zur Fluchthilfe und ihr Charme bringen ihr aber so große Sympathie, dass sie schon ein Jahr später wieder freikommt. Flora MacDonald riskierte alles für eine Sache, die vielen Highlandern am Herzen lag, und ihr Einseits macht sie das heute zu einer unvergessenen Heldin der schottischen Geschichte.

  • Speaker #1

    Auf dem Friedhof in Kilmuir im Nordosten von Skye kann man Flora MacDonalds Grab bis heute besuchen und in Floddigary ist es sogar möglich, in ihrem alten Cottage zu übernachten. Das gehört inzwischen zum Floddy Gary Hotel und das können wir jetzt gut sehen, als wir auf dem Küstenpfad weiterlaufen. Der Trampelpfad führt entspannt am Meer entlang auf ein kleines Plateau. Von dort geht es dann nicht lang, aber steil nach oben, weiter entlang der Abbruchkante der Steilküste. Wir überqueren zwei Wasserläufe, folgen den sanften Auf-und Abstiegen des Küstenpfades und sehen schon bald die weißen Häuser von Kilmanuag vor uns. Am alten Friedhof dort machen wir kurz eine Frühstückspause und dann sehen wir auf der Anhöhe, so drei Kilometer vor uns, schon die Lookout Boathe von Rua Humich. Was wirklich witzig ist. In den Souvenirgeschäften hier auf Sky sieht man überall Highland Cows. Das sind die süßen haarigen Kühe mit dem langen Pony. Die gibt es auf Schlüsselanhängern, auf T-Shirts, auf Postkarten. Auf unserem kompletten Weg über die Insel ist uns allerdings noch keine einzige dieser Highland Kühe begegnet. Und jetzt, wenige Meter vor dem Ziel, grast eine einzige Highland Cow direkt vor uns. Als hätten wir sie dorthin bestellt. Wir haben ein kleines bisschen Respekt. Vor den langen Hörnern laufen ganz vorsichtig vorbei, aber sie lässt sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Und wir finden es einfach nur großartig, dass wir das auch noch mitnehmen können auf den letzten Metern. Ja, und dann sind wir da. Schauen runter auf Ruahunisch, den nördlichsten Zipfel der Eilauskai.

  • Speaker #0

    Oh, geschafft! Wie schön das ist. Wir haben strahlenden Sonnenschein. Der Weg hierher war eine wunderschöne Küstenwanderung, wirklich. Kleine Anstiege, aber durchaus machbar. Wirklich, es war einfach traumhaft schön. So ein Geschenk zum Abschluss.

  • Speaker #1

    Wir haben es in der Zeit super bis hierhin geschafft. Die Bushaltestelle von Dunthillen ist 2,5 Kilometer von hier weg. Und wir haben jetzt noch eine Stunde Zeit, bis wir uns auf den Weg dahin machen müssen. Ich nutze die Zeit und schaue mir die Boathe an, in der man bei schlechtem Wetterschutz findet und in der man auch kostenlos übernachten kann, was sich zum Beispiel dann anbietet, wenn man den Trail hier im Norden startet.

  • Speaker #0

    Hier ist eine kleine Hütte. Ihr könnt es hören. Hier ist ein Schlafplatz. Auf zwei Etagen für insgesamt drei Leute. Nochmal ein kleiner Raum, wo man sich das Essen zubereiten kann. Oh wow. Und hier ein Aufenthaltsraum mit einem Erinnerungsbuch, verschiedenen Guides in allen möglichen Sprachen für den Skytrail. Seals and Dolphins. Hier ist ein riesengroßes Poster, auf dem die unterschiedlichen Wale und Delfine, die es so gibt, beschrieben sind. Und also das Highlight ist tatsächlich diese unfassbare Fensterfront. Davor stehen große Stühle, da kann man sich draufsetzen. Und kann dann hier einfach Zeit damit verbringen, aus dem Fenster zu gucken und diese traumhafte Kulisse zu genießen. Wahnsinn.

  • Speaker #1

    Wir sprechen nicht viel, als wir uns danach dann aufmachen zur Bushaltestelle an der roten Telefonzelle von Dunthorne. Angekommen am Ziel, kommt jetzt die Erschöpfung so richtig durch. Auf der Busfahrt schlafen wir ein bisschen und besorgen uns dann im Supermarkt eine große Tüte Salt & Vinegar Chips und zwei Bier. Durch meinen Planungsfehler haben wir morgen noch den Tag auf dem Campingplatz in Broadford, bevor wir dann mit dem CityLink-Bus zurückfahren nach Glasgow. Johanna und Dukas, denen wir auf dem Trail immer wieder begegnet sind, sind zur gleichen Zeit wie wir am Ziel angekommen. Die beiden, die verbringen jetzt auch noch einen Tag in Broadford. Und Johannas Kurzzusammenfassung dieser Tour bringt es auch für mich mit wenigen Worten auf den Punkt.

  • Speaker #4

    Es war nass, aber wunderschön.

  • Speaker #1

    Ihr habt sie zwischendurch auch immer mal wieder gehört. Johanna und Lukas hatten unterwegs mit ähnlichen Herausforderungen zu tun wie wir.

  • Speaker #4

    Ich hatte irgendwann festgestellt, okay, meine Stimmung kippt, wenn meine Füße nass werden. Und das war dann auch so drei, vier Tage so.

  • Speaker #2

    Also trocken bekommen haben wir es eigentlich nicht. Also so die Sachen, die man direkt auf der Haut trägt, sind irgendwie beim Laufen dann wieder getrocknet. Aber wir haben uns, glaube ich, einfach daran gewöhnt, dass man morgens, wir hatten irgendwie zwei Paar Socken und man zieht halt im Zelt irgendwie das trockene Paar an und muss morgens halt wieder in das nasse Paar schlüpfen und zurück in die nassen Schuhe, die man versucht hat, irgendwie die Einlagen rauszunehmen, aber das so irgendwie gar nichts gebracht hat. Außerdem war es auch egal, weil nach zehn Minuten ist man eh wieder in der Pfütze gestanden und das Wasser lief rein. Ja, also trocken, vor allem die Füße waren einfach nass.

  • Speaker #1

    Was ich spannend finde, die beiden, die sind in der Woche vor dem Skytrail den West Highland Way gelaufen. Das ist die vermutlich bekannteste Meertageswandertour in Schottland. Und falls ihr euch gerade überlegt, mache ich eher das eine, mache ich das andere, hilft euch vielleicht ihr Vergleich.

  • Speaker #4

    Ja, das sind schon... unterschiedliche Erfahrungen. Der West Highland Way ist halt voll gut ausgebaut. Man hat bei OpenStreetMap überall Wildcamping-Spots eingetragen, die man sich auswählen kann. Und es laufen viel mehr Leute auf den Trail. Der ist halt komplett auch ausgeschrieben und so. Das ist eine ganz andere Erfahrung. Und ich bin froh, dass wir es so rum gemacht haben, dass wir erst den West Highland Way gemacht haben, weil wir es richtig genießen konnten. Und dann hier waren, weil hier war die Landschaft schon krasser. Hätten wir es andersrum gemacht, wären wir, glaube ich, so ein bisschen enttäuscht gewesen vom West Highland Way.

  • Speaker #2

    Auch die Leute, die da laufen, sind auch ganz andere. Keine Ahnung, am West Highland Way gibt es irgendwie so eine Etappe an dem Loch Lomond entlang, die so ein bisschen ausgesetzter vielleicht ist, wo wirklich ein Wanderweg ist. Sonst sind es oftmals irgendwie geschotterte Straßen im Prinzip, die man da läuft. Das ist irgendwie vom Laufen her ganz anders. Vor allem, wenn man sonst viel auch am Wandern ist oder draußen ist, dann fand ich den West Highland Way vom Weg her jetzt nicht so spektakulär. Gerade eben verglichen mit dem Skytrail. Also wenn man sich dem Skytrail zutraut, ist das schon auf jeden Fall der lohnendere Weg. Aber man muss da mehr reinstecken. Also man muss sich mehr Mühe geben mit Wildcamping-Spots. Das ist irgendwie aufwendiger. Man hat nicht die Sicherheit, dass man jeden Tag irgendwo in einem Hotel vorbeikommt und zur Not irgendwie unterkommt oder so. Das ist alles ein bisschen mehr committed.

  • Speaker #1

    Für Frank und mich war die Wanderung auf dem Skytrail herausfordernd. definitiv, aber gleichzeitig auch eines der schönsten Reiseerlebnisse unseres Lebens. Die Landschaft, die Natur, sogar die Unberechenbarkeit des Wetters und vor allem auch die Menschen, denen wir begegnet sind. So aufrichtig, herzlich und hilfsbereit. Das war wirklich besonders. Als wir in einem kleinen Laden in Portree noch Souvenirs für unsere Kids zu Hause einkaufen, fällt mir eine Postkarte in die Hand und ich finde die Worte, die der Illustrator der Karte, Dick Vincent, findet. Um das zu beschreiben, was man beim Wandern erlebt, die sind perfekt,

  • Speaker #5

    um diese Staffel von In Etappen abzuschließen.

  • Speaker #1

    Ja, das war es. Staffel 1 von Inetappen. Wie geht's weiter? Staffel 2 ist bereits in Planung. Wenn ihr Vorschläge für Touren habt, die wir im Podcast vorstellen sollen, dann meldet euch gern, zum Beispiel über inetappen.de oder auf Instagram oder YouTube. Am besten ihr abonniert den Podcast, damit ihr gleich Bescheid wisst, wenn die neuen Folgen rauskommen. Und was mir sehr helfen würde, euer Feedback auf Spotify oder Apple Podcasts. Und wenn es euch gefallen hat, dann natürlich auch sehr gern ein Like. Würde mich riesig freuen. Ja, und in diesem Sinne euch ganz, ganz viel Spaß da draußen und hoffentlich bis bald. In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese letzte Folge waren das Johanna, Lukas und Frank. Euch vielen, vielen Dank.

Chapters

  • Intro: Die letzte Etappe des Skye Trails / Flodigarry - Rubha Hunish

    00:17

  • Sonnaufgang am Loch Langaig - ein traumhafter Start in den Tag

    00:35

  • Geschichte von Flora MacDonald und ihrer Bedeutung

    04:02

  • Geschafft! Rubha Hunish und Rundgang durch die Lookout Bothy

    07:06

  • Skye Trail vs. West Highland Way

    10:00

  • Wild, nass und zauberhaft - Fazit: So war die Wanderung auf dem Skye Trail

    12:35

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Wir werden von Sonnenstrahlen geweckt – ein Geschenk zum Abschied vom Skye Trail. Heute geht es auf 12 Kilometern entlang der Küste bis nach Rubha Hunish. Eine rundum entspannte Strecke, nur sanfte Auf – und Abstiege und leichte Wasserüberquerungen. Angekommen an der Lookout Bothy von Rubha Hunish sind wir erschöpft und glücklich. Und genießen für eine Stunde ganz still den Ausblick vom nördlichsten Punkt der Insel. Der perfekte Abschluss: Der Trail hat uns gefordert, vor allem auf Grund des vielen Regens. Aber er war auch eines der schönsten Abenteuer unseres Lebens. Eine unglaublich vielseitige Landschaft, wilde Natur, Stille. Gleichzeitig so viele herzliche und hilfsbereite Menschen. Eine Tour, die auf jeden Fall noch lange nachwirken wird.


Ihr erfahrt,

  • was Flora MacDonald zu einer Heldin der schottischen Geschichte macht

  • über welche tierische Begegnung wir uns besonders freuen

  • wie's in der Lookout Bothy von Rubha Hunish aussieht

  • was wir uns nach der Tour im Supermarkt besorgen

  • wie Johanna und Lukas die Tour auf dem Skye Trail mit der Wanderung auf dem West Highland Way vergleichen

  • dass eine Postkarte reicht, um alles zusammenzufassen, was es über diese Tour zu sagen gibt.


Ihr hört

  • Johanna und Lukas


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


Hinweis: Einige der Einspieler in diesem Podcast werden von AI-Voices gesprochen.


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    So, wir schlafen. Wie schön es ist.

  • Speaker #1

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruakunish. Etappe 7. Start Flodigary. Ziel Dantheim. Strecke 12 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #0

    Es ist ein wundervoller Morgen. Hier in Floddigary sind aufgeweckt worden von Sonnenstrahlen, die unser Zelt in ganz schönes, orangenes Licht getaucht haben. Und jetzt laufen wir gerade los in Richtung Meer. Und es ist wirklich, es ist so toll. Das Zelt war heute Morgen trocken. Wir sind bei weitem nicht mehr so dick eingepackt, wie wir es schon waren. Ja, und jetzt haben wir die letzte... Hallo. Hallo. Jetzt haben wir die letzte Etappe vor uns nach Ruderhunisch. Wie geht es hier?

  • Speaker #2

    Super. Mal gucken, wie es nach den 12 Kilometern dann aussieht. Ob ich dann immer noch frisch bin, aber momentan geht es super.

  • Speaker #0

    Ja, es ist schon ein bisschen schade. Wir müssen halt gucken, dass wir heute irgendwie nach Broadford kommen oder zumindest nach Portree. Das heißt, wir können uns gar nicht so arg lang in Ruahunisch aufhalten. Dabei wäre es ein wunderschöner Ort, weil von dort... Das ist mit der nördlichsten Zipfel von der Isle of Skye. Und von dort hat man einfach einen traumhaften Ausblick, vor allem jetzt bei dem Wetter. Man hat die Chance, Delfine zu sehen. Hier und da auch mal.

  • Speaker #2

    Eine Stunde können wir uns erarbeiten. Überall. Nicht gehen. Und draußen, denke ich, werden wir eine Stunde Zeit haben. Gut, dass wir noch ein bisschen Luft haben mit dem Bus. Okay. Ich habe mich mit dem Knie zu Knopf geflogen, aber ich denke, das muss gehen.

  • Speaker #1

    Ja, ihr hört's, der Start dieser Etappe ist traumhaft. Die Anstrengung des Vortags, die steckt uns da noch in den Knochen. Vor allem kommt jetzt die Erkältung durch, die sich gestern schon angekündigt hat bei mir. Aber sobald wir ein paar Meter gelaufen sind und diesen wunderschönen Ausblick auf das Meer vor uns haben, sind wir wieder komplett im Flow. Wir laufen an der Straße entlang durch Floddigary. Die Häuser des kleinen Orts liegen weit verstreut entlang des Küstenabschnitts. Dazwischen viel Grün und Schafe, vor uns im Meer zwei kleine Inseln. Wir biegen rechts ab Richtung Floddigary Hostel. Hier hatten wir gestern Abend noch angerufen, um zu hören, ob es möglich ist, im Garten zu zelten. Das liest man in den meisten Travel Guides zum Sky Trail. Die Option, die gibt es aber inzwischen nicht mehr. Also falls ihr eure Tour mit Zelt plant, dann ist der Spot am Loch Lengeck eine tolle Alternative. Ich erwähne es jetzt extra nochmal, weil wir einige unterwegs getroffen haben, die ganz fest mit dem Zelten am Hostel gerechnet hatten und so könnt ihr euch dann schon mal drauf einstellen. In unseren ersten Folgen zum Sky Trail ging es ja auch um Geschichte, den Jakobitenausstand und Bonnie Prince Charlie und dieser Geschichte kann man auch hier in Floodigary begegnen. Flora MacDonald hat mit ihrer Familie 20 Jahre lang hier gelebt und ohne sie hätte es Bonnie Prince Charlie unmöglich nie auf die Isle of Skye geschafft.

  • Speaker #3

    Die Red Coats sind Bonnie Prince Charlie dicht auf den Fersen, als er 1746 auf die äußeren Hybriden fiel. Flora MacDonald besucht hier gerade ihre Familie. Obwohl sie selbst wenig politisch ist, fühlt sich Flora den Prinzen verpflichtet. Sie wird Teil der Fluchthilfegruppe und diese plant eine waghalsige Flucht. Der Prinz wird als irische Magd mit dem Namen Betty Burke verkleidet. Flora beschafft gefälschte Pässe und schmuggelt Bonnie Prinz Charlie als ihre Magd in einem kleinen Boot zur Isle of Skye. Der Plan droht mehrfach aufzufliegen, aber die Flucht gelingt. Auf Skye trennen sich Flora und Charles. Der Prinz flieht weiter nach Frankreich, Flora jedoch wird bald darauf verhaftet und in den Tower von London gebracht. Ihr offenes Bekenntnis zur Fluchthilfe und ihr Charme bringen ihr aber so große Sympathie, dass sie schon ein Jahr später wieder freikommt. Flora MacDonald riskierte alles für eine Sache, die vielen Highlandern am Herzen lag, und ihr Einseits macht sie das heute zu einer unvergessenen Heldin der schottischen Geschichte.

  • Speaker #1

    Auf dem Friedhof in Kilmuir im Nordosten von Skye kann man Flora MacDonalds Grab bis heute besuchen und in Floddigary ist es sogar möglich, in ihrem alten Cottage zu übernachten. Das gehört inzwischen zum Floddy Gary Hotel und das können wir jetzt gut sehen, als wir auf dem Küstenpfad weiterlaufen. Der Trampelpfad führt entspannt am Meer entlang auf ein kleines Plateau. Von dort geht es dann nicht lang, aber steil nach oben, weiter entlang der Abbruchkante der Steilküste. Wir überqueren zwei Wasserläufe, folgen den sanften Auf-und Abstiegen des Küstenpfades und sehen schon bald die weißen Häuser von Kilmanuag vor uns. Am alten Friedhof dort machen wir kurz eine Frühstückspause und dann sehen wir auf der Anhöhe, so drei Kilometer vor uns, schon die Lookout Boathe von Rua Humich. Was wirklich witzig ist. In den Souvenirgeschäften hier auf Sky sieht man überall Highland Cows. Das sind die süßen haarigen Kühe mit dem langen Pony. Die gibt es auf Schlüsselanhängern, auf T-Shirts, auf Postkarten. Auf unserem kompletten Weg über die Insel ist uns allerdings noch keine einzige dieser Highland Kühe begegnet. Und jetzt, wenige Meter vor dem Ziel, grast eine einzige Highland Cow direkt vor uns. Als hätten wir sie dorthin bestellt. Wir haben ein kleines bisschen Respekt. Vor den langen Hörnern laufen ganz vorsichtig vorbei, aber sie lässt sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Und wir finden es einfach nur großartig, dass wir das auch noch mitnehmen können auf den letzten Metern. Ja, und dann sind wir da. Schauen runter auf Ruahunisch, den nördlichsten Zipfel der Eilauskai.

  • Speaker #0

    Oh, geschafft! Wie schön das ist. Wir haben strahlenden Sonnenschein. Der Weg hierher war eine wunderschöne Küstenwanderung, wirklich. Kleine Anstiege, aber durchaus machbar. Wirklich, es war einfach traumhaft schön. So ein Geschenk zum Abschluss.

  • Speaker #1

    Wir haben es in der Zeit super bis hierhin geschafft. Die Bushaltestelle von Dunthillen ist 2,5 Kilometer von hier weg. Und wir haben jetzt noch eine Stunde Zeit, bis wir uns auf den Weg dahin machen müssen. Ich nutze die Zeit und schaue mir die Boathe an, in der man bei schlechtem Wetterschutz findet und in der man auch kostenlos übernachten kann, was sich zum Beispiel dann anbietet, wenn man den Trail hier im Norden startet.

  • Speaker #0

    Hier ist eine kleine Hütte. Ihr könnt es hören. Hier ist ein Schlafplatz. Auf zwei Etagen für insgesamt drei Leute. Nochmal ein kleiner Raum, wo man sich das Essen zubereiten kann. Oh wow. Und hier ein Aufenthaltsraum mit einem Erinnerungsbuch, verschiedenen Guides in allen möglichen Sprachen für den Skytrail. Seals and Dolphins. Hier ist ein riesengroßes Poster, auf dem die unterschiedlichen Wale und Delfine, die es so gibt, beschrieben sind. Und also das Highlight ist tatsächlich diese unfassbare Fensterfront. Davor stehen große Stühle, da kann man sich draufsetzen. Und kann dann hier einfach Zeit damit verbringen, aus dem Fenster zu gucken und diese traumhafte Kulisse zu genießen. Wahnsinn.

  • Speaker #1

    Wir sprechen nicht viel, als wir uns danach dann aufmachen zur Bushaltestelle an der roten Telefonzelle von Dunthorne. Angekommen am Ziel, kommt jetzt die Erschöpfung so richtig durch. Auf der Busfahrt schlafen wir ein bisschen und besorgen uns dann im Supermarkt eine große Tüte Salt & Vinegar Chips und zwei Bier. Durch meinen Planungsfehler haben wir morgen noch den Tag auf dem Campingplatz in Broadford, bevor wir dann mit dem CityLink-Bus zurückfahren nach Glasgow. Johanna und Dukas, denen wir auf dem Trail immer wieder begegnet sind, sind zur gleichen Zeit wie wir am Ziel angekommen. Die beiden, die verbringen jetzt auch noch einen Tag in Broadford. Und Johannas Kurzzusammenfassung dieser Tour bringt es auch für mich mit wenigen Worten auf den Punkt.

  • Speaker #4

    Es war nass, aber wunderschön.

  • Speaker #1

    Ihr habt sie zwischendurch auch immer mal wieder gehört. Johanna und Lukas hatten unterwegs mit ähnlichen Herausforderungen zu tun wie wir.

  • Speaker #4

    Ich hatte irgendwann festgestellt, okay, meine Stimmung kippt, wenn meine Füße nass werden. Und das war dann auch so drei, vier Tage so.

  • Speaker #2

    Also trocken bekommen haben wir es eigentlich nicht. Also so die Sachen, die man direkt auf der Haut trägt, sind irgendwie beim Laufen dann wieder getrocknet. Aber wir haben uns, glaube ich, einfach daran gewöhnt, dass man morgens, wir hatten irgendwie zwei Paar Socken und man zieht halt im Zelt irgendwie das trockene Paar an und muss morgens halt wieder in das nasse Paar schlüpfen und zurück in die nassen Schuhe, die man versucht hat, irgendwie die Einlagen rauszunehmen, aber das so irgendwie gar nichts gebracht hat. Außerdem war es auch egal, weil nach zehn Minuten ist man eh wieder in der Pfütze gestanden und das Wasser lief rein. Ja, also trocken, vor allem die Füße waren einfach nass.

  • Speaker #1

    Was ich spannend finde, die beiden, die sind in der Woche vor dem Skytrail den West Highland Way gelaufen. Das ist die vermutlich bekannteste Meertageswandertour in Schottland. Und falls ihr euch gerade überlegt, mache ich eher das eine, mache ich das andere, hilft euch vielleicht ihr Vergleich.

  • Speaker #4

    Ja, das sind schon... unterschiedliche Erfahrungen. Der West Highland Way ist halt voll gut ausgebaut. Man hat bei OpenStreetMap überall Wildcamping-Spots eingetragen, die man sich auswählen kann. Und es laufen viel mehr Leute auf den Trail. Der ist halt komplett auch ausgeschrieben und so. Das ist eine ganz andere Erfahrung. Und ich bin froh, dass wir es so rum gemacht haben, dass wir erst den West Highland Way gemacht haben, weil wir es richtig genießen konnten. Und dann hier waren, weil hier war die Landschaft schon krasser. Hätten wir es andersrum gemacht, wären wir, glaube ich, so ein bisschen enttäuscht gewesen vom West Highland Way.

  • Speaker #2

    Auch die Leute, die da laufen, sind auch ganz andere. Keine Ahnung, am West Highland Way gibt es irgendwie so eine Etappe an dem Loch Lomond entlang, die so ein bisschen ausgesetzter vielleicht ist, wo wirklich ein Wanderweg ist. Sonst sind es oftmals irgendwie geschotterte Straßen im Prinzip, die man da läuft. Das ist irgendwie vom Laufen her ganz anders. Vor allem, wenn man sonst viel auch am Wandern ist oder draußen ist, dann fand ich den West Highland Way vom Weg her jetzt nicht so spektakulär. Gerade eben verglichen mit dem Skytrail. Also wenn man sich dem Skytrail zutraut, ist das schon auf jeden Fall der lohnendere Weg. Aber man muss da mehr reinstecken. Also man muss sich mehr Mühe geben mit Wildcamping-Spots. Das ist irgendwie aufwendiger. Man hat nicht die Sicherheit, dass man jeden Tag irgendwo in einem Hotel vorbeikommt und zur Not irgendwie unterkommt oder so. Das ist alles ein bisschen mehr committed.

  • Speaker #1

    Für Frank und mich war die Wanderung auf dem Skytrail herausfordernd. definitiv, aber gleichzeitig auch eines der schönsten Reiseerlebnisse unseres Lebens. Die Landschaft, die Natur, sogar die Unberechenbarkeit des Wetters und vor allem auch die Menschen, denen wir begegnet sind. So aufrichtig, herzlich und hilfsbereit. Das war wirklich besonders. Als wir in einem kleinen Laden in Portree noch Souvenirs für unsere Kids zu Hause einkaufen, fällt mir eine Postkarte in die Hand und ich finde die Worte, die der Illustrator der Karte, Dick Vincent, findet. Um das zu beschreiben, was man beim Wandern erlebt, die sind perfekt,

  • Speaker #5

    um diese Staffel von In Etappen abzuschließen.

  • Speaker #1

    Ja, das war es. Staffel 1 von Inetappen. Wie geht's weiter? Staffel 2 ist bereits in Planung. Wenn ihr Vorschläge für Touren habt, die wir im Podcast vorstellen sollen, dann meldet euch gern, zum Beispiel über inetappen.de oder auf Instagram oder YouTube. Am besten ihr abonniert den Podcast, damit ihr gleich Bescheid wisst, wenn die neuen Folgen rauskommen. Und was mir sehr helfen würde, euer Feedback auf Spotify oder Apple Podcasts. Und wenn es euch gefallen hat, dann natürlich auch sehr gern ein Like. Würde mich riesig freuen. Ja, und in diesem Sinne euch ganz, ganz viel Spaß da draußen und hoffentlich bis bald. In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese letzte Folge waren das Johanna, Lukas und Frank. Euch vielen, vielen Dank.

Chapters

  • Intro: Die letzte Etappe des Skye Trails / Flodigarry - Rubha Hunish

    00:17

  • Sonnaufgang am Loch Langaig - ein traumhafter Start in den Tag

    00:35

  • Geschichte von Flora MacDonald und ihrer Bedeutung

    04:02

  • Geschafft! Rubha Hunish und Rundgang durch die Lookout Bothy

    07:06

  • Skye Trail vs. West Highland Way

    10:00

  • Wild, nass und zauberhaft - Fazit: So war die Wanderung auf dem Skye Trail

    12:35

Description

Wir werden von Sonnenstrahlen geweckt – ein Geschenk zum Abschied vom Skye Trail. Heute geht es auf 12 Kilometern entlang der Küste bis nach Rubha Hunish. Eine rundum entspannte Strecke, nur sanfte Auf – und Abstiege und leichte Wasserüberquerungen. Angekommen an der Lookout Bothy von Rubha Hunish sind wir erschöpft und glücklich. Und genießen für eine Stunde ganz still den Ausblick vom nördlichsten Punkt der Insel. Der perfekte Abschluss: Der Trail hat uns gefordert, vor allem auf Grund des vielen Regens. Aber er war auch eines der schönsten Abenteuer unseres Lebens. Eine unglaublich vielseitige Landschaft, wilde Natur, Stille. Gleichzeitig so viele herzliche und hilfsbereite Menschen. Eine Tour, die auf jeden Fall noch lange nachwirken wird.


Ihr erfahrt,

  • was Flora MacDonald zu einer Heldin der schottischen Geschichte macht

  • über welche tierische Begegnung wir uns besonders freuen

  • wie's in der Lookout Bothy von Rubha Hunish aussieht

  • was wir uns nach der Tour im Supermarkt besorgen

  • wie Johanna und Lukas die Tour auf dem Skye Trail mit der Wanderung auf dem West Highland Way vergleichen

  • dass eine Postkarte reicht, um alles zusammenzufassen, was es über diese Tour zu sagen gibt.


Ihr hört

  • Johanna und Lukas


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


Hinweis: Einige der Einspieler in diesem Podcast werden von AI-Voices gesprochen.


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


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Transcription

  • Speaker #0

    So, wir schlafen. Wie schön es ist.

  • Speaker #1

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruakunish. Etappe 7. Start Flodigary. Ziel Dantheim. Strecke 12 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #0

    Es ist ein wundervoller Morgen. Hier in Floddigary sind aufgeweckt worden von Sonnenstrahlen, die unser Zelt in ganz schönes, orangenes Licht getaucht haben. Und jetzt laufen wir gerade los in Richtung Meer. Und es ist wirklich, es ist so toll. Das Zelt war heute Morgen trocken. Wir sind bei weitem nicht mehr so dick eingepackt, wie wir es schon waren. Ja, und jetzt haben wir die letzte... Hallo. Hallo. Jetzt haben wir die letzte Etappe vor uns nach Ruderhunisch. Wie geht es hier?

  • Speaker #2

    Super. Mal gucken, wie es nach den 12 Kilometern dann aussieht. Ob ich dann immer noch frisch bin, aber momentan geht es super.

  • Speaker #0

    Ja, es ist schon ein bisschen schade. Wir müssen halt gucken, dass wir heute irgendwie nach Broadford kommen oder zumindest nach Portree. Das heißt, wir können uns gar nicht so arg lang in Ruahunisch aufhalten. Dabei wäre es ein wunderschöner Ort, weil von dort... Das ist mit der nördlichsten Zipfel von der Isle of Skye. Und von dort hat man einfach einen traumhaften Ausblick, vor allem jetzt bei dem Wetter. Man hat die Chance, Delfine zu sehen. Hier und da auch mal.

  • Speaker #2

    Eine Stunde können wir uns erarbeiten. Überall. Nicht gehen. Und draußen, denke ich, werden wir eine Stunde Zeit haben. Gut, dass wir noch ein bisschen Luft haben mit dem Bus. Okay. Ich habe mich mit dem Knie zu Knopf geflogen, aber ich denke, das muss gehen.

  • Speaker #1

    Ja, ihr hört's, der Start dieser Etappe ist traumhaft. Die Anstrengung des Vortags, die steckt uns da noch in den Knochen. Vor allem kommt jetzt die Erkältung durch, die sich gestern schon angekündigt hat bei mir. Aber sobald wir ein paar Meter gelaufen sind und diesen wunderschönen Ausblick auf das Meer vor uns haben, sind wir wieder komplett im Flow. Wir laufen an der Straße entlang durch Floddigary. Die Häuser des kleinen Orts liegen weit verstreut entlang des Küstenabschnitts. Dazwischen viel Grün und Schafe, vor uns im Meer zwei kleine Inseln. Wir biegen rechts ab Richtung Floddigary Hostel. Hier hatten wir gestern Abend noch angerufen, um zu hören, ob es möglich ist, im Garten zu zelten. Das liest man in den meisten Travel Guides zum Sky Trail. Die Option, die gibt es aber inzwischen nicht mehr. Also falls ihr eure Tour mit Zelt plant, dann ist der Spot am Loch Lengeck eine tolle Alternative. Ich erwähne es jetzt extra nochmal, weil wir einige unterwegs getroffen haben, die ganz fest mit dem Zelten am Hostel gerechnet hatten und so könnt ihr euch dann schon mal drauf einstellen. In unseren ersten Folgen zum Sky Trail ging es ja auch um Geschichte, den Jakobitenausstand und Bonnie Prince Charlie und dieser Geschichte kann man auch hier in Floodigary begegnen. Flora MacDonald hat mit ihrer Familie 20 Jahre lang hier gelebt und ohne sie hätte es Bonnie Prince Charlie unmöglich nie auf die Isle of Skye geschafft.

  • Speaker #3

    Die Red Coats sind Bonnie Prince Charlie dicht auf den Fersen, als er 1746 auf die äußeren Hybriden fiel. Flora MacDonald besucht hier gerade ihre Familie. Obwohl sie selbst wenig politisch ist, fühlt sich Flora den Prinzen verpflichtet. Sie wird Teil der Fluchthilfegruppe und diese plant eine waghalsige Flucht. Der Prinz wird als irische Magd mit dem Namen Betty Burke verkleidet. Flora beschafft gefälschte Pässe und schmuggelt Bonnie Prinz Charlie als ihre Magd in einem kleinen Boot zur Isle of Skye. Der Plan droht mehrfach aufzufliegen, aber die Flucht gelingt. Auf Skye trennen sich Flora und Charles. Der Prinz flieht weiter nach Frankreich, Flora jedoch wird bald darauf verhaftet und in den Tower von London gebracht. Ihr offenes Bekenntnis zur Fluchthilfe und ihr Charme bringen ihr aber so große Sympathie, dass sie schon ein Jahr später wieder freikommt. Flora MacDonald riskierte alles für eine Sache, die vielen Highlandern am Herzen lag, und ihr Einseits macht sie das heute zu einer unvergessenen Heldin der schottischen Geschichte.

  • Speaker #1

    Auf dem Friedhof in Kilmuir im Nordosten von Skye kann man Flora MacDonalds Grab bis heute besuchen und in Floddigary ist es sogar möglich, in ihrem alten Cottage zu übernachten. Das gehört inzwischen zum Floddy Gary Hotel und das können wir jetzt gut sehen, als wir auf dem Küstenpfad weiterlaufen. Der Trampelpfad führt entspannt am Meer entlang auf ein kleines Plateau. Von dort geht es dann nicht lang, aber steil nach oben, weiter entlang der Abbruchkante der Steilküste. Wir überqueren zwei Wasserläufe, folgen den sanften Auf-und Abstiegen des Küstenpfades und sehen schon bald die weißen Häuser von Kilmanuag vor uns. Am alten Friedhof dort machen wir kurz eine Frühstückspause und dann sehen wir auf der Anhöhe, so drei Kilometer vor uns, schon die Lookout Boathe von Rua Humich. Was wirklich witzig ist. In den Souvenirgeschäften hier auf Sky sieht man überall Highland Cows. Das sind die süßen haarigen Kühe mit dem langen Pony. Die gibt es auf Schlüsselanhängern, auf T-Shirts, auf Postkarten. Auf unserem kompletten Weg über die Insel ist uns allerdings noch keine einzige dieser Highland Kühe begegnet. Und jetzt, wenige Meter vor dem Ziel, grast eine einzige Highland Cow direkt vor uns. Als hätten wir sie dorthin bestellt. Wir haben ein kleines bisschen Respekt. Vor den langen Hörnern laufen ganz vorsichtig vorbei, aber sie lässt sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Und wir finden es einfach nur großartig, dass wir das auch noch mitnehmen können auf den letzten Metern. Ja, und dann sind wir da. Schauen runter auf Ruahunisch, den nördlichsten Zipfel der Eilauskai.

  • Speaker #0

    Oh, geschafft! Wie schön das ist. Wir haben strahlenden Sonnenschein. Der Weg hierher war eine wunderschöne Küstenwanderung, wirklich. Kleine Anstiege, aber durchaus machbar. Wirklich, es war einfach traumhaft schön. So ein Geschenk zum Abschluss.

  • Speaker #1

    Wir haben es in der Zeit super bis hierhin geschafft. Die Bushaltestelle von Dunthillen ist 2,5 Kilometer von hier weg. Und wir haben jetzt noch eine Stunde Zeit, bis wir uns auf den Weg dahin machen müssen. Ich nutze die Zeit und schaue mir die Boathe an, in der man bei schlechtem Wetterschutz findet und in der man auch kostenlos übernachten kann, was sich zum Beispiel dann anbietet, wenn man den Trail hier im Norden startet.

  • Speaker #0

    Hier ist eine kleine Hütte. Ihr könnt es hören. Hier ist ein Schlafplatz. Auf zwei Etagen für insgesamt drei Leute. Nochmal ein kleiner Raum, wo man sich das Essen zubereiten kann. Oh wow. Und hier ein Aufenthaltsraum mit einem Erinnerungsbuch, verschiedenen Guides in allen möglichen Sprachen für den Skytrail. Seals and Dolphins. Hier ist ein riesengroßes Poster, auf dem die unterschiedlichen Wale und Delfine, die es so gibt, beschrieben sind. Und also das Highlight ist tatsächlich diese unfassbare Fensterfront. Davor stehen große Stühle, da kann man sich draufsetzen. Und kann dann hier einfach Zeit damit verbringen, aus dem Fenster zu gucken und diese traumhafte Kulisse zu genießen. Wahnsinn.

  • Speaker #1

    Wir sprechen nicht viel, als wir uns danach dann aufmachen zur Bushaltestelle an der roten Telefonzelle von Dunthorne. Angekommen am Ziel, kommt jetzt die Erschöpfung so richtig durch. Auf der Busfahrt schlafen wir ein bisschen und besorgen uns dann im Supermarkt eine große Tüte Salt & Vinegar Chips und zwei Bier. Durch meinen Planungsfehler haben wir morgen noch den Tag auf dem Campingplatz in Broadford, bevor wir dann mit dem CityLink-Bus zurückfahren nach Glasgow. Johanna und Dukas, denen wir auf dem Trail immer wieder begegnet sind, sind zur gleichen Zeit wie wir am Ziel angekommen. Die beiden, die verbringen jetzt auch noch einen Tag in Broadford. Und Johannas Kurzzusammenfassung dieser Tour bringt es auch für mich mit wenigen Worten auf den Punkt.

  • Speaker #4

    Es war nass, aber wunderschön.

  • Speaker #1

    Ihr habt sie zwischendurch auch immer mal wieder gehört. Johanna und Lukas hatten unterwegs mit ähnlichen Herausforderungen zu tun wie wir.

  • Speaker #4

    Ich hatte irgendwann festgestellt, okay, meine Stimmung kippt, wenn meine Füße nass werden. Und das war dann auch so drei, vier Tage so.

  • Speaker #2

    Also trocken bekommen haben wir es eigentlich nicht. Also so die Sachen, die man direkt auf der Haut trägt, sind irgendwie beim Laufen dann wieder getrocknet. Aber wir haben uns, glaube ich, einfach daran gewöhnt, dass man morgens, wir hatten irgendwie zwei Paar Socken und man zieht halt im Zelt irgendwie das trockene Paar an und muss morgens halt wieder in das nasse Paar schlüpfen und zurück in die nassen Schuhe, die man versucht hat, irgendwie die Einlagen rauszunehmen, aber das so irgendwie gar nichts gebracht hat. Außerdem war es auch egal, weil nach zehn Minuten ist man eh wieder in der Pfütze gestanden und das Wasser lief rein. Ja, also trocken, vor allem die Füße waren einfach nass.

  • Speaker #1

    Was ich spannend finde, die beiden, die sind in der Woche vor dem Skytrail den West Highland Way gelaufen. Das ist die vermutlich bekannteste Meertageswandertour in Schottland. Und falls ihr euch gerade überlegt, mache ich eher das eine, mache ich das andere, hilft euch vielleicht ihr Vergleich.

  • Speaker #4

    Ja, das sind schon... unterschiedliche Erfahrungen. Der West Highland Way ist halt voll gut ausgebaut. Man hat bei OpenStreetMap überall Wildcamping-Spots eingetragen, die man sich auswählen kann. Und es laufen viel mehr Leute auf den Trail. Der ist halt komplett auch ausgeschrieben und so. Das ist eine ganz andere Erfahrung. Und ich bin froh, dass wir es so rum gemacht haben, dass wir erst den West Highland Way gemacht haben, weil wir es richtig genießen konnten. Und dann hier waren, weil hier war die Landschaft schon krasser. Hätten wir es andersrum gemacht, wären wir, glaube ich, so ein bisschen enttäuscht gewesen vom West Highland Way.

  • Speaker #2

    Auch die Leute, die da laufen, sind auch ganz andere. Keine Ahnung, am West Highland Way gibt es irgendwie so eine Etappe an dem Loch Lomond entlang, die so ein bisschen ausgesetzter vielleicht ist, wo wirklich ein Wanderweg ist. Sonst sind es oftmals irgendwie geschotterte Straßen im Prinzip, die man da läuft. Das ist irgendwie vom Laufen her ganz anders. Vor allem, wenn man sonst viel auch am Wandern ist oder draußen ist, dann fand ich den West Highland Way vom Weg her jetzt nicht so spektakulär. Gerade eben verglichen mit dem Skytrail. Also wenn man sich dem Skytrail zutraut, ist das schon auf jeden Fall der lohnendere Weg. Aber man muss da mehr reinstecken. Also man muss sich mehr Mühe geben mit Wildcamping-Spots. Das ist irgendwie aufwendiger. Man hat nicht die Sicherheit, dass man jeden Tag irgendwo in einem Hotel vorbeikommt und zur Not irgendwie unterkommt oder so. Das ist alles ein bisschen mehr committed.

  • Speaker #1

    Für Frank und mich war die Wanderung auf dem Skytrail herausfordernd. definitiv, aber gleichzeitig auch eines der schönsten Reiseerlebnisse unseres Lebens. Die Landschaft, die Natur, sogar die Unberechenbarkeit des Wetters und vor allem auch die Menschen, denen wir begegnet sind. So aufrichtig, herzlich und hilfsbereit. Das war wirklich besonders. Als wir in einem kleinen Laden in Portree noch Souvenirs für unsere Kids zu Hause einkaufen, fällt mir eine Postkarte in die Hand und ich finde die Worte, die der Illustrator der Karte, Dick Vincent, findet. Um das zu beschreiben, was man beim Wandern erlebt, die sind perfekt,

  • Speaker #5

    um diese Staffel von In Etappen abzuschließen.

  • Speaker #1

    Ja, das war es. Staffel 1 von Inetappen. Wie geht's weiter? Staffel 2 ist bereits in Planung. Wenn ihr Vorschläge für Touren habt, die wir im Podcast vorstellen sollen, dann meldet euch gern, zum Beispiel über inetappen.de oder auf Instagram oder YouTube. Am besten ihr abonniert den Podcast, damit ihr gleich Bescheid wisst, wenn die neuen Folgen rauskommen. Und was mir sehr helfen würde, euer Feedback auf Spotify oder Apple Podcasts. Und wenn es euch gefallen hat, dann natürlich auch sehr gern ein Like. Würde mich riesig freuen. Ja, und in diesem Sinne euch ganz, ganz viel Spaß da draußen und hoffentlich bis bald. In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese letzte Folge waren das Johanna, Lukas und Frank. Euch vielen, vielen Dank.

Chapters

  • Intro: Die letzte Etappe des Skye Trails / Flodigarry - Rubha Hunish

    00:17

  • Sonnaufgang am Loch Langaig - ein traumhafter Start in den Tag

    00:35

  • Geschichte von Flora MacDonald und ihrer Bedeutung

    04:02

  • Geschafft! Rubha Hunish und Rundgang durch die Lookout Bothy

    07:06

  • Skye Trail vs. West Highland Way

    10:00

  • Wild, nass und zauberhaft - Fazit: So war die Wanderung auf dem Skye Trail

    12:35

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