Wandern auf dem Skye Trail (7/8): Etappe 6 - Old Man of Storr / Flodigarry cover
Wandern auf dem Skye Trail (7/8): Etappe 6 - Old Man of Storr / Flodigarry cover
In Etappen - Wandertouren in Europa und Großbritannien

Wandern auf dem Skye Trail (7/8): Etappe 6 - Old Man of Storr / Flodigarry

Wandern auf dem Skye Trail (7/8): Etappe 6 - Old Man of Storr / Flodigarry

15min |01/01/2025
Play
Wandern auf dem Skye Trail (7/8): Etappe 6 - Old Man of Storr / Flodigarry cover
Wandern auf dem Skye Trail (7/8): Etappe 6 - Old Man of Storr / Flodigarry cover
In Etappen - Wandertouren in Europa und Großbritannien

Wandern auf dem Skye Trail (7/8): Etappe 6 - Old Man of Storr / Flodigarry

Wandern auf dem Skye Trail (7/8): Etappe 6 - Old Man of Storr / Flodigarry

15min |01/01/2025
Play

Description

Die Königsetappe des Skye Trails – 27 Kilometer über die Trotternish Ridge. Und zum ersten Mal auf dieser Tour ist für den ganzen Tag Sonne vorhergesagt. Ein absoluter Traum. Die Landschaft ist einzigartig. Am Old Man of Storr ist so früh am Morgen zum Glück noch nicht ganz so viel los und wir sehen den Old Man tatsächlich – oft versteckt er sich sonst in den Wolken. Wir laufen an diesem Tag 12 Stunden. Die Auf – und Abstiege sind zum Teil echt knackig. Wir spüren jedes Gramm zu viel in unseren Rucksäcken. Glücklicherweise haben wir eine gute Ausrede, wenn wir zwischendurch stehen bleiben und verschnaufen: Der Aublick ist spektakulär.


Ihr erfahrt

  • warum ihr bei eurer Reiseplanung auf jeden Fall checken solltet, wann Busse auf Skye fahren

  • eine der sagenhaften Geschichten rund um den Old Man of Storr

  • wie die Trotternish Ridge entstanden ist

  • warum es schöner wäre, diese Strecke in zwei Etappen zu gehen

  • dass man im Garten des Hostels in Flodigarry nicht mehr zelten kann und wo ihr stattdessen einen tollen Platz für die Nacht findet.


Ihr hört

Mark Purrett von Skye Geography Tours, https://skyegeographytours.co.uk/


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    Ich hätte nicht gedacht,

  • Speaker #1

    dass ich das nochmal sagen würde,

  • Speaker #0

    aber ich glaube, ich bin zu warm angezogen.

  • Speaker #2

    Wir sind bis zwölf Stunden komplett so gelaufen. Das ist schon sehr viel, finde ich. Also das ist, ist dann die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, das in zwei Etappen aufzuteilen.

  • Speaker #1

    Vielen Dank fürs Trösten, dass ich so weinen muss.

  • Speaker #2

    Ja, natürlich, selbstverständlich, dafür bin ich ja dankbar. Ich bin ja dein Gefühlt.

  • Speaker #0

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Store. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruakunish. Etappe 6. Start. Parkplatz des Old Man of Store. Ziel

  • Speaker #1

    Flodigari. Strecke

  • Speaker #0

    27 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #1

    Guten Morgen. Guten Morgen. Ich bin weinend. Wie geht's dir? Gut.

  • Speaker #2

    Bis auf meine Tränensäcke.

  • Speaker #0

    Wir werden sehr früh wach an diesem Morgen. Die Nacht auf dem Campingplatz in Steffen, die war angenehm, aber sie war auch ziemlich frisch.

  • Speaker #1

    Mir war es richtig kalt. Deswegen denke ich immer so, wenn die Nacht am kältesten ist. Mein Schlafzettel hat, glaube ich, eine Komforttemperatur von 5 Grad. Da kommen wir hier halt ran.

  • Speaker #2

    Ja, aber Komfort heißt ja, dass du eigentlich ohne groß was anzuziehen zusätzlich. bequem drin schlafen kannst, ohne dass dir kalt wird.

  • Speaker #1

    War in dem Fall nicht so. Ich habe auch ein bisschen Halsschmerzen. Vielleicht bin ich einfach erkältet.

  • Speaker #0

    Wir sprechen noch mal kurz durch, was uns auf der Etappe heute bevorsteht.

  • Speaker #2

    Wir müssen halt echt zügig laufen, weil wir brauchen... Also sie, im Reiseführer sagt sie ja schon 10 Stunden. Wir brauchen zwölf. Was ich gesehen habe, was gut ist, es geht relativ viel oben um Kamm entlang. Klar gibt es auch wieder, selbst am Berg, erstaunlicherweise immer Stellen und längs Nasses.

  • Speaker #1

    Ja, und wir haben etliche steile Aufstiege. Aber gut. Wir haben gestern ein bisschen was gegessen von den Sachen aus unserem Rucksack. Die sind leichter. Eine Gaskartusche. Ja,

  • Speaker #2

    wir haben eine Flasche Wasser. Die sind schwerer.

  • Speaker #1

    Ja, aber die werden ja leer über den Tag.

  • Speaker #0

    Und, auch wenn wir ihr nicht mehr so richtig vertrauen, natürlich werfen wir kurz noch einen Blick auf die Wettervorhersage.

  • Speaker #2

    13 Uhr, 14 Grad am Start.

  • Speaker #1

    Oh, das ist ja ein Traum.

  • Speaker #2

    Und tatsächlich hier. Nur einmal 0,1 mm Regen.

  • Speaker #1

    Oh, das wäre so cool.

  • Speaker #0

    Der erste Bus Richtung Old Man of Store fährt um kurz nach 8. Die Haltestelle ist direkt vor dem Campingplatz. Hey Mann,

  • Speaker #1

    wir sind so gut. Wir haben es wieder echt just in time geschafft.

  • Speaker #2

    Ja, richtig gut. Ja,

  • Speaker #0

    mega. Wir haben ordentlich Respekt vor der Etappe heute. 27, 28 Kilometer lang, 1500 Höhenmeter nach oben, 1500 Höhenmeter wieder runter. Ja, eben schon gesagt, nach den Erfahrungen der letzten Tage trauen wir dem Wetter auch nicht so richtig. Aber eigentlich haben wir keine Wahl. Wir müssen die Etappe heute auf jeden Fall schaffen. Das ist ein wirklich richtig dummer Planungsfehler. Es tut mir so leid.

  • Speaker #1

    Weißt du,

  • Speaker #2

    es wäre jetzt ein Tag später. Also zurückfliegen, Montag, sagen Montag zurückfahren und so weiter, dann wäre es echt. Aber gut, das ist ja jetzt auch.

  • Speaker #0

    Es ist müßig. Als ich die Tour inklusive Rückflug geplant habe, hatte ich nicht auf dem Schirm, dass sonntags keine Busse vom Ziel der letzten Etappe, Ruahune-Stundholm, zurückfahren nach Broadford. Wir müssen aber auf jeden Fall am Sonntag zurück, weil wir sonst unseren Rückflug von Glasgow nicht bekommen. Heute ist Freitag, sprich wir müssen durchziehen, damit wir morgen dann. die finale Etappe schafft. Als wir auf dem Parkplatz des Old Man of Store ankommen und die ersten paar Meter auf dem Pfad nach oben laufen, verfliegt die Anspannung schnell. Sonne, blauer Himmel, im Mix mit ein paar Wolken und der Old Man of Store, der ist heute tatsächlich zu sehen. Oft versteckt er sich sonst im Nebel. Der Old Man of Storr, wir haben es ja in der letzten Folge schon angesprochen, ist eins der Touristen-Highlights der Isle of Skye. Sieht aus wie ein sehr großer Hinkelstein und wie groß der tatsächlich ist, das sieht man erst, wenn man näher kommt. Die Felsenadel ist 48 Meter hoch und der Abschluss einer beeindruckenden Felsformation. Die ragt jetzt steil vor uns auf und sie gehört zum Berg The Storr. Wie so oft auf Sky ranken sich natürlich auch um die Entstehung des Old Man of Storr zahlreiche Geschichten. Eine davon ist dies.

  • Speaker #3

    Eine der bekanntesten Legenden erzählt, dass die Insel Sky einst von Riesen bewohnt war. Diese gigantischen Wesen durchstreiften die Insel von den Kulans bis zum Kurang und der Klang ihrer Kämpfe heilte über das Land. Während einer dieser Kämpfe wurde ein besonders großer Riese auf der Chotternisch-Haltinsel erschlagen. Dort, wo er fiel, verschluckte die Erde seinen Körper bis auf ein letztes Stück, das aus dem Boden ragt. Manche sagen, der Old Man of Storr sei der Daumen des Riesen, andere halten ihn für einen weitaus intimeren Teil seines Körpers.

  • Speaker #0

    Es ist noch vor neun am Morgen, aber außer uns sind schon viele andere auf dem Weg zum Old Man unterwegs. Den besten Ausblick, den hat man, wenn man den Pfad nach dem Old Man of Storr noch ein Stück weiter folgt und dahinter dann auf einen kleinen Hügel steigt. So sieht man den Old Man, die beiden Seen, die Storlochs und das Meer, den Sound of Raze. Und als wir da oben stehen, bricht über dem Meer gerade die Sonne durch die Wolken. In einzelnen Strahlen fällt das Licht auf das Meer und der Anblick, der ist wirklich magisch. Den Augenblick genießen wir kurz, lassen den Old Man dann hinter uns und folgen dem Pfad um eine Felsnase herum. Hier müssen wir kurz klettern, was nicht ganz so einfach ist mit den großen Rucksäcken auf dem Rücken, aber es ist wirklich nur ein kurzes Stück. Danach geht es dann an der Bergflanke entlang und der Pfad, der führt ganz sanft. bergauf, fühlt sich sehr weich an unter unseren Füßen und wir laufen ohne zu sprechen, denn die Landschaft um uns herum, die zieht uns vollkommen in ihren Bann. Wie sie entstanden ist,

  • Speaker #4

    das hat mir Geograf Mark erzählt. Sie tilten sehr klein nach Westen. Das schafft die Form der Hülle auf der Trottenisch-Richt. Wenn sie nach Westen tilten, gibt es eine leichte Schleife auf der Westen, die den Lava-Fluss-Level ist.

  • Speaker #0

    Aber auf der Osten gibt es eine sehr steile Schleife. Die erkalteten Lavaströme über die Jahrmillionen destabilisiert, die tieferen Sedimente, die haben dem Gewicht des Basalts nachgegeben und diese steile Abbruchkante, die der Trotternish Ridge ihr dramatisches Aussehen gibt,

  • Speaker #4

    die kommt von zahlreichen Erdrutschen. Das schafft einen chaotischen Landschaft, wo alle Lava-Bäden auf ganz seltenen Angängen getilgt sind. Und dann hat das Wettering dieser verschiedenen Läden das unglaubliche Landschaft von der Karang und der Orbanistore auf der Trotternisch-Richt geführt.

  • Speaker #0

    Über Millionen Jahre hinweg hat die Erosion durch Wind, Regen und Frost zusätzlich dazu beigetragen, dass die Kante der Trotternisch-Richt immer schärfer und markanter wurde. Die Landschaft, die ist nach wie vor in Bewegung, auch wenn es inzwischen langsamer passiert. Die Trotternisch Ridge gilt heute als eine der aktivsten Erdrutschzonen Europas. Also noch ein Highlight für die Geologen, die die Isle of Skye besuchen. Wir machen eine Frühstückspause in der Morgensonne, lassen die Landschaft auf uns wirken. Aber nach der Pause verfliegt der Zauber ziemlich schnell, denn es wird anstrengend. Den ersten und größten Aufstieg am Store, den haben wir für heute zwar geschafft, aber es stehen insgesamt noch acht weitere Auf-und Abstiege an. Und die sind zwar jeder für sich genommen nicht sehr hoch, aber zum Teil sehr steil.

  • Speaker #1

    Es war gut, dass wir eine Ausrede hatten, um still zu bleiben immer mal wieder. Da konnten wir die Landschaft genießen.

  • Speaker #0

    Wir laufen der Abbruchkante entlang auf weichen Wiesenfaden. Überblicken die Trotternisch Ridge in Richtung Norden, im Osten das Meer und dazu Sonnenschein. Dass das Wetter gerade heute so traumhaft ist, ist wirklich ein Wahnsinnsgeschenk. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das nochmal sagen würde, aber ich glaube, ich bin zu warm angezogen. Aber auch wenn die Landschaft und das Wetter einmalig sind, die vielen Kilometer mit den Steilen auf-und abstiegen, die ziehen sich. Wir essen nur Riegel und Nüsse unterwegs, machen immer nur wenige Minuten Pause. Wir wollen es auf jeden Fall schaffen, aber hinten raus, da wird es zäh.

  • Speaker #1

    Da hat mein linkes Knie so angefangen wehzutun. Und das habe ich dann wirklich über die komplette Wanderung mitgeschleppt. Zum Glück bergauf ging es super, in der Ebene ging es super, nur bei den Abstiegen. Und die waren zum Teil dann einfach doch relativ steil. Und hinten raus war es echt fast nicht mehr zu ertragen jetzt von den Schmerzen. Also da habe ich auch ein paar. Ordentliche Tränen vergossen, weil das war dann, das war schon, das war einfach heftig.

  • Speaker #0

    Als wir am Parkplatz des Kirang ankommen, es ist kurz nach 18 Uhr. Von hier sind es jetzt noch fünf Kilometer nach Floddigary und wir wissen noch nicht, wo wir dort schlafen werden. Ich bin ganz schön kaputt. Mein linkes Knie ist dick und schmerzt und ich hoffe sehr, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit noch einen Lagerplatz finden. Der Quirang ist ein Teil der Trotternish Ridge, dessen Felsformationen besonders markant sind. Ein schmaler Pfad führt unterhalb der aufragenden Felswand entlang. Hier und da müssen wir ein bisschen klettern, aber der Weg, der macht echt Spaß. Und als langsam dann die Dunkelheit einbricht, beginnen wir den Abstieg in Richtung Flordigary. Es ist jetzt halb acht. Wir rufen im Hostel in Flordigary an, weil wir gelesen haben, dass man im Garten dort zelten und die Waschräume nutzen kann. Aber... Das ist inzwischen nicht mehr so, wie wir erfahren. Der zusätzliche Aufwand ist für die Betreiber des Hostels zu groß. Sie sind nur zu zweit. Und das bedeutet für uns, wir brauchen einen anderen Platz für die Nacht. Nachdem die Wege heute über den Tag fast durchgehend super waren, wird es auf den letzten zwei Kilometern jetzt nochmal heftig. So viel Matsch, dass wir nicht drumherum kommen. Und die Schuhe am Ende doch wieder nass sind. Aber dafür finden wir einen traumhaften Platz für die Nacht. Am Loch Langeck. Im Sonnenuntergang. bauen wir vor der Kulisse des Kirang unser Zelt auf und eingerollt in unsere Schlafsäcke lassen wir den Tag nochmal Revue passieren.

  • Speaker #1

    Frank macht sich noch was zum Abendessen. Gibt ein bisschen Bulgur. Ich bin richtig, richtig kaputt. Ich möchte auch nichts mehr. Ich möchte einfach nur noch... die Augen zumachen und schlafen. Aber wir haben es geschafft. Wir haben diese Mega-Etappe von knapp 28 Kilometern hinter uns gebracht. Es war unfassbar, die Ausblicke, die wir hatten. Wie wunderschön, wie wunderschön. Aber ja, also das war körperlich schon... ordentlich anstrengend. Also auch die Aufstehe waren so steil zum Teil.

  • Speaker #2

    War wirklich schon heftig, fand ich auch.

  • Speaker #1

    Wie geht es dir jetzt?

  • Speaker #2

    Gut, ich bin froh, dass ich nicht mehr laufen muss und dass es auch morgen nicht so eine lange Etappe wird. Also ich finde es schon... Das war schon sehr hart. Also ich denke mal, 28 Kilometer ist eine Sache, aber in dem Gelände, vor allem mit den Höhenmetern, ist das halt schon knackig und man läuft halt tatsächlich. Wir sind jetzt zwölf Stunden, also klar abzüglich Pause, vielleicht eine Stunde oder so. Dann sind es vielleicht elf Stunden, aber elf Stunden komplett toujours gelaufen. Das ist schon sehr viel, finde ich. Also das ist... Ist ja die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, das in zwei Etappen aufzuteilen. Aber es ist sehr schön, der Platz ist wundervoll. Ja,

  • Speaker #1

    es hat auch gerade noch so hingehauen, dass wir das Zelt bauen konnten, solange es noch hell war.

  • Speaker #2

    Genau, also es war jetzt perfekt und jetzt ist gut. Ich freue mich jetzt auf Essen und Schlafen. Undfach nur schlafen.

  • Speaker #0

    Morgen steht die finale Etappe an. Zwölf Kilometer noch bis zur roten Telefonzelle bei Dunthorne. Dort müssen wir um 14 Uhr sein, sonst kommen wir nicht mehr zurück nach Broadford und schaffen unseren Flug nach Glasgow nicht. Also, jetzt schlafen, Kräfte sammeln und morgen ganz früh raus.

  • Speaker #2

    Und jetzt gute Nacht. Schlaf gut.

  • Speaker #1

    Vielen Dank fürs Trösten, dass du weinen musstest.

  • Speaker #2

    Ja, natürlich, selbstverständlich, dafür bin ich ja da. Ich bin ja dein Gefährt. Ja, gut.

  • Speaker #0

    In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Marc von Sky Geography Tours und Frank. Euch vielen, vielen Dank.

Chapters

  • Intro: Etappe 6 auf dem Sky Trail

    00:37

  • Wachwerden im Zelt auf dem Campingplatz in Staffin, Vorbereitung auf die Wanderung und Wettercheck

    01:03

  • Tipp für die Reiseplanung: Better check the Busfahrplan

    02:08

  • Anstieg zum Old Man of Storr und die unfassbare Schönheit der Landschaft

    04:31

  • Wandern in einer Filmkulisse - mit toughen Auf- und Abstiegen

    09:18

  • Ankunft am Quirang und die letzten Kilometer

    11:03

  • Der schönste Wild Camping Spot und Recap der Etappe

    12:19

Description

Die Königsetappe des Skye Trails – 27 Kilometer über die Trotternish Ridge. Und zum ersten Mal auf dieser Tour ist für den ganzen Tag Sonne vorhergesagt. Ein absoluter Traum. Die Landschaft ist einzigartig. Am Old Man of Storr ist so früh am Morgen zum Glück noch nicht ganz so viel los und wir sehen den Old Man tatsächlich – oft versteckt er sich sonst in den Wolken. Wir laufen an diesem Tag 12 Stunden. Die Auf – und Abstiege sind zum Teil echt knackig. Wir spüren jedes Gramm zu viel in unseren Rucksäcken. Glücklicherweise haben wir eine gute Ausrede, wenn wir zwischendurch stehen bleiben und verschnaufen: Der Aublick ist spektakulär.


Ihr erfahrt

  • warum ihr bei eurer Reiseplanung auf jeden Fall checken solltet, wann Busse auf Skye fahren

  • eine der sagenhaften Geschichten rund um den Old Man of Storr

  • wie die Trotternish Ridge entstanden ist

  • warum es schöner wäre, diese Strecke in zwei Etappen zu gehen

  • dass man im Garten des Hostels in Flodigarry nicht mehr zelten kann und wo ihr stattdessen einen tollen Platz für die Nacht findet.


Ihr hört

Mark Purrett von Skye Geography Tours, https://skyegeographytours.co.uk/


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    Ich hätte nicht gedacht,

  • Speaker #1

    dass ich das nochmal sagen würde,

  • Speaker #0

    aber ich glaube, ich bin zu warm angezogen.

  • Speaker #2

    Wir sind bis zwölf Stunden komplett so gelaufen. Das ist schon sehr viel, finde ich. Also das ist, ist dann die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, das in zwei Etappen aufzuteilen.

  • Speaker #1

    Vielen Dank fürs Trösten, dass ich so weinen muss.

  • Speaker #2

    Ja, natürlich, selbstverständlich, dafür bin ich ja dankbar. Ich bin ja dein Gefühlt.

  • Speaker #0

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Store. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruakunish. Etappe 6. Start. Parkplatz des Old Man of Store. Ziel

  • Speaker #1

    Flodigari. Strecke

  • Speaker #0

    27 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #1

    Guten Morgen. Guten Morgen. Ich bin weinend. Wie geht's dir? Gut.

  • Speaker #2

    Bis auf meine Tränensäcke.

  • Speaker #0

    Wir werden sehr früh wach an diesem Morgen. Die Nacht auf dem Campingplatz in Steffen, die war angenehm, aber sie war auch ziemlich frisch.

  • Speaker #1

    Mir war es richtig kalt. Deswegen denke ich immer so, wenn die Nacht am kältesten ist. Mein Schlafzettel hat, glaube ich, eine Komforttemperatur von 5 Grad. Da kommen wir hier halt ran.

  • Speaker #2

    Ja, aber Komfort heißt ja, dass du eigentlich ohne groß was anzuziehen zusätzlich. bequem drin schlafen kannst, ohne dass dir kalt wird.

  • Speaker #1

    War in dem Fall nicht so. Ich habe auch ein bisschen Halsschmerzen. Vielleicht bin ich einfach erkältet.

  • Speaker #0

    Wir sprechen noch mal kurz durch, was uns auf der Etappe heute bevorsteht.

  • Speaker #2

    Wir müssen halt echt zügig laufen, weil wir brauchen... Also sie, im Reiseführer sagt sie ja schon 10 Stunden. Wir brauchen zwölf. Was ich gesehen habe, was gut ist, es geht relativ viel oben um Kamm entlang. Klar gibt es auch wieder, selbst am Berg, erstaunlicherweise immer Stellen und längs Nasses.

  • Speaker #1

    Ja, und wir haben etliche steile Aufstiege. Aber gut. Wir haben gestern ein bisschen was gegessen von den Sachen aus unserem Rucksack. Die sind leichter. Eine Gaskartusche. Ja,

  • Speaker #2

    wir haben eine Flasche Wasser. Die sind schwerer.

  • Speaker #1

    Ja, aber die werden ja leer über den Tag.

  • Speaker #0

    Und, auch wenn wir ihr nicht mehr so richtig vertrauen, natürlich werfen wir kurz noch einen Blick auf die Wettervorhersage.

  • Speaker #2

    13 Uhr, 14 Grad am Start.

  • Speaker #1

    Oh, das ist ja ein Traum.

  • Speaker #2

    Und tatsächlich hier. Nur einmal 0,1 mm Regen.

  • Speaker #1

    Oh, das wäre so cool.

  • Speaker #0

    Der erste Bus Richtung Old Man of Store fährt um kurz nach 8. Die Haltestelle ist direkt vor dem Campingplatz. Hey Mann,

  • Speaker #1

    wir sind so gut. Wir haben es wieder echt just in time geschafft.

  • Speaker #2

    Ja, richtig gut. Ja,

  • Speaker #0

    mega. Wir haben ordentlich Respekt vor der Etappe heute. 27, 28 Kilometer lang, 1500 Höhenmeter nach oben, 1500 Höhenmeter wieder runter. Ja, eben schon gesagt, nach den Erfahrungen der letzten Tage trauen wir dem Wetter auch nicht so richtig. Aber eigentlich haben wir keine Wahl. Wir müssen die Etappe heute auf jeden Fall schaffen. Das ist ein wirklich richtig dummer Planungsfehler. Es tut mir so leid.

  • Speaker #1

    Weißt du,

  • Speaker #2

    es wäre jetzt ein Tag später. Also zurückfliegen, Montag, sagen Montag zurückfahren und so weiter, dann wäre es echt. Aber gut, das ist ja jetzt auch.

  • Speaker #0

    Es ist müßig. Als ich die Tour inklusive Rückflug geplant habe, hatte ich nicht auf dem Schirm, dass sonntags keine Busse vom Ziel der letzten Etappe, Ruahune-Stundholm, zurückfahren nach Broadford. Wir müssen aber auf jeden Fall am Sonntag zurück, weil wir sonst unseren Rückflug von Glasgow nicht bekommen. Heute ist Freitag, sprich wir müssen durchziehen, damit wir morgen dann. die finale Etappe schafft. Als wir auf dem Parkplatz des Old Man of Store ankommen und die ersten paar Meter auf dem Pfad nach oben laufen, verfliegt die Anspannung schnell. Sonne, blauer Himmel, im Mix mit ein paar Wolken und der Old Man of Store, der ist heute tatsächlich zu sehen. Oft versteckt er sich sonst im Nebel. Der Old Man of Storr, wir haben es ja in der letzten Folge schon angesprochen, ist eins der Touristen-Highlights der Isle of Skye. Sieht aus wie ein sehr großer Hinkelstein und wie groß der tatsächlich ist, das sieht man erst, wenn man näher kommt. Die Felsenadel ist 48 Meter hoch und der Abschluss einer beeindruckenden Felsformation. Die ragt jetzt steil vor uns auf und sie gehört zum Berg The Storr. Wie so oft auf Sky ranken sich natürlich auch um die Entstehung des Old Man of Storr zahlreiche Geschichten. Eine davon ist dies.

  • Speaker #3

    Eine der bekanntesten Legenden erzählt, dass die Insel Sky einst von Riesen bewohnt war. Diese gigantischen Wesen durchstreiften die Insel von den Kulans bis zum Kurang und der Klang ihrer Kämpfe heilte über das Land. Während einer dieser Kämpfe wurde ein besonders großer Riese auf der Chotternisch-Haltinsel erschlagen. Dort, wo er fiel, verschluckte die Erde seinen Körper bis auf ein letztes Stück, das aus dem Boden ragt. Manche sagen, der Old Man of Storr sei der Daumen des Riesen, andere halten ihn für einen weitaus intimeren Teil seines Körpers.

  • Speaker #0

    Es ist noch vor neun am Morgen, aber außer uns sind schon viele andere auf dem Weg zum Old Man unterwegs. Den besten Ausblick, den hat man, wenn man den Pfad nach dem Old Man of Storr noch ein Stück weiter folgt und dahinter dann auf einen kleinen Hügel steigt. So sieht man den Old Man, die beiden Seen, die Storlochs und das Meer, den Sound of Raze. Und als wir da oben stehen, bricht über dem Meer gerade die Sonne durch die Wolken. In einzelnen Strahlen fällt das Licht auf das Meer und der Anblick, der ist wirklich magisch. Den Augenblick genießen wir kurz, lassen den Old Man dann hinter uns und folgen dem Pfad um eine Felsnase herum. Hier müssen wir kurz klettern, was nicht ganz so einfach ist mit den großen Rucksäcken auf dem Rücken, aber es ist wirklich nur ein kurzes Stück. Danach geht es dann an der Bergflanke entlang und der Pfad, der führt ganz sanft. bergauf, fühlt sich sehr weich an unter unseren Füßen und wir laufen ohne zu sprechen, denn die Landschaft um uns herum, die zieht uns vollkommen in ihren Bann. Wie sie entstanden ist,

  • Speaker #4

    das hat mir Geograf Mark erzählt. Sie tilten sehr klein nach Westen. Das schafft die Form der Hülle auf der Trottenisch-Richt. Wenn sie nach Westen tilten, gibt es eine leichte Schleife auf der Westen, die den Lava-Fluss-Level ist.

  • Speaker #0

    Aber auf der Osten gibt es eine sehr steile Schleife. Die erkalteten Lavaströme über die Jahrmillionen destabilisiert, die tieferen Sedimente, die haben dem Gewicht des Basalts nachgegeben und diese steile Abbruchkante, die der Trotternish Ridge ihr dramatisches Aussehen gibt,

  • Speaker #4

    die kommt von zahlreichen Erdrutschen. Das schafft einen chaotischen Landschaft, wo alle Lava-Bäden auf ganz seltenen Angängen getilgt sind. Und dann hat das Wettering dieser verschiedenen Läden das unglaubliche Landschaft von der Karang und der Orbanistore auf der Trotternisch-Richt geführt.

  • Speaker #0

    Über Millionen Jahre hinweg hat die Erosion durch Wind, Regen und Frost zusätzlich dazu beigetragen, dass die Kante der Trotternisch-Richt immer schärfer und markanter wurde. Die Landschaft, die ist nach wie vor in Bewegung, auch wenn es inzwischen langsamer passiert. Die Trotternisch Ridge gilt heute als eine der aktivsten Erdrutschzonen Europas. Also noch ein Highlight für die Geologen, die die Isle of Skye besuchen. Wir machen eine Frühstückspause in der Morgensonne, lassen die Landschaft auf uns wirken. Aber nach der Pause verfliegt der Zauber ziemlich schnell, denn es wird anstrengend. Den ersten und größten Aufstieg am Store, den haben wir für heute zwar geschafft, aber es stehen insgesamt noch acht weitere Auf-und Abstiege an. Und die sind zwar jeder für sich genommen nicht sehr hoch, aber zum Teil sehr steil.

  • Speaker #1

    Es war gut, dass wir eine Ausrede hatten, um still zu bleiben immer mal wieder. Da konnten wir die Landschaft genießen.

  • Speaker #0

    Wir laufen der Abbruchkante entlang auf weichen Wiesenfaden. Überblicken die Trotternisch Ridge in Richtung Norden, im Osten das Meer und dazu Sonnenschein. Dass das Wetter gerade heute so traumhaft ist, ist wirklich ein Wahnsinnsgeschenk. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das nochmal sagen würde, aber ich glaube, ich bin zu warm angezogen. Aber auch wenn die Landschaft und das Wetter einmalig sind, die vielen Kilometer mit den Steilen auf-und abstiegen, die ziehen sich. Wir essen nur Riegel und Nüsse unterwegs, machen immer nur wenige Minuten Pause. Wir wollen es auf jeden Fall schaffen, aber hinten raus, da wird es zäh.

  • Speaker #1

    Da hat mein linkes Knie so angefangen wehzutun. Und das habe ich dann wirklich über die komplette Wanderung mitgeschleppt. Zum Glück bergauf ging es super, in der Ebene ging es super, nur bei den Abstiegen. Und die waren zum Teil dann einfach doch relativ steil. Und hinten raus war es echt fast nicht mehr zu ertragen jetzt von den Schmerzen. Also da habe ich auch ein paar. Ordentliche Tränen vergossen, weil das war dann, das war schon, das war einfach heftig.

  • Speaker #0

    Als wir am Parkplatz des Kirang ankommen, es ist kurz nach 18 Uhr. Von hier sind es jetzt noch fünf Kilometer nach Floddigary und wir wissen noch nicht, wo wir dort schlafen werden. Ich bin ganz schön kaputt. Mein linkes Knie ist dick und schmerzt und ich hoffe sehr, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit noch einen Lagerplatz finden. Der Quirang ist ein Teil der Trotternish Ridge, dessen Felsformationen besonders markant sind. Ein schmaler Pfad führt unterhalb der aufragenden Felswand entlang. Hier und da müssen wir ein bisschen klettern, aber der Weg, der macht echt Spaß. Und als langsam dann die Dunkelheit einbricht, beginnen wir den Abstieg in Richtung Flordigary. Es ist jetzt halb acht. Wir rufen im Hostel in Flordigary an, weil wir gelesen haben, dass man im Garten dort zelten und die Waschräume nutzen kann. Aber... Das ist inzwischen nicht mehr so, wie wir erfahren. Der zusätzliche Aufwand ist für die Betreiber des Hostels zu groß. Sie sind nur zu zweit. Und das bedeutet für uns, wir brauchen einen anderen Platz für die Nacht. Nachdem die Wege heute über den Tag fast durchgehend super waren, wird es auf den letzten zwei Kilometern jetzt nochmal heftig. So viel Matsch, dass wir nicht drumherum kommen. Und die Schuhe am Ende doch wieder nass sind. Aber dafür finden wir einen traumhaften Platz für die Nacht. Am Loch Langeck. Im Sonnenuntergang. bauen wir vor der Kulisse des Kirang unser Zelt auf und eingerollt in unsere Schlafsäcke lassen wir den Tag nochmal Revue passieren.

  • Speaker #1

    Frank macht sich noch was zum Abendessen. Gibt ein bisschen Bulgur. Ich bin richtig, richtig kaputt. Ich möchte auch nichts mehr. Ich möchte einfach nur noch... die Augen zumachen und schlafen. Aber wir haben es geschafft. Wir haben diese Mega-Etappe von knapp 28 Kilometern hinter uns gebracht. Es war unfassbar, die Ausblicke, die wir hatten. Wie wunderschön, wie wunderschön. Aber ja, also das war körperlich schon... ordentlich anstrengend. Also auch die Aufstehe waren so steil zum Teil.

  • Speaker #2

    War wirklich schon heftig, fand ich auch.

  • Speaker #1

    Wie geht es dir jetzt?

  • Speaker #2

    Gut, ich bin froh, dass ich nicht mehr laufen muss und dass es auch morgen nicht so eine lange Etappe wird. Also ich finde es schon... Das war schon sehr hart. Also ich denke mal, 28 Kilometer ist eine Sache, aber in dem Gelände, vor allem mit den Höhenmetern, ist das halt schon knackig und man läuft halt tatsächlich. Wir sind jetzt zwölf Stunden, also klar abzüglich Pause, vielleicht eine Stunde oder so. Dann sind es vielleicht elf Stunden, aber elf Stunden komplett toujours gelaufen. Das ist schon sehr viel, finde ich. Also das ist... Ist ja die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, das in zwei Etappen aufzuteilen. Aber es ist sehr schön, der Platz ist wundervoll. Ja,

  • Speaker #1

    es hat auch gerade noch so hingehauen, dass wir das Zelt bauen konnten, solange es noch hell war.

  • Speaker #2

    Genau, also es war jetzt perfekt und jetzt ist gut. Ich freue mich jetzt auf Essen und Schlafen. Undfach nur schlafen.

  • Speaker #0

    Morgen steht die finale Etappe an. Zwölf Kilometer noch bis zur roten Telefonzelle bei Dunthorne. Dort müssen wir um 14 Uhr sein, sonst kommen wir nicht mehr zurück nach Broadford und schaffen unseren Flug nach Glasgow nicht. Also, jetzt schlafen, Kräfte sammeln und morgen ganz früh raus.

  • Speaker #2

    Und jetzt gute Nacht. Schlaf gut.

  • Speaker #1

    Vielen Dank fürs Trösten, dass du weinen musstest.

  • Speaker #2

    Ja, natürlich, selbstverständlich, dafür bin ich ja da. Ich bin ja dein Gefährt. Ja, gut.

  • Speaker #0

    In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Marc von Sky Geography Tours und Frank. Euch vielen, vielen Dank.

Chapters

  • Intro: Etappe 6 auf dem Sky Trail

    00:37

  • Wachwerden im Zelt auf dem Campingplatz in Staffin, Vorbereitung auf die Wanderung und Wettercheck

    01:03

  • Tipp für die Reiseplanung: Better check the Busfahrplan

    02:08

  • Anstieg zum Old Man of Storr und die unfassbare Schönheit der Landschaft

    04:31

  • Wandern in einer Filmkulisse - mit toughen Auf- und Abstiegen

    09:18

  • Ankunft am Quirang und die letzten Kilometer

    11:03

  • Der schönste Wild Camping Spot und Recap der Etappe

    12:19

Share

Embed

You may also like

Description

Die Königsetappe des Skye Trails – 27 Kilometer über die Trotternish Ridge. Und zum ersten Mal auf dieser Tour ist für den ganzen Tag Sonne vorhergesagt. Ein absoluter Traum. Die Landschaft ist einzigartig. Am Old Man of Storr ist so früh am Morgen zum Glück noch nicht ganz so viel los und wir sehen den Old Man tatsächlich – oft versteckt er sich sonst in den Wolken. Wir laufen an diesem Tag 12 Stunden. Die Auf – und Abstiege sind zum Teil echt knackig. Wir spüren jedes Gramm zu viel in unseren Rucksäcken. Glücklicherweise haben wir eine gute Ausrede, wenn wir zwischendurch stehen bleiben und verschnaufen: Der Aublick ist spektakulär.


Ihr erfahrt

  • warum ihr bei eurer Reiseplanung auf jeden Fall checken solltet, wann Busse auf Skye fahren

  • eine der sagenhaften Geschichten rund um den Old Man of Storr

  • wie die Trotternish Ridge entstanden ist

  • warum es schöner wäre, diese Strecke in zwei Etappen zu gehen

  • dass man im Garten des Hostels in Flodigarry nicht mehr zelten kann und wo ihr stattdessen einen tollen Platz für die Nacht findet.


Ihr hört

Mark Purrett von Skye Geography Tours, https://skyegeographytours.co.uk/


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    Ich hätte nicht gedacht,

  • Speaker #1

    dass ich das nochmal sagen würde,

  • Speaker #0

    aber ich glaube, ich bin zu warm angezogen.

  • Speaker #2

    Wir sind bis zwölf Stunden komplett so gelaufen. Das ist schon sehr viel, finde ich. Also das ist, ist dann die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, das in zwei Etappen aufzuteilen.

  • Speaker #1

    Vielen Dank fürs Trösten, dass ich so weinen muss.

  • Speaker #2

    Ja, natürlich, selbstverständlich, dafür bin ich ja dankbar. Ich bin ja dein Gefühlt.

  • Speaker #0

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Store. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruakunish. Etappe 6. Start. Parkplatz des Old Man of Store. Ziel

  • Speaker #1

    Flodigari. Strecke

  • Speaker #0

    27 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #1

    Guten Morgen. Guten Morgen. Ich bin weinend. Wie geht's dir? Gut.

  • Speaker #2

    Bis auf meine Tränensäcke.

  • Speaker #0

    Wir werden sehr früh wach an diesem Morgen. Die Nacht auf dem Campingplatz in Steffen, die war angenehm, aber sie war auch ziemlich frisch.

  • Speaker #1

    Mir war es richtig kalt. Deswegen denke ich immer so, wenn die Nacht am kältesten ist. Mein Schlafzettel hat, glaube ich, eine Komforttemperatur von 5 Grad. Da kommen wir hier halt ran.

  • Speaker #2

    Ja, aber Komfort heißt ja, dass du eigentlich ohne groß was anzuziehen zusätzlich. bequem drin schlafen kannst, ohne dass dir kalt wird.

  • Speaker #1

    War in dem Fall nicht so. Ich habe auch ein bisschen Halsschmerzen. Vielleicht bin ich einfach erkältet.

  • Speaker #0

    Wir sprechen noch mal kurz durch, was uns auf der Etappe heute bevorsteht.

  • Speaker #2

    Wir müssen halt echt zügig laufen, weil wir brauchen... Also sie, im Reiseführer sagt sie ja schon 10 Stunden. Wir brauchen zwölf. Was ich gesehen habe, was gut ist, es geht relativ viel oben um Kamm entlang. Klar gibt es auch wieder, selbst am Berg, erstaunlicherweise immer Stellen und längs Nasses.

  • Speaker #1

    Ja, und wir haben etliche steile Aufstiege. Aber gut. Wir haben gestern ein bisschen was gegessen von den Sachen aus unserem Rucksack. Die sind leichter. Eine Gaskartusche. Ja,

  • Speaker #2

    wir haben eine Flasche Wasser. Die sind schwerer.

  • Speaker #1

    Ja, aber die werden ja leer über den Tag.

  • Speaker #0

    Und, auch wenn wir ihr nicht mehr so richtig vertrauen, natürlich werfen wir kurz noch einen Blick auf die Wettervorhersage.

  • Speaker #2

    13 Uhr, 14 Grad am Start.

  • Speaker #1

    Oh, das ist ja ein Traum.

  • Speaker #2

    Und tatsächlich hier. Nur einmal 0,1 mm Regen.

  • Speaker #1

    Oh, das wäre so cool.

  • Speaker #0

    Der erste Bus Richtung Old Man of Store fährt um kurz nach 8. Die Haltestelle ist direkt vor dem Campingplatz. Hey Mann,

  • Speaker #1

    wir sind so gut. Wir haben es wieder echt just in time geschafft.

  • Speaker #2

    Ja, richtig gut. Ja,

  • Speaker #0

    mega. Wir haben ordentlich Respekt vor der Etappe heute. 27, 28 Kilometer lang, 1500 Höhenmeter nach oben, 1500 Höhenmeter wieder runter. Ja, eben schon gesagt, nach den Erfahrungen der letzten Tage trauen wir dem Wetter auch nicht so richtig. Aber eigentlich haben wir keine Wahl. Wir müssen die Etappe heute auf jeden Fall schaffen. Das ist ein wirklich richtig dummer Planungsfehler. Es tut mir so leid.

  • Speaker #1

    Weißt du,

  • Speaker #2

    es wäre jetzt ein Tag später. Also zurückfliegen, Montag, sagen Montag zurückfahren und so weiter, dann wäre es echt. Aber gut, das ist ja jetzt auch.

  • Speaker #0

    Es ist müßig. Als ich die Tour inklusive Rückflug geplant habe, hatte ich nicht auf dem Schirm, dass sonntags keine Busse vom Ziel der letzten Etappe, Ruahune-Stundholm, zurückfahren nach Broadford. Wir müssen aber auf jeden Fall am Sonntag zurück, weil wir sonst unseren Rückflug von Glasgow nicht bekommen. Heute ist Freitag, sprich wir müssen durchziehen, damit wir morgen dann. die finale Etappe schafft. Als wir auf dem Parkplatz des Old Man of Store ankommen und die ersten paar Meter auf dem Pfad nach oben laufen, verfliegt die Anspannung schnell. Sonne, blauer Himmel, im Mix mit ein paar Wolken und der Old Man of Store, der ist heute tatsächlich zu sehen. Oft versteckt er sich sonst im Nebel. Der Old Man of Storr, wir haben es ja in der letzten Folge schon angesprochen, ist eins der Touristen-Highlights der Isle of Skye. Sieht aus wie ein sehr großer Hinkelstein und wie groß der tatsächlich ist, das sieht man erst, wenn man näher kommt. Die Felsenadel ist 48 Meter hoch und der Abschluss einer beeindruckenden Felsformation. Die ragt jetzt steil vor uns auf und sie gehört zum Berg The Storr. Wie so oft auf Sky ranken sich natürlich auch um die Entstehung des Old Man of Storr zahlreiche Geschichten. Eine davon ist dies.

  • Speaker #3

    Eine der bekanntesten Legenden erzählt, dass die Insel Sky einst von Riesen bewohnt war. Diese gigantischen Wesen durchstreiften die Insel von den Kulans bis zum Kurang und der Klang ihrer Kämpfe heilte über das Land. Während einer dieser Kämpfe wurde ein besonders großer Riese auf der Chotternisch-Haltinsel erschlagen. Dort, wo er fiel, verschluckte die Erde seinen Körper bis auf ein letztes Stück, das aus dem Boden ragt. Manche sagen, der Old Man of Storr sei der Daumen des Riesen, andere halten ihn für einen weitaus intimeren Teil seines Körpers.

  • Speaker #0

    Es ist noch vor neun am Morgen, aber außer uns sind schon viele andere auf dem Weg zum Old Man unterwegs. Den besten Ausblick, den hat man, wenn man den Pfad nach dem Old Man of Storr noch ein Stück weiter folgt und dahinter dann auf einen kleinen Hügel steigt. So sieht man den Old Man, die beiden Seen, die Storlochs und das Meer, den Sound of Raze. Und als wir da oben stehen, bricht über dem Meer gerade die Sonne durch die Wolken. In einzelnen Strahlen fällt das Licht auf das Meer und der Anblick, der ist wirklich magisch. Den Augenblick genießen wir kurz, lassen den Old Man dann hinter uns und folgen dem Pfad um eine Felsnase herum. Hier müssen wir kurz klettern, was nicht ganz so einfach ist mit den großen Rucksäcken auf dem Rücken, aber es ist wirklich nur ein kurzes Stück. Danach geht es dann an der Bergflanke entlang und der Pfad, der führt ganz sanft. bergauf, fühlt sich sehr weich an unter unseren Füßen und wir laufen ohne zu sprechen, denn die Landschaft um uns herum, die zieht uns vollkommen in ihren Bann. Wie sie entstanden ist,

  • Speaker #4

    das hat mir Geograf Mark erzählt. Sie tilten sehr klein nach Westen. Das schafft die Form der Hülle auf der Trottenisch-Richt. Wenn sie nach Westen tilten, gibt es eine leichte Schleife auf der Westen, die den Lava-Fluss-Level ist.

  • Speaker #0

    Aber auf der Osten gibt es eine sehr steile Schleife. Die erkalteten Lavaströme über die Jahrmillionen destabilisiert, die tieferen Sedimente, die haben dem Gewicht des Basalts nachgegeben und diese steile Abbruchkante, die der Trotternish Ridge ihr dramatisches Aussehen gibt,

  • Speaker #4

    die kommt von zahlreichen Erdrutschen. Das schafft einen chaotischen Landschaft, wo alle Lava-Bäden auf ganz seltenen Angängen getilgt sind. Und dann hat das Wettering dieser verschiedenen Läden das unglaubliche Landschaft von der Karang und der Orbanistore auf der Trotternisch-Richt geführt.

  • Speaker #0

    Über Millionen Jahre hinweg hat die Erosion durch Wind, Regen und Frost zusätzlich dazu beigetragen, dass die Kante der Trotternisch-Richt immer schärfer und markanter wurde. Die Landschaft, die ist nach wie vor in Bewegung, auch wenn es inzwischen langsamer passiert. Die Trotternisch Ridge gilt heute als eine der aktivsten Erdrutschzonen Europas. Also noch ein Highlight für die Geologen, die die Isle of Skye besuchen. Wir machen eine Frühstückspause in der Morgensonne, lassen die Landschaft auf uns wirken. Aber nach der Pause verfliegt der Zauber ziemlich schnell, denn es wird anstrengend. Den ersten und größten Aufstieg am Store, den haben wir für heute zwar geschafft, aber es stehen insgesamt noch acht weitere Auf-und Abstiege an. Und die sind zwar jeder für sich genommen nicht sehr hoch, aber zum Teil sehr steil.

  • Speaker #1

    Es war gut, dass wir eine Ausrede hatten, um still zu bleiben immer mal wieder. Da konnten wir die Landschaft genießen.

  • Speaker #0

    Wir laufen der Abbruchkante entlang auf weichen Wiesenfaden. Überblicken die Trotternisch Ridge in Richtung Norden, im Osten das Meer und dazu Sonnenschein. Dass das Wetter gerade heute so traumhaft ist, ist wirklich ein Wahnsinnsgeschenk. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das nochmal sagen würde, aber ich glaube, ich bin zu warm angezogen. Aber auch wenn die Landschaft und das Wetter einmalig sind, die vielen Kilometer mit den Steilen auf-und abstiegen, die ziehen sich. Wir essen nur Riegel und Nüsse unterwegs, machen immer nur wenige Minuten Pause. Wir wollen es auf jeden Fall schaffen, aber hinten raus, da wird es zäh.

  • Speaker #1

    Da hat mein linkes Knie so angefangen wehzutun. Und das habe ich dann wirklich über die komplette Wanderung mitgeschleppt. Zum Glück bergauf ging es super, in der Ebene ging es super, nur bei den Abstiegen. Und die waren zum Teil dann einfach doch relativ steil. Und hinten raus war es echt fast nicht mehr zu ertragen jetzt von den Schmerzen. Also da habe ich auch ein paar. Ordentliche Tränen vergossen, weil das war dann, das war schon, das war einfach heftig.

  • Speaker #0

    Als wir am Parkplatz des Kirang ankommen, es ist kurz nach 18 Uhr. Von hier sind es jetzt noch fünf Kilometer nach Floddigary und wir wissen noch nicht, wo wir dort schlafen werden. Ich bin ganz schön kaputt. Mein linkes Knie ist dick und schmerzt und ich hoffe sehr, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit noch einen Lagerplatz finden. Der Quirang ist ein Teil der Trotternish Ridge, dessen Felsformationen besonders markant sind. Ein schmaler Pfad führt unterhalb der aufragenden Felswand entlang. Hier und da müssen wir ein bisschen klettern, aber der Weg, der macht echt Spaß. Und als langsam dann die Dunkelheit einbricht, beginnen wir den Abstieg in Richtung Flordigary. Es ist jetzt halb acht. Wir rufen im Hostel in Flordigary an, weil wir gelesen haben, dass man im Garten dort zelten und die Waschräume nutzen kann. Aber... Das ist inzwischen nicht mehr so, wie wir erfahren. Der zusätzliche Aufwand ist für die Betreiber des Hostels zu groß. Sie sind nur zu zweit. Und das bedeutet für uns, wir brauchen einen anderen Platz für die Nacht. Nachdem die Wege heute über den Tag fast durchgehend super waren, wird es auf den letzten zwei Kilometern jetzt nochmal heftig. So viel Matsch, dass wir nicht drumherum kommen. Und die Schuhe am Ende doch wieder nass sind. Aber dafür finden wir einen traumhaften Platz für die Nacht. Am Loch Langeck. Im Sonnenuntergang. bauen wir vor der Kulisse des Kirang unser Zelt auf und eingerollt in unsere Schlafsäcke lassen wir den Tag nochmal Revue passieren.

  • Speaker #1

    Frank macht sich noch was zum Abendessen. Gibt ein bisschen Bulgur. Ich bin richtig, richtig kaputt. Ich möchte auch nichts mehr. Ich möchte einfach nur noch... die Augen zumachen und schlafen. Aber wir haben es geschafft. Wir haben diese Mega-Etappe von knapp 28 Kilometern hinter uns gebracht. Es war unfassbar, die Ausblicke, die wir hatten. Wie wunderschön, wie wunderschön. Aber ja, also das war körperlich schon... ordentlich anstrengend. Also auch die Aufstehe waren so steil zum Teil.

  • Speaker #2

    War wirklich schon heftig, fand ich auch.

  • Speaker #1

    Wie geht es dir jetzt?

  • Speaker #2

    Gut, ich bin froh, dass ich nicht mehr laufen muss und dass es auch morgen nicht so eine lange Etappe wird. Also ich finde es schon... Das war schon sehr hart. Also ich denke mal, 28 Kilometer ist eine Sache, aber in dem Gelände, vor allem mit den Höhenmetern, ist das halt schon knackig und man läuft halt tatsächlich. Wir sind jetzt zwölf Stunden, also klar abzüglich Pause, vielleicht eine Stunde oder so. Dann sind es vielleicht elf Stunden, aber elf Stunden komplett toujours gelaufen. Das ist schon sehr viel, finde ich. Also das ist... Ist ja die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, das in zwei Etappen aufzuteilen. Aber es ist sehr schön, der Platz ist wundervoll. Ja,

  • Speaker #1

    es hat auch gerade noch so hingehauen, dass wir das Zelt bauen konnten, solange es noch hell war.

  • Speaker #2

    Genau, also es war jetzt perfekt und jetzt ist gut. Ich freue mich jetzt auf Essen und Schlafen. Undfach nur schlafen.

  • Speaker #0

    Morgen steht die finale Etappe an. Zwölf Kilometer noch bis zur roten Telefonzelle bei Dunthorne. Dort müssen wir um 14 Uhr sein, sonst kommen wir nicht mehr zurück nach Broadford und schaffen unseren Flug nach Glasgow nicht. Also, jetzt schlafen, Kräfte sammeln und morgen ganz früh raus.

  • Speaker #2

    Und jetzt gute Nacht. Schlaf gut.

  • Speaker #1

    Vielen Dank fürs Trösten, dass du weinen musstest.

  • Speaker #2

    Ja, natürlich, selbstverständlich, dafür bin ich ja da. Ich bin ja dein Gefährt. Ja, gut.

  • Speaker #0

    In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Marc von Sky Geography Tours und Frank. Euch vielen, vielen Dank.

Chapters

  • Intro: Etappe 6 auf dem Sky Trail

    00:37

  • Wachwerden im Zelt auf dem Campingplatz in Staffin, Vorbereitung auf die Wanderung und Wettercheck

    01:03

  • Tipp für die Reiseplanung: Better check the Busfahrplan

    02:08

  • Anstieg zum Old Man of Storr und die unfassbare Schönheit der Landschaft

    04:31

  • Wandern in einer Filmkulisse - mit toughen Auf- und Abstiegen

    09:18

  • Ankunft am Quirang und die letzten Kilometer

    11:03

  • Der schönste Wild Camping Spot und Recap der Etappe

    12:19

Description

Die Königsetappe des Skye Trails – 27 Kilometer über die Trotternish Ridge. Und zum ersten Mal auf dieser Tour ist für den ganzen Tag Sonne vorhergesagt. Ein absoluter Traum. Die Landschaft ist einzigartig. Am Old Man of Storr ist so früh am Morgen zum Glück noch nicht ganz so viel los und wir sehen den Old Man tatsächlich – oft versteckt er sich sonst in den Wolken. Wir laufen an diesem Tag 12 Stunden. Die Auf – und Abstiege sind zum Teil echt knackig. Wir spüren jedes Gramm zu viel in unseren Rucksäcken. Glücklicherweise haben wir eine gute Ausrede, wenn wir zwischendurch stehen bleiben und verschnaufen: Der Aublick ist spektakulär.


Ihr erfahrt

  • warum ihr bei eurer Reiseplanung auf jeden Fall checken solltet, wann Busse auf Skye fahren

  • eine der sagenhaften Geschichten rund um den Old Man of Storr

  • wie die Trotternish Ridge entstanden ist

  • warum es schöner wäre, diese Strecke in zwei Etappen zu gehen

  • dass man im Garten des Hostels in Flodigarry nicht mehr zelten kann und wo ihr stattdessen einen tollen Platz für die Nacht findet.


Ihr hört

Mark Purrett von Skye Geography Tours, https://skyegeographytours.co.uk/


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    Ich hätte nicht gedacht,

  • Speaker #1

    dass ich das nochmal sagen würde,

  • Speaker #0

    aber ich glaube, ich bin zu warm angezogen.

  • Speaker #2

    Wir sind bis zwölf Stunden komplett so gelaufen. Das ist schon sehr viel, finde ich. Also das ist, ist dann die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, das in zwei Etappen aufzuteilen.

  • Speaker #1

    Vielen Dank fürs Trösten, dass ich so weinen muss.

  • Speaker #2

    Ja, natürlich, selbstverständlich, dafür bin ich ja dankbar. Ich bin ja dein Gefühlt.

  • Speaker #0

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Store. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruakunish. Etappe 6. Start. Parkplatz des Old Man of Store. Ziel

  • Speaker #1

    Flodigari. Strecke

  • Speaker #0

    27 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #1

    Guten Morgen. Guten Morgen. Ich bin weinend. Wie geht's dir? Gut.

  • Speaker #2

    Bis auf meine Tränensäcke.

  • Speaker #0

    Wir werden sehr früh wach an diesem Morgen. Die Nacht auf dem Campingplatz in Steffen, die war angenehm, aber sie war auch ziemlich frisch.

  • Speaker #1

    Mir war es richtig kalt. Deswegen denke ich immer so, wenn die Nacht am kältesten ist. Mein Schlafzettel hat, glaube ich, eine Komforttemperatur von 5 Grad. Da kommen wir hier halt ran.

  • Speaker #2

    Ja, aber Komfort heißt ja, dass du eigentlich ohne groß was anzuziehen zusätzlich. bequem drin schlafen kannst, ohne dass dir kalt wird.

  • Speaker #1

    War in dem Fall nicht so. Ich habe auch ein bisschen Halsschmerzen. Vielleicht bin ich einfach erkältet.

  • Speaker #0

    Wir sprechen noch mal kurz durch, was uns auf der Etappe heute bevorsteht.

  • Speaker #2

    Wir müssen halt echt zügig laufen, weil wir brauchen... Also sie, im Reiseführer sagt sie ja schon 10 Stunden. Wir brauchen zwölf. Was ich gesehen habe, was gut ist, es geht relativ viel oben um Kamm entlang. Klar gibt es auch wieder, selbst am Berg, erstaunlicherweise immer Stellen und längs Nasses.

  • Speaker #1

    Ja, und wir haben etliche steile Aufstiege. Aber gut. Wir haben gestern ein bisschen was gegessen von den Sachen aus unserem Rucksack. Die sind leichter. Eine Gaskartusche. Ja,

  • Speaker #2

    wir haben eine Flasche Wasser. Die sind schwerer.

  • Speaker #1

    Ja, aber die werden ja leer über den Tag.

  • Speaker #0

    Und, auch wenn wir ihr nicht mehr so richtig vertrauen, natürlich werfen wir kurz noch einen Blick auf die Wettervorhersage.

  • Speaker #2

    13 Uhr, 14 Grad am Start.

  • Speaker #1

    Oh, das ist ja ein Traum.

  • Speaker #2

    Und tatsächlich hier. Nur einmal 0,1 mm Regen.

  • Speaker #1

    Oh, das wäre so cool.

  • Speaker #0

    Der erste Bus Richtung Old Man of Store fährt um kurz nach 8. Die Haltestelle ist direkt vor dem Campingplatz. Hey Mann,

  • Speaker #1

    wir sind so gut. Wir haben es wieder echt just in time geschafft.

  • Speaker #2

    Ja, richtig gut. Ja,

  • Speaker #0

    mega. Wir haben ordentlich Respekt vor der Etappe heute. 27, 28 Kilometer lang, 1500 Höhenmeter nach oben, 1500 Höhenmeter wieder runter. Ja, eben schon gesagt, nach den Erfahrungen der letzten Tage trauen wir dem Wetter auch nicht so richtig. Aber eigentlich haben wir keine Wahl. Wir müssen die Etappe heute auf jeden Fall schaffen. Das ist ein wirklich richtig dummer Planungsfehler. Es tut mir so leid.

  • Speaker #1

    Weißt du,

  • Speaker #2

    es wäre jetzt ein Tag später. Also zurückfliegen, Montag, sagen Montag zurückfahren und so weiter, dann wäre es echt. Aber gut, das ist ja jetzt auch.

  • Speaker #0

    Es ist müßig. Als ich die Tour inklusive Rückflug geplant habe, hatte ich nicht auf dem Schirm, dass sonntags keine Busse vom Ziel der letzten Etappe, Ruahune-Stundholm, zurückfahren nach Broadford. Wir müssen aber auf jeden Fall am Sonntag zurück, weil wir sonst unseren Rückflug von Glasgow nicht bekommen. Heute ist Freitag, sprich wir müssen durchziehen, damit wir morgen dann. die finale Etappe schafft. Als wir auf dem Parkplatz des Old Man of Store ankommen und die ersten paar Meter auf dem Pfad nach oben laufen, verfliegt die Anspannung schnell. Sonne, blauer Himmel, im Mix mit ein paar Wolken und der Old Man of Store, der ist heute tatsächlich zu sehen. Oft versteckt er sich sonst im Nebel. Der Old Man of Storr, wir haben es ja in der letzten Folge schon angesprochen, ist eins der Touristen-Highlights der Isle of Skye. Sieht aus wie ein sehr großer Hinkelstein und wie groß der tatsächlich ist, das sieht man erst, wenn man näher kommt. Die Felsenadel ist 48 Meter hoch und der Abschluss einer beeindruckenden Felsformation. Die ragt jetzt steil vor uns auf und sie gehört zum Berg The Storr. Wie so oft auf Sky ranken sich natürlich auch um die Entstehung des Old Man of Storr zahlreiche Geschichten. Eine davon ist dies.

  • Speaker #3

    Eine der bekanntesten Legenden erzählt, dass die Insel Sky einst von Riesen bewohnt war. Diese gigantischen Wesen durchstreiften die Insel von den Kulans bis zum Kurang und der Klang ihrer Kämpfe heilte über das Land. Während einer dieser Kämpfe wurde ein besonders großer Riese auf der Chotternisch-Haltinsel erschlagen. Dort, wo er fiel, verschluckte die Erde seinen Körper bis auf ein letztes Stück, das aus dem Boden ragt. Manche sagen, der Old Man of Storr sei der Daumen des Riesen, andere halten ihn für einen weitaus intimeren Teil seines Körpers.

  • Speaker #0

    Es ist noch vor neun am Morgen, aber außer uns sind schon viele andere auf dem Weg zum Old Man unterwegs. Den besten Ausblick, den hat man, wenn man den Pfad nach dem Old Man of Storr noch ein Stück weiter folgt und dahinter dann auf einen kleinen Hügel steigt. So sieht man den Old Man, die beiden Seen, die Storlochs und das Meer, den Sound of Raze. Und als wir da oben stehen, bricht über dem Meer gerade die Sonne durch die Wolken. In einzelnen Strahlen fällt das Licht auf das Meer und der Anblick, der ist wirklich magisch. Den Augenblick genießen wir kurz, lassen den Old Man dann hinter uns und folgen dem Pfad um eine Felsnase herum. Hier müssen wir kurz klettern, was nicht ganz so einfach ist mit den großen Rucksäcken auf dem Rücken, aber es ist wirklich nur ein kurzes Stück. Danach geht es dann an der Bergflanke entlang und der Pfad, der führt ganz sanft. bergauf, fühlt sich sehr weich an unter unseren Füßen und wir laufen ohne zu sprechen, denn die Landschaft um uns herum, die zieht uns vollkommen in ihren Bann. Wie sie entstanden ist,

  • Speaker #4

    das hat mir Geograf Mark erzählt. Sie tilten sehr klein nach Westen. Das schafft die Form der Hülle auf der Trottenisch-Richt. Wenn sie nach Westen tilten, gibt es eine leichte Schleife auf der Westen, die den Lava-Fluss-Level ist.

  • Speaker #0

    Aber auf der Osten gibt es eine sehr steile Schleife. Die erkalteten Lavaströme über die Jahrmillionen destabilisiert, die tieferen Sedimente, die haben dem Gewicht des Basalts nachgegeben und diese steile Abbruchkante, die der Trotternish Ridge ihr dramatisches Aussehen gibt,

  • Speaker #4

    die kommt von zahlreichen Erdrutschen. Das schafft einen chaotischen Landschaft, wo alle Lava-Bäden auf ganz seltenen Angängen getilgt sind. Und dann hat das Wettering dieser verschiedenen Läden das unglaubliche Landschaft von der Karang und der Orbanistore auf der Trotternisch-Richt geführt.

  • Speaker #0

    Über Millionen Jahre hinweg hat die Erosion durch Wind, Regen und Frost zusätzlich dazu beigetragen, dass die Kante der Trotternisch-Richt immer schärfer und markanter wurde. Die Landschaft, die ist nach wie vor in Bewegung, auch wenn es inzwischen langsamer passiert. Die Trotternisch Ridge gilt heute als eine der aktivsten Erdrutschzonen Europas. Also noch ein Highlight für die Geologen, die die Isle of Skye besuchen. Wir machen eine Frühstückspause in der Morgensonne, lassen die Landschaft auf uns wirken. Aber nach der Pause verfliegt der Zauber ziemlich schnell, denn es wird anstrengend. Den ersten und größten Aufstieg am Store, den haben wir für heute zwar geschafft, aber es stehen insgesamt noch acht weitere Auf-und Abstiege an. Und die sind zwar jeder für sich genommen nicht sehr hoch, aber zum Teil sehr steil.

  • Speaker #1

    Es war gut, dass wir eine Ausrede hatten, um still zu bleiben immer mal wieder. Da konnten wir die Landschaft genießen.

  • Speaker #0

    Wir laufen der Abbruchkante entlang auf weichen Wiesenfaden. Überblicken die Trotternisch Ridge in Richtung Norden, im Osten das Meer und dazu Sonnenschein. Dass das Wetter gerade heute so traumhaft ist, ist wirklich ein Wahnsinnsgeschenk. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das nochmal sagen würde, aber ich glaube, ich bin zu warm angezogen. Aber auch wenn die Landschaft und das Wetter einmalig sind, die vielen Kilometer mit den Steilen auf-und abstiegen, die ziehen sich. Wir essen nur Riegel und Nüsse unterwegs, machen immer nur wenige Minuten Pause. Wir wollen es auf jeden Fall schaffen, aber hinten raus, da wird es zäh.

  • Speaker #1

    Da hat mein linkes Knie so angefangen wehzutun. Und das habe ich dann wirklich über die komplette Wanderung mitgeschleppt. Zum Glück bergauf ging es super, in der Ebene ging es super, nur bei den Abstiegen. Und die waren zum Teil dann einfach doch relativ steil. Und hinten raus war es echt fast nicht mehr zu ertragen jetzt von den Schmerzen. Also da habe ich auch ein paar. Ordentliche Tränen vergossen, weil das war dann, das war schon, das war einfach heftig.

  • Speaker #0

    Als wir am Parkplatz des Kirang ankommen, es ist kurz nach 18 Uhr. Von hier sind es jetzt noch fünf Kilometer nach Floddigary und wir wissen noch nicht, wo wir dort schlafen werden. Ich bin ganz schön kaputt. Mein linkes Knie ist dick und schmerzt und ich hoffe sehr, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit noch einen Lagerplatz finden. Der Quirang ist ein Teil der Trotternish Ridge, dessen Felsformationen besonders markant sind. Ein schmaler Pfad führt unterhalb der aufragenden Felswand entlang. Hier und da müssen wir ein bisschen klettern, aber der Weg, der macht echt Spaß. Und als langsam dann die Dunkelheit einbricht, beginnen wir den Abstieg in Richtung Flordigary. Es ist jetzt halb acht. Wir rufen im Hostel in Flordigary an, weil wir gelesen haben, dass man im Garten dort zelten und die Waschräume nutzen kann. Aber... Das ist inzwischen nicht mehr so, wie wir erfahren. Der zusätzliche Aufwand ist für die Betreiber des Hostels zu groß. Sie sind nur zu zweit. Und das bedeutet für uns, wir brauchen einen anderen Platz für die Nacht. Nachdem die Wege heute über den Tag fast durchgehend super waren, wird es auf den letzten zwei Kilometern jetzt nochmal heftig. So viel Matsch, dass wir nicht drumherum kommen. Und die Schuhe am Ende doch wieder nass sind. Aber dafür finden wir einen traumhaften Platz für die Nacht. Am Loch Langeck. Im Sonnenuntergang. bauen wir vor der Kulisse des Kirang unser Zelt auf und eingerollt in unsere Schlafsäcke lassen wir den Tag nochmal Revue passieren.

  • Speaker #1

    Frank macht sich noch was zum Abendessen. Gibt ein bisschen Bulgur. Ich bin richtig, richtig kaputt. Ich möchte auch nichts mehr. Ich möchte einfach nur noch... die Augen zumachen und schlafen. Aber wir haben es geschafft. Wir haben diese Mega-Etappe von knapp 28 Kilometern hinter uns gebracht. Es war unfassbar, die Ausblicke, die wir hatten. Wie wunderschön, wie wunderschön. Aber ja, also das war körperlich schon... ordentlich anstrengend. Also auch die Aufstehe waren so steil zum Teil.

  • Speaker #2

    War wirklich schon heftig, fand ich auch.

  • Speaker #1

    Wie geht es dir jetzt?

  • Speaker #2

    Gut, ich bin froh, dass ich nicht mehr laufen muss und dass es auch morgen nicht so eine lange Etappe wird. Also ich finde es schon... Das war schon sehr hart. Also ich denke mal, 28 Kilometer ist eine Sache, aber in dem Gelände, vor allem mit den Höhenmetern, ist das halt schon knackig und man läuft halt tatsächlich. Wir sind jetzt zwölf Stunden, also klar abzüglich Pause, vielleicht eine Stunde oder so. Dann sind es vielleicht elf Stunden, aber elf Stunden komplett toujours gelaufen. Das ist schon sehr viel, finde ich. Also das ist... Ist ja die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, das in zwei Etappen aufzuteilen. Aber es ist sehr schön, der Platz ist wundervoll. Ja,

  • Speaker #1

    es hat auch gerade noch so hingehauen, dass wir das Zelt bauen konnten, solange es noch hell war.

  • Speaker #2

    Genau, also es war jetzt perfekt und jetzt ist gut. Ich freue mich jetzt auf Essen und Schlafen. Undfach nur schlafen.

  • Speaker #0

    Morgen steht die finale Etappe an. Zwölf Kilometer noch bis zur roten Telefonzelle bei Dunthorne. Dort müssen wir um 14 Uhr sein, sonst kommen wir nicht mehr zurück nach Broadford und schaffen unseren Flug nach Glasgow nicht. Also, jetzt schlafen, Kräfte sammeln und morgen ganz früh raus.

  • Speaker #2

    Und jetzt gute Nacht. Schlaf gut.

  • Speaker #1

    Vielen Dank fürs Trösten, dass du weinen musstest.

  • Speaker #2

    Ja, natürlich, selbstverständlich, dafür bin ich ja da. Ich bin ja dein Gefährt. Ja, gut.

  • Speaker #0

    In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Marc von Sky Geography Tours und Frank. Euch vielen, vielen Dank.

Chapters

  • Intro: Etappe 6 auf dem Sky Trail

    00:37

  • Wachwerden im Zelt auf dem Campingplatz in Staffin, Vorbereitung auf die Wanderung und Wettercheck

    01:03

  • Tipp für die Reiseplanung: Better check the Busfahrplan

    02:08

  • Anstieg zum Old Man of Storr und die unfassbare Schönheit der Landschaft

    04:31

  • Wandern in einer Filmkulisse - mit toughen Auf- und Abstiegen

    09:18

  • Ankunft am Quirang und die letzten Kilometer

    11:03

  • Der schönste Wild Camping Spot und Recap der Etappe

    12:19

Share

Embed

You may also like