Wandern auf dem Skye Trail (5/8): Etappe 4 - Sligachan / Portree cover
Wandern auf dem Skye Trail (5/8): Etappe 4 - Sligachan / Portree cover
In Etappen - Wandertouren in Europa und Großbritannien

Wandern auf dem Skye Trail (5/8): Etappe 4 - Sligachan / Portree

Wandern auf dem Skye Trail (5/8): Etappe 4 - Sligachan / Portree

19min |01/01/2025
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19min |01/01/2025
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Description

Pausentag: Frank braucht eine Regenhose und unsere Sachen müssen in den Trockner. Wir nutzen die Zeit außerdem für ein Whisky-Tasting in Seamus Bar. Dann geht's weiter: Unsere vierte Etappe startet am Campingplatz in Sligachan. Und schon kurze Zeit später stehen zwei größere Flußüberquerungen an. Mal wieder ein großes Abenteuer nach den starken Regenfällen am Tag davor. Der Naturpfad entlang des Loch Sligachan ist etwa fünf Kilometer lang. Danach geht es 12 Kilometer auf Asphalt durch die Braes. Landschaftlich ist dieser Teil der Wanderung nicht ganz so spektakulär wie das, was wir bislang gesehen haben. Aber wir begegnen auch heute wieder einem bedeutenden Kapitel der schottischen Geschichte. Und wir können nach dieser Etappe gut nachvollziehen, warum viele Menschen, die auf Skye leben, keine Lust mehr auf Tourist*innen haben.


Ihr erfahrt

  • was ein reißender Fluss mit "ewiger Schönheit" zu tun hat

  • wo ihr unterwegs eine Regenhose (und weiteres Outdoor-Equipment) bekommt

  • welchen Whisky ihr trinken könnt, wenn ihr's eher fruchtig und nicht ganz so torfig mögt

  • wie ihr erkennt, ob es eine gute Idee ist, einen Fluss zu überqueren

  • wie die Bewohner*innen der Braes schottische Geschichte geschrieben haben

  • warum Skye's Beliebtheit bei Schottland-Urlauber*innen auch ein Problem für die Insel ist.


Ihr hört


Links:
Runrigs Song über das Highland Land League Movement der1880er https://www.youtube.com/watch?v=O4oe92ij9To


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


Hinweis: Einige der Einspieler in diesem Podcast werden von AI-Voices gesprochen.


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    Wir sind gerade mal so 200 Meter gekommen vom Campingplatz und das große Problem ist, es ist komplett matschig. Also hier überhaupt noch den Pfad zu erkennen oder eine Möglichkeit trockenen Fußes weiterzukommen.

  • Speaker #1

    Generell kannst du es einfach überstehen. Du wirst wette Beine haben. Es gibt keinen Weg um das. Du wirst wette Beine haben.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als Midges.

  • Speaker #0

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen. bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruhr-Kronisch. Etappe 4. Start Schligachen. Ziel Hortry. Strecke 19 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #2

    Kleines Update. Jetzt ist es viertel vor sechs. Es hat die ganze Nacht, seitdem wir ins Bett gegangen sind, so durchgeregnet. In der Viertelstunde soll es kurz aufhören, bevor dann die krassen Windblühen kommen. Deswegen hoffen wir jetzt schnell zusammen, dass wir gleich abbauen können. Der Zeltboden ist mittlerweile nass. Ja, und wir machen jetzt ganz, ganz schnell, dass wir das irgendwie hinkriegen und dann einen Unterstuf finden.

  • Speaker #0

    Ja, wir haben nicht so wahnsinnig viel geschlafen in dieser Nacht. Auf dem Campingplatz in Schlegerchen. Wir packen ganz früh noch im Dunkeln zusammen und finden Unterschlupf in den Waschräumen.

  • Speaker #3

    Wir sind einige Male aufgewacht. Es war schon sehr unruhig.

  • Speaker #2

    Es hat geregnet. Also Turbur durch.

  • Speaker #3

    Vom Wind gepeitschte Regen, genau. Wir wussten natürlich nicht, wie heftig es wird.

  • Speaker #0

    Wir sind richtig erleichtert, dass wir es gestern noch bis hierher geschafft haben.

  • Speaker #3

    Die Dusche war mit eine der besten Duschen ever, weil es war wirklich schön heiß. Ich finde es immer ein bisschen seltsam, wenn man vor dem Regen flüchtet und dann duscht, aber es war einfach so schön, so eine schöne heiße Dusche. Also er hat wirklich sehr gut getan. Und ich glaube, das zweitbeste diesen Morgen ist der Trockner. Also einfach mal wieder trockene Socken ist schon richtig geil.

  • Speaker #0

    Im Laundryroom trocknen wir unsere Sachen, während draußen gefühlt die Welt untergeht. Hier aus dem Waschraum schauen wir rüber auf eine große Kreuzung und hier ist tatsächlich relativ viel los auf den Straßen. Das hatten wir jetzt die letzten Tage gar nicht so. Und immer wenn so ein LKW den Hang runterkommt, spritzt links und rechts so viel Wasser weg. Es ist, als würde der durch, weiß ich nicht, ein Becken voller Wasser pflügen.

  • Speaker #2

    Verrückt, wirklich verrückt.

  • Speaker #0

    Wir sind zwar auch an den Tagen davor schon bei Regen gelaufen, aber das heute... das ist tatsächlich eine Spur zu viel. Das ist jetzt sowieso die Frage, wie es weitergeht, weil das so, wie das Wetter im Moment aussieht, also Laufen ist keine Option. Frank hat ja keine Regenhose. Wir entscheiden uns erstmal abzuwarten, heute einen Tag Pause zu machen und buchen nochmal eine Nacht auf dem Campingplatz in Schliggeren. Regen und Sturm, die lassen dann am späten Vormittag nach und was dann passiert, das ist schön, aber auch ein kleines bisschen kitschig. Die Schliggeren Bridge ist Eine alte Steinbrücke über den Schliggeren River. Das ist ein Motiv, was man hier auf ganz vielen Postkarten auch sieht. Vorne die Steinbrücke über den Fluss und dahinter dann auf der einen Seite die Black Koolens, auf der anderen Seite die Red Koolens. Und über diese Brücke spannt sich jetzt ein Regenbogen. So, nach dieser Nacht mit viel, viel Regen. Der Sturm ist immer noch da,

  • Speaker #2

    vermutlich hört man das auch.

  • Speaker #0

    Und es regnet auch tatsächlich noch. Nur haben wir jetzt im Moment so gefühlt vier Jahreszeiten auf einmal.

  • Speaker #2

    Regenbogen,

  • Speaker #0

    wir haben Nebel, Wolken, Sonne. Es sieht wirklich traumhaft aus. Es gibt übrigens die Legende, dass wenn man seinen Kopf in den Schlickerchen River taucht, dass man dann mit ewiger Schönheit beschenkt wird. Wir probieren es nicht aus, denn der Fluss, der klingt heute so. Wir nutzen den Tag und fahren nach Portree und sind dort unterwegs auf einer sehr wichtigen Mission, denn wir kaufen Frank eine Regenhose. Was wirklich toll ist, dass es in Portree einen Autoshop gibt, in dem man alles bekommt, was man so an wichtigen Dingen braucht, wenn man draußen unterwegs ist. Die Fahrt von Schliggerchen, die dauert eine halbe Stunde und kostet hin und zurück um die sechs Pund. Und wir verbinden es gleich mit einem Einkauf im Supermarkt und decken uns dort mit frischem Proviant ein. Eine neue Gaskartusche gibt es auch. Können wir da also auch schon mal einen Haken dran machen und sind bestens versorgt für die kommenden Tage. Zurück in Schliggen gehen wir in Seamus Bar. Das ist die Bar im Schliggen Hotel und die ist ziemlich bekannt. Denn dort kann man um die 400 Whiskys aus allen Ecken Schottlands probieren. Mit den vielen Whiskyflaschen sieht die Bar spektakulär aus. Und Barkeeper Matt macht mit uns ein Tasting mit Whiskys von der Isle of Skye. Ja, das hier,

  • Speaker #3

    wie ich gesagt habe,

  • Speaker #0

    ist der Raze von der Insel,

  • Speaker #3

    der hier drüben liegt. Das hier ist ein Sturm,

  • Speaker #0

    der sehr heftig ist.

  • Speaker #3

    Und das hier ist... Und das ist lecker.

  • Speaker #0

    Ja, ja,

  • Speaker #3

    ich habe noch einen Bottle da oben. Ich dachte nur,

  • Speaker #2

    ich werde mich nicht mehr aus dem Wasser schlagen. Und dieser hier ist fruchtig,

  • Speaker #3

    von dem ich nicht glaube,

  • Speaker #0

    dass es andere gibt.

  • Speaker #3

    Also macht dieser hier sehr einfach. Ja,

  • Speaker #0

    ich glaube, ich nehme den fruchtigen. Das war der, den ich gesagt habe.

  • Speaker #2

    Ich wusste,

  • Speaker #0

    es wird der sein. Der Pausentag in Schliggeren, der ist wirklich perfekt. Der viele Regen ist erst mal verdaut, unsere Sachen sind wieder trocken, wir haben frischen Proviant und Frank hat eine Regenhose. Morgen geht's weiter.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als

  • Speaker #0

    Midges. Ja, so ist es. Kaum ist es mal für ein paar Stunden trocken, werde ich übermütigt. Diesen Satz, den werde ich am Ende des Tages bitter bereuen. Aber starten wir von ganz vorne. So, neuer Tag liegt vor uns. Wie geht's dir, Schatz? Gut.

  • Speaker #3

    Der Apfel schmeckt mega. Eine von denen, die wir gestern gekauft haben, die sind tatsächlich aus UK.

  • Speaker #0

    Das große Frühstück, das lassen wir heute wieder aus. Wir wollen ganz früh los. Die Etappe, die startet direkt hinter dem Campingplatz. Und schon die ersten Meter sind eine Herausforderung. Wir sind... Ich bin gerade mal so 200 Meter gekommen vom Campingplatz und das große Problem ist, es ist komplett matschig. Also hier überhaupt noch den Pfad zu erkennen oder eine Möglichkeit trockenen Fußes weiterzukommen. So, aber das schwierige Stück haben wir glaube ich geschafft. Jetzt geht es auf Steinen weiter. Ausha, krass! 10 Minuten für 200 Meter. Das müssen wir noch ein bisschen zulegen. Ganz viel Wasser wird uns heute über den Tag begleiten und gleich zum Start kommen zwei Flussüberquerungen. Das Geschickte ist, es sind überall Steine im Wasser verteilt. Die sind zwar nicht sehr groß, aber wir können mal versuchen, ob wir die einfach nutzen können, um hier drüber zu kommen. Ich laufe mal ein Stückchen. Ja, da oben sind die Steine einfach ein bisschen größer. Aber da muss ich erstmal hinkommen, weil ich ganz, ganz hier matsch. Nach dem vielen Regen, der gestern und auch in den Tagen, Wochen davor runtergekommen ist, ist es tatsächlich keine leichte Aufgabe. In unserem Wanderführer steht, dass es je nach Wasserstand auch unmöglich sein kann, diese Wasserläufe zu passieren. Und da gibt es dann auch keinen Weg drumherum. Also die einzige Alternative wäre, die Etappe auszulassen und mit dem Bus zu fahren. Und deshalb haben wir Stuart vom Campingplatz in Schlegerchen gefragt, wie er denn die Lage einschätzt.

  • Speaker #1

    Also ohne nasse Füße wird es wahrscheinlich nicht gehen.

  • Speaker #0

    Damit finden wir uns ab. Sind wir auch schon ein bisschen gewöhnt dran. Trotzdem brauchen wir eine ganze Weile, bis wir eine geeignete Stelle zum Überqueren finden.

  • Speaker #2

    Da drüben sieht es gut aus, finde ich. Das Problem ist, hier ist das Ufer auf der anderen Seite zu steil. Ja, vielleicht. Sonst muss man halt wirklich ganz oben lang.

  • Speaker #0

    Irgendwann ziehen wir es dann einfach durch. Schuhe aus, Hose hoch und ganz vorsichtig durch den Fluss. Die Steine sind zum Teil wahnsinnig rutschig und der große Rucksack auf dem Rücken, der macht das Balancieren nicht wirklich einfacher.

  • Speaker #2

    Aber, hallo, geschafft.

  • Speaker #0

    Auf einem schmalen Naturpfad laufen wir weiter an der Bucht des Lochschliggeren entlang, kommen an einem kleinen Wasserfall vorbei, genießen den Ausblick auf den höchsten Berg der Red Koolens, den Glameik und am vordersten Zipfel der Bucht liegen dann die Inseln Scalpey und Rase vor uns. Der Pfad, der endet nach fünf Kilometern und auch heute haben wir wieder ganz schön lange gebraucht für die Strecke, fast drei Stunden, weil uns einfach das Furten über die Wasser stellen so. extrem aufgehalten hat. Aber dafür soll der Rest der heutigen Etappe easy zu laufen sein. Hier an der Stelle, an der wir jetzt gerade sind, da steht wunderschön auf so einer kleinen Anhöhe eine blaue Holzbank und ein Mahnmal erinnert an die Battle of Brace.

  • Speaker #4

    1882 kam es auf der Isle of Skye zur Battle of the Brace, einem symbolträchtigen Aufstand der schottischen Kleinbauern, der Crofter. Diese wehrten sich gegen die steigenden Pachten und unfairen Bedingungen, die ihnen von Großgrundbesitzern wie Lord MacDonald auferlegt wurden. Nachdem die Dorfbewohner von Brace ihre Pachtzahlungen einstellten, um zu protestieren, schickte die Regierung 50 Polizisten. Das führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Doch der Widerstand der Crofter zahlte sich aus. Die Ereignisse führten zu wichtigen Reformen, darunter das Crofter's Holdings Act von 1886, die Battle of the Brace, gilt als Wendepunkt für die Rechte der schottischen Kleinbauern und bis heute als Symbol des Widerstandes gegen Ungerechtigkeit.

  • Speaker #0

    Und das ist so bedeutsam, dass es sogar einige Songs darüber gibt. Auch von Runrig, die Band, die kommt von der Isle of Sky. Und falls ihr da mal reinhören wollt, den Song von Runrig über die Battle of the Brace, den verlinke ich euch in den Shownotes. Und an und für sich wäre das jetzt ein wahnsinnig schöner Platz gewesen, um mal einen Mittagspass zu machen. Wir haben heute ja das Frühstück ausfallen lassen und sind schon mal los und dachten dann, ja cool, wenn ein Teil geschafft ist, dann haben wir es uns auch verdient und machen dann um die Mittagszeit größer Rast. Und wir haben uns gerade schon niedergelassen auf der Bank.

  • Speaker #2

    Das Problem ist,

  • Speaker #0

    es ist heute ziemlich windstill und kein Wind bedeutet Midges und kaum hatten wir die Rucksäcke abgezogen.

  • Speaker #2

    ging es auch schon los.

  • Speaker #0

    Schwärme von Midges,

  • Speaker #2

    die uns umschwirrt haben. Wahrscheinlich nehmen wir uns jetzt einfach nur einen Müsli-Riegel und laufen mal ein Stück weiter.

  • Speaker #0

    Leider ist das Denkmal zur Battle of the Brays für viele Kilometer das einzige Highlight. Wir laufen zwölf Kilometer über Asphalt durch die weit verstreute Siedlung der Brays. Und kurz nachdem ich diesen Satz gesagt habe.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als Midges.

  • Speaker #0

    fängt es wieder an zu regnen.

  • Speaker #2

    Ja, und was wirklich einfach mal wieder zuckersüß ist und so typisch für die Isle of Skye. Eben gerade ist ein Auto vorbeigefahren, hat angehalten.

  • Speaker #0

    Es saß eine ältere Dame drin,

  • Speaker #2

    die fragte, ob wir mitfahren möchten. Und ich habe dann gesagt Nein, nein, vielen, vielen Dank. Wir laufen. Und dann hat sie sich nochmal rückversichert und meinte dann ja, wir hoffen, dass es bald wieder. auch klar zu regnen, aber einfach diese Hilfsbereitschaft so vollkommen selbstverständlich, das begegnet uns hier an so vielen Ecken und das ist einfach wunderschön.

  • Speaker #0

    Was bei mir wirklich Eindruck hinterlassen hat, der Moment, als wir kurz vor Portree auf die Straße in den Ort stoßen.

  • Speaker #2

    Hört ihr den Verkehr? Wir laufen gerade in der Kleinstadt mit. Also nicht zweieinhalb, dreitausend Einwohnern, Einwohnerinnen rein. Und das ist der Verkehr, der hier in und aus dem Ort fährt. Portree ist von Touristen überlaufen. Es ist August,

  • Speaker #0

    mitten in der Saison. Links und rechts der Straße weisen Schilder auf Ferienunterkünfte hin. Immer mit dem Zusatz No Waken Seas, also alles voll hier. Und da wir ja in den vergangenen Tagen vor allem Einsamkeit und Stille um uns rum hatten, ist der Trubel echt ein bisschen viel. Viele der Menschen, die auf Sky leben, die teilen dieses Gefühl. Es wird geschätzt, dass in diesem Jahr, also 2024, eine Million Reisende die Insel besuchen. Und dafür ist die Infrastruktur auf Sky nicht ausgelegt. Nochmal kurz, es leben dort 12.000 bis 13.000 Menschen. Eine Million Touristen werden in diesem Jahr erwartet. Und die Folge sind volle Geschäfte, volle Straßen, blockierte Straßen auch. weil die Zahl der Parkplätze an den Touristen-Hotspots nicht ausreicht oder TouristInnen nicht wissen, wie man auf einer Single-Track-Road richtig unterwegs ist. Und auch das Wohnen auf Sky für die Menschen, die dort leben, ist in den letzten Jahren sehr, sehr teuer geworden. Das ist ein ganz schwieriges Thema, weil auf der einen Seite profitiert die Insel vom Tourismus, aber es ist einfach zu viel, also vor allem auch zu viel schneller Tourismus. Für Tagestouristen, die alle Highlights an ein, zwei Tagen abklappern wollen, schnell ein Foto für Instagram schießen und dann weiter. Und über diese Herausforderung habe ich mich auch mit Marc unterhalten. Marc ist Erdkundelehrer an der High School von Portree. Und gleichzeitig hat er noch ein kleines Unternehmen, mit dem er versucht, den nachhaltigen Tourismus auf der Isle of Skye zu fördern.

  • Speaker #5

    Aber wir müssen es in einer mehr sustainable Art tun, als wir es bis jetzt getan haben.

  • Speaker #0

    Mark würde sich wünschen, dass die Menschen, die Sky besuchen, sich mehr Zeit dafür nehmen, die Insel tatsächlich zu erleben.

  • Speaker #5

    Und indem sie das tun, sind sie auch in sie investiert. Und ich denke, indem sie in sie investiert und es erleben, gibt es ein viel größeres Verständnis und eine viel mehr erhöhte Sicht. die sie an Orte, die nicht von Touristen vertreten sind, nehmen, und in diesen Orten Zeit verbringen, um den Moment zu genießen, um herauszufinden und zu verstehen, wie sie entwickelt sind. Aber auch, dass ich die Möglichkeit habe, all ihre Fragen über die Kultur am Himmel und die Geschichte des Himmels zu beantworten. Und ich hoffe, dass ich etwas eröffne, das nachhaltig ist und Menschen ermöglicht, die Menschen zu genießen.

  • Speaker #0

    Natürlich gibt es auf der Isle of Skye auch darüber hinaus Bemühungen, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Ein Beispiel werden wir dann auf der nächsten Etappe sehen, wenn wir zum Old Man of Store kommen. Nachdem wir heute am Ende der Etappe übrigens wieder pitschnass waren, hatten wir keine Lust auf Wildes Camp. Der Campingplatz in Portree, der war ausgebucht und so sind wir mit dem Bus zurück nach Schlegeren. Man muss dazu sagen, wir fühlen uns dort auf dem Campingplatz auch mega wohl, haben dort tolle Leute getroffen und super unterhalten und die Aussicht auf eine heiße Dusche und den Trockenen war einfach auch wieder zu verlockend. Und ich hoffe,

  • Speaker #2

    hoffe sehr und drücke die Daumen, dass alle recht haben und das Wetter ab morgen besser wird. Also ich hoffe es wirklich, weil wir haben jetzt eben schon auch noch ein bisschen was Anstrengendes vor uns mit den Bergetappen auf der Totoranisch Ridge. Und ich glaube,

  • Speaker #0

    wäre das nicht,

  • Speaker #2

    wäre erstens die Strecke nicht so herausfordernd. Wir hätten mehr Tempo und das wäre alles in allem nicht so kräftezehrend. Der Regen ist schon ermüdend.

  • Speaker #0

    In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen, ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Matt aus Seamus Bar, Stuart vom Campingplatz in Schligachen, Marc von Sky Geography Tours und Frank. Euch vielen, vielen Dank!

Chapters

  • Intro: Wanderung auf der Isle of Skye

    00:00

  • Frühstück im Laundry Room nach einer stürmischen Nacht - Pausentag

    01:03

  • Die Sligachan Bridge und ihre Legende

    03:43

  • Einkauf in Portree und Whiskytasting

    04:42

  • Wilde Wasser: Erst durch den Fluss, dann 12 Kilometer auf Asphalt

    05:20

  • Die Battle of the Braes

    10:43

  • Isle of Skye: Overtourism

    13:53

  • Rückkehr zum Zeltplatz nach Sligachan und Ausblick auf die nächste Etappe

    18:00

Description

Pausentag: Frank braucht eine Regenhose und unsere Sachen müssen in den Trockner. Wir nutzen die Zeit außerdem für ein Whisky-Tasting in Seamus Bar. Dann geht's weiter: Unsere vierte Etappe startet am Campingplatz in Sligachan. Und schon kurze Zeit später stehen zwei größere Flußüberquerungen an. Mal wieder ein großes Abenteuer nach den starken Regenfällen am Tag davor. Der Naturpfad entlang des Loch Sligachan ist etwa fünf Kilometer lang. Danach geht es 12 Kilometer auf Asphalt durch die Braes. Landschaftlich ist dieser Teil der Wanderung nicht ganz so spektakulär wie das, was wir bislang gesehen haben. Aber wir begegnen auch heute wieder einem bedeutenden Kapitel der schottischen Geschichte. Und wir können nach dieser Etappe gut nachvollziehen, warum viele Menschen, die auf Skye leben, keine Lust mehr auf Tourist*innen haben.


Ihr erfahrt

  • was ein reißender Fluss mit "ewiger Schönheit" zu tun hat

  • wo ihr unterwegs eine Regenhose (und weiteres Outdoor-Equipment) bekommt

  • welchen Whisky ihr trinken könnt, wenn ihr's eher fruchtig und nicht ganz so torfig mögt

  • wie ihr erkennt, ob es eine gute Idee ist, einen Fluss zu überqueren

  • wie die Bewohner*innen der Braes schottische Geschichte geschrieben haben

  • warum Skye's Beliebtheit bei Schottland-Urlauber*innen auch ein Problem für die Insel ist.


Ihr hört


Links:
Runrigs Song über das Highland Land League Movement der1880er https://www.youtube.com/watch?v=O4oe92ij9To


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


Hinweis: Einige der Einspieler in diesem Podcast werden von AI-Voices gesprochen.


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    Wir sind gerade mal so 200 Meter gekommen vom Campingplatz und das große Problem ist, es ist komplett matschig. Also hier überhaupt noch den Pfad zu erkennen oder eine Möglichkeit trockenen Fußes weiterzukommen.

  • Speaker #1

    Generell kannst du es einfach überstehen. Du wirst wette Beine haben. Es gibt keinen Weg um das. Du wirst wette Beine haben.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als Midges.

  • Speaker #0

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen. bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruhr-Kronisch. Etappe 4. Start Schligachen. Ziel Hortry. Strecke 19 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #2

    Kleines Update. Jetzt ist es viertel vor sechs. Es hat die ganze Nacht, seitdem wir ins Bett gegangen sind, so durchgeregnet. In der Viertelstunde soll es kurz aufhören, bevor dann die krassen Windblühen kommen. Deswegen hoffen wir jetzt schnell zusammen, dass wir gleich abbauen können. Der Zeltboden ist mittlerweile nass. Ja, und wir machen jetzt ganz, ganz schnell, dass wir das irgendwie hinkriegen und dann einen Unterstuf finden.

  • Speaker #0

    Ja, wir haben nicht so wahnsinnig viel geschlafen in dieser Nacht. Auf dem Campingplatz in Schlegerchen. Wir packen ganz früh noch im Dunkeln zusammen und finden Unterschlupf in den Waschräumen.

  • Speaker #3

    Wir sind einige Male aufgewacht. Es war schon sehr unruhig.

  • Speaker #2

    Es hat geregnet. Also Turbur durch.

  • Speaker #3

    Vom Wind gepeitschte Regen, genau. Wir wussten natürlich nicht, wie heftig es wird.

  • Speaker #0

    Wir sind richtig erleichtert, dass wir es gestern noch bis hierher geschafft haben.

  • Speaker #3

    Die Dusche war mit eine der besten Duschen ever, weil es war wirklich schön heiß. Ich finde es immer ein bisschen seltsam, wenn man vor dem Regen flüchtet und dann duscht, aber es war einfach so schön, so eine schöne heiße Dusche. Also er hat wirklich sehr gut getan. Und ich glaube, das zweitbeste diesen Morgen ist der Trockner. Also einfach mal wieder trockene Socken ist schon richtig geil.

  • Speaker #0

    Im Laundryroom trocknen wir unsere Sachen, während draußen gefühlt die Welt untergeht. Hier aus dem Waschraum schauen wir rüber auf eine große Kreuzung und hier ist tatsächlich relativ viel los auf den Straßen. Das hatten wir jetzt die letzten Tage gar nicht so. Und immer wenn so ein LKW den Hang runterkommt, spritzt links und rechts so viel Wasser weg. Es ist, als würde der durch, weiß ich nicht, ein Becken voller Wasser pflügen.

  • Speaker #2

    Verrückt, wirklich verrückt.

  • Speaker #0

    Wir sind zwar auch an den Tagen davor schon bei Regen gelaufen, aber das heute... das ist tatsächlich eine Spur zu viel. Das ist jetzt sowieso die Frage, wie es weitergeht, weil das so, wie das Wetter im Moment aussieht, also Laufen ist keine Option. Frank hat ja keine Regenhose. Wir entscheiden uns erstmal abzuwarten, heute einen Tag Pause zu machen und buchen nochmal eine Nacht auf dem Campingplatz in Schliggeren. Regen und Sturm, die lassen dann am späten Vormittag nach und was dann passiert, das ist schön, aber auch ein kleines bisschen kitschig. Die Schliggeren Bridge ist Eine alte Steinbrücke über den Schliggeren River. Das ist ein Motiv, was man hier auf ganz vielen Postkarten auch sieht. Vorne die Steinbrücke über den Fluss und dahinter dann auf der einen Seite die Black Koolens, auf der anderen Seite die Red Koolens. Und über diese Brücke spannt sich jetzt ein Regenbogen. So, nach dieser Nacht mit viel, viel Regen. Der Sturm ist immer noch da,

  • Speaker #2

    vermutlich hört man das auch.

  • Speaker #0

    Und es regnet auch tatsächlich noch. Nur haben wir jetzt im Moment so gefühlt vier Jahreszeiten auf einmal.

  • Speaker #2

    Regenbogen,

  • Speaker #0

    wir haben Nebel, Wolken, Sonne. Es sieht wirklich traumhaft aus. Es gibt übrigens die Legende, dass wenn man seinen Kopf in den Schlickerchen River taucht, dass man dann mit ewiger Schönheit beschenkt wird. Wir probieren es nicht aus, denn der Fluss, der klingt heute so. Wir nutzen den Tag und fahren nach Portree und sind dort unterwegs auf einer sehr wichtigen Mission, denn wir kaufen Frank eine Regenhose. Was wirklich toll ist, dass es in Portree einen Autoshop gibt, in dem man alles bekommt, was man so an wichtigen Dingen braucht, wenn man draußen unterwegs ist. Die Fahrt von Schliggerchen, die dauert eine halbe Stunde und kostet hin und zurück um die sechs Pund. Und wir verbinden es gleich mit einem Einkauf im Supermarkt und decken uns dort mit frischem Proviant ein. Eine neue Gaskartusche gibt es auch. Können wir da also auch schon mal einen Haken dran machen und sind bestens versorgt für die kommenden Tage. Zurück in Schliggen gehen wir in Seamus Bar. Das ist die Bar im Schliggen Hotel und die ist ziemlich bekannt. Denn dort kann man um die 400 Whiskys aus allen Ecken Schottlands probieren. Mit den vielen Whiskyflaschen sieht die Bar spektakulär aus. Und Barkeeper Matt macht mit uns ein Tasting mit Whiskys von der Isle of Skye. Ja, das hier,

  • Speaker #3

    wie ich gesagt habe,

  • Speaker #0

    ist der Raze von der Insel,

  • Speaker #3

    der hier drüben liegt. Das hier ist ein Sturm,

  • Speaker #0

    der sehr heftig ist.

  • Speaker #3

    Und das hier ist... Und das ist lecker.

  • Speaker #0

    Ja, ja,

  • Speaker #3

    ich habe noch einen Bottle da oben. Ich dachte nur,

  • Speaker #2

    ich werde mich nicht mehr aus dem Wasser schlagen. Und dieser hier ist fruchtig,

  • Speaker #3

    von dem ich nicht glaube,

  • Speaker #0

    dass es andere gibt.

  • Speaker #3

    Also macht dieser hier sehr einfach. Ja,

  • Speaker #0

    ich glaube, ich nehme den fruchtigen. Das war der, den ich gesagt habe.

  • Speaker #2

    Ich wusste,

  • Speaker #0

    es wird der sein. Der Pausentag in Schliggeren, der ist wirklich perfekt. Der viele Regen ist erst mal verdaut, unsere Sachen sind wieder trocken, wir haben frischen Proviant und Frank hat eine Regenhose. Morgen geht's weiter.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als

  • Speaker #0

    Midges. Ja, so ist es. Kaum ist es mal für ein paar Stunden trocken, werde ich übermütigt. Diesen Satz, den werde ich am Ende des Tages bitter bereuen. Aber starten wir von ganz vorne. So, neuer Tag liegt vor uns. Wie geht's dir, Schatz? Gut.

  • Speaker #3

    Der Apfel schmeckt mega. Eine von denen, die wir gestern gekauft haben, die sind tatsächlich aus UK.

  • Speaker #0

    Das große Frühstück, das lassen wir heute wieder aus. Wir wollen ganz früh los. Die Etappe, die startet direkt hinter dem Campingplatz. Und schon die ersten Meter sind eine Herausforderung. Wir sind... Ich bin gerade mal so 200 Meter gekommen vom Campingplatz und das große Problem ist, es ist komplett matschig. Also hier überhaupt noch den Pfad zu erkennen oder eine Möglichkeit trockenen Fußes weiterzukommen. So, aber das schwierige Stück haben wir glaube ich geschafft. Jetzt geht es auf Steinen weiter. Ausha, krass! 10 Minuten für 200 Meter. Das müssen wir noch ein bisschen zulegen. Ganz viel Wasser wird uns heute über den Tag begleiten und gleich zum Start kommen zwei Flussüberquerungen. Das Geschickte ist, es sind überall Steine im Wasser verteilt. Die sind zwar nicht sehr groß, aber wir können mal versuchen, ob wir die einfach nutzen können, um hier drüber zu kommen. Ich laufe mal ein Stückchen. Ja, da oben sind die Steine einfach ein bisschen größer. Aber da muss ich erstmal hinkommen, weil ich ganz, ganz hier matsch. Nach dem vielen Regen, der gestern und auch in den Tagen, Wochen davor runtergekommen ist, ist es tatsächlich keine leichte Aufgabe. In unserem Wanderführer steht, dass es je nach Wasserstand auch unmöglich sein kann, diese Wasserläufe zu passieren. Und da gibt es dann auch keinen Weg drumherum. Also die einzige Alternative wäre, die Etappe auszulassen und mit dem Bus zu fahren. Und deshalb haben wir Stuart vom Campingplatz in Schlegerchen gefragt, wie er denn die Lage einschätzt.

  • Speaker #1

    Also ohne nasse Füße wird es wahrscheinlich nicht gehen.

  • Speaker #0

    Damit finden wir uns ab. Sind wir auch schon ein bisschen gewöhnt dran. Trotzdem brauchen wir eine ganze Weile, bis wir eine geeignete Stelle zum Überqueren finden.

  • Speaker #2

    Da drüben sieht es gut aus, finde ich. Das Problem ist, hier ist das Ufer auf der anderen Seite zu steil. Ja, vielleicht. Sonst muss man halt wirklich ganz oben lang.

  • Speaker #0

    Irgendwann ziehen wir es dann einfach durch. Schuhe aus, Hose hoch und ganz vorsichtig durch den Fluss. Die Steine sind zum Teil wahnsinnig rutschig und der große Rucksack auf dem Rücken, der macht das Balancieren nicht wirklich einfacher.

  • Speaker #2

    Aber, hallo, geschafft.

  • Speaker #0

    Auf einem schmalen Naturpfad laufen wir weiter an der Bucht des Lochschliggeren entlang, kommen an einem kleinen Wasserfall vorbei, genießen den Ausblick auf den höchsten Berg der Red Koolens, den Glameik und am vordersten Zipfel der Bucht liegen dann die Inseln Scalpey und Rase vor uns. Der Pfad, der endet nach fünf Kilometern und auch heute haben wir wieder ganz schön lange gebraucht für die Strecke, fast drei Stunden, weil uns einfach das Furten über die Wasser stellen so. extrem aufgehalten hat. Aber dafür soll der Rest der heutigen Etappe easy zu laufen sein. Hier an der Stelle, an der wir jetzt gerade sind, da steht wunderschön auf so einer kleinen Anhöhe eine blaue Holzbank und ein Mahnmal erinnert an die Battle of Brace.

  • Speaker #4

    1882 kam es auf der Isle of Skye zur Battle of the Brace, einem symbolträchtigen Aufstand der schottischen Kleinbauern, der Crofter. Diese wehrten sich gegen die steigenden Pachten und unfairen Bedingungen, die ihnen von Großgrundbesitzern wie Lord MacDonald auferlegt wurden. Nachdem die Dorfbewohner von Brace ihre Pachtzahlungen einstellten, um zu protestieren, schickte die Regierung 50 Polizisten. Das führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Doch der Widerstand der Crofter zahlte sich aus. Die Ereignisse führten zu wichtigen Reformen, darunter das Crofter's Holdings Act von 1886, die Battle of the Brace, gilt als Wendepunkt für die Rechte der schottischen Kleinbauern und bis heute als Symbol des Widerstandes gegen Ungerechtigkeit.

  • Speaker #0

    Und das ist so bedeutsam, dass es sogar einige Songs darüber gibt. Auch von Runrig, die Band, die kommt von der Isle of Sky. Und falls ihr da mal reinhören wollt, den Song von Runrig über die Battle of the Brace, den verlinke ich euch in den Shownotes. Und an und für sich wäre das jetzt ein wahnsinnig schöner Platz gewesen, um mal einen Mittagspass zu machen. Wir haben heute ja das Frühstück ausfallen lassen und sind schon mal los und dachten dann, ja cool, wenn ein Teil geschafft ist, dann haben wir es uns auch verdient und machen dann um die Mittagszeit größer Rast. Und wir haben uns gerade schon niedergelassen auf der Bank.

  • Speaker #2

    Das Problem ist,

  • Speaker #0

    es ist heute ziemlich windstill und kein Wind bedeutet Midges und kaum hatten wir die Rucksäcke abgezogen.

  • Speaker #2

    ging es auch schon los.

  • Speaker #0

    Schwärme von Midges,

  • Speaker #2

    die uns umschwirrt haben. Wahrscheinlich nehmen wir uns jetzt einfach nur einen Müsli-Riegel und laufen mal ein Stück weiter.

  • Speaker #0

    Leider ist das Denkmal zur Battle of the Brays für viele Kilometer das einzige Highlight. Wir laufen zwölf Kilometer über Asphalt durch die weit verstreute Siedlung der Brays. Und kurz nachdem ich diesen Satz gesagt habe.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als Midges.

  • Speaker #0

    fängt es wieder an zu regnen.

  • Speaker #2

    Ja, und was wirklich einfach mal wieder zuckersüß ist und so typisch für die Isle of Skye. Eben gerade ist ein Auto vorbeigefahren, hat angehalten.

  • Speaker #0

    Es saß eine ältere Dame drin,

  • Speaker #2

    die fragte, ob wir mitfahren möchten. Und ich habe dann gesagt Nein, nein, vielen, vielen Dank. Wir laufen. Und dann hat sie sich nochmal rückversichert und meinte dann ja, wir hoffen, dass es bald wieder. auch klar zu regnen, aber einfach diese Hilfsbereitschaft so vollkommen selbstverständlich, das begegnet uns hier an so vielen Ecken und das ist einfach wunderschön.

  • Speaker #0

    Was bei mir wirklich Eindruck hinterlassen hat, der Moment, als wir kurz vor Portree auf die Straße in den Ort stoßen.

  • Speaker #2

    Hört ihr den Verkehr? Wir laufen gerade in der Kleinstadt mit. Also nicht zweieinhalb, dreitausend Einwohnern, Einwohnerinnen rein. Und das ist der Verkehr, der hier in und aus dem Ort fährt. Portree ist von Touristen überlaufen. Es ist August,

  • Speaker #0

    mitten in der Saison. Links und rechts der Straße weisen Schilder auf Ferienunterkünfte hin. Immer mit dem Zusatz No Waken Seas, also alles voll hier. Und da wir ja in den vergangenen Tagen vor allem Einsamkeit und Stille um uns rum hatten, ist der Trubel echt ein bisschen viel. Viele der Menschen, die auf Sky leben, die teilen dieses Gefühl. Es wird geschätzt, dass in diesem Jahr, also 2024, eine Million Reisende die Insel besuchen. Und dafür ist die Infrastruktur auf Sky nicht ausgelegt. Nochmal kurz, es leben dort 12.000 bis 13.000 Menschen. Eine Million Touristen werden in diesem Jahr erwartet. Und die Folge sind volle Geschäfte, volle Straßen, blockierte Straßen auch. weil die Zahl der Parkplätze an den Touristen-Hotspots nicht ausreicht oder TouristInnen nicht wissen, wie man auf einer Single-Track-Road richtig unterwegs ist. Und auch das Wohnen auf Sky für die Menschen, die dort leben, ist in den letzten Jahren sehr, sehr teuer geworden. Das ist ein ganz schwieriges Thema, weil auf der einen Seite profitiert die Insel vom Tourismus, aber es ist einfach zu viel, also vor allem auch zu viel schneller Tourismus. Für Tagestouristen, die alle Highlights an ein, zwei Tagen abklappern wollen, schnell ein Foto für Instagram schießen und dann weiter. Und über diese Herausforderung habe ich mich auch mit Marc unterhalten. Marc ist Erdkundelehrer an der High School von Portree. Und gleichzeitig hat er noch ein kleines Unternehmen, mit dem er versucht, den nachhaltigen Tourismus auf der Isle of Skye zu fördern.

  • Speaker #5

    Aber wir müssen es in einer mehr sustainable Art tun, als wir es bis jetzt getan haben.

  • Speaker #0

    Mark würde sich wünschen, dass die Menschen, die Sky besuchen, sich mehr Zeit dafür nehmen, die Insel tatsächlich zu erleben.

  • Speaker #5

    Und indem sie das tun, sind sie auch in sie investiert. Und ich denke, indem sie in sie investiert und es erleben, gibt es ein viel größeres Verständnis und eine viel mehr erhöhte Sicht. die sie an Orte, die nicht von Touristen vertreten sind, nehmen, und in diesen Orten Zeit verbringen, um den Moment zu genießen, um herauszufinden und zu verstehen, wie sie entwickelt sind. Aber auch, dass ich die Möglichkeit habe, all ihre Fragen über die Kultur am Himmel und die Geschichte des Himmels zu beantworten. Und ich hoffe, dass ich etwas eröffne, das nachhaltig ist und Menschen ermöglicht, die Menschen zu genießen.

  • Speaker #0

    Natürlich gibt es auf der Isle of Skye auch darüber hinaus Bemühungen, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Ein Beispiel werden wir dann auf der nächsten Etappe sehen, wenn wir zum Old Man of Store kommen. Nachdem wir heute am Ende der Etappe übrigens wieder pitschnass waren, hatten wir keine Lust auf Wildes Camp. Der Campingplatz in Portree, der war ausgebucht und so sind wir mit dem Bus zurück nach Schlegeren. Man muss dazu sagen, wir fühlen uns dort auf dem Campingplatz auch mega wohl, haben dort tolle Leute getroffen und super unterhalten und die Aussicht auf eine heiße Dusche und den Trockenen war einfach auch wieder zu verlockend. Und ich hoffe,

  • Speaker #2

    hoffe sehr und drücke die Daumen, dass alle recht haben und das Wetter ab morgen besser wird. Also ich hoffe es wirklich, weil wir haben jetzt eben schon auch noch ein bisschen was Anstrengendes vor uns mit den Bergetappen auf der Totoranisch Ridge. Und ich glaube,

  • Speaker #0

    wäre das nicht,

  • Speaker #2

    wäre erstens die Strecke nicht so herausfordernd. Wir hätten mehr Tempo und das wäre alles in allem nicht so kräftezehrend. Der Regen ist schon ermüdend.

  • Speaker #0

    In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen, ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Matt aus Seamus Bar, Stuart vom Campingplatz in Schligachen, Marc von Sky Geography Tours und Frank. Euch vielen, vielen Dank!

Chapters

  • Intro: Wanderung auf der Isle of Skye

    00:00

  • Frühstück im Laundry Room nach einer stürmischen Nacht - Pausentag

    01:03

  • Die Sligachan Bridge und ihre Legende

    03:43

  • Einkauf in Portree und Whiskytasting

    04:42

  • Wilde Wasser: Erst durch den Fluss, dann 12 Kilometer auf Asphalt

    05:20

  • Die Battle of the Braes

    10:43

  • Isle of Skye: Overtourism

    13:53

  • Rückkehr zum Zeltplatz nach Sligachan und Ausblick auf die nächste Etappe

    18:00

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Description

Pausentag: Frank braucht eine Regenhose und unsere Sachen müssen in den Trockner. Wir nutzen die Zeit außerdem für ein Whisky-Tasting in Seamus Bar. Dann geht's weiter: Unsere vierte Etappe startet am Campingplatz in Sligachan. Und schon kurze Zeit später stehen zwei größere Flußüberquerungen an. Mal wieder ein großes Abenteuer nach den starken Regenfällen am Tag davor. Der Naturpfad entlang des Loch Sligachan ist etwa fünf Kilometer lang. Danach geht es 12 Kilometer auf Asphalt durch die Braes. Landschaftlich ist dieser Teil der Wanderung nicht ganz so spektakulär wie das, was wir bislang gesehen haben. Aber wir begegnen auch heute wieder einem bedeutenden Kapitel der schottischen Geschichte. Und wir können nach dieser Etappe gut nachvollziehen, warum viele Menschen, die auf Skye leben, keine Lust mehr auf Tourist*innen haben.


Ihr erfahrt

  • was ein reißender Fluss mit "ewiger Schönheit" zu tun hat

  • wo ihr unterwegs eine Regenhose (und weiteres Outdoor-Equipment) bekommt

  • welchen Whisky ihr trinken könnt, wenn ihr's eher fruchtig und nicht ganz so torfig mögt

  • wie ihr erkennt, ob es eine gute Idee ist, einen Fluss zu überqueren

  • wie die Bewohner*innen der Braes schottische Geschichte geschrieben haben

  • warum Skye's Beliebtheit bei Schottland-Urlauber*innen auch ein Problem für die Insel ist.


Ihr hört


Links:
Runrigs Song über das Highland Land League Movement der1880er https://www.youtube.com/watch?v=O4oe92ij9To


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


Hinweis: Einige der Einspieler in diesem Podcast werden von AI-Voices gesprochen.


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    Wir sind gerade mal so 200 Meter gekommen vom Campingplatz und das große Problem ist, es ist komplett matschig. Also hier überhaupt noch den Pfad zu erkennen oder eine Möglichkeit trockenen Fußes weiterzukommen.

  • Speaker #1

    Generell kannst du es einfach überstehen. Du wirst wette Beine haben. Es gibt keinen Weg um das. Du wirst wette Beine haben.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als Midges.

  • Speaker #0

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen. bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruhr-Kronisch. Etappe 4. Start Schligachen. Ziel Hortry. Strecke 19 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #2

    Kleines Update. Jetzt ist es viertel vor sechs. Es hat die ganze Nacht, seitdem wir ins Bett gegangen sind, so durchgeregnet. In der Viertelstunde soll es kurz aufhören, bevor dann die krassen Windblühen kommen. Deswegen hoffen wir jetzt schnell zusammen, dass wir gleich abbauen können. Der Zeltboden ist mittlerweile nass. Ja, und wir machen jetzt ganz, ganz schnell, dass wir das irgendwie hinkriegen und dann einen Unterstuf finden.

  • Speaker #0

    Ja, wir haben nicht so wahnsinnig viel geschlafen in dieser Nacht. Auf dem Campingplatz in Schlegerchen. Wir packen ganz früh noch im Dunkeln zusammen und finden Unterschlupf in den Waschräumen.

  • Speaker #3

    Wir sind einige Male aufgewacht. Es war schon sehr unruhig.

  • Speaker #2

    Es hat geregnet. Also Turbur durch.

  • Speaker #3

    Vom Wind gepeitschte Regen, genau. Wir wussten natürlich nicht, wie heftig es wird.

  • Speaker #0

    Wir sind richtig erleichtert, dass wir es gestern noch bis hierher geschafft haben.

  • Speaker #3

    Die Dusche war mit eine der besten Duschen ever, weil es war wirklich schön heiß. Ich finde es immer ein bisschen seltsam, wenn man vor dem Regen flüchtet und dann duscht, aber es war einfach so schön, so eine schöne heiße Dusche. Also er hat wirklich sehr gut getan. Und ich glaube, das zweitbeste diesen Morgen ist der Trockner. Also einfach mal wieder trockene Socken ist schon richtig geil.

  • Speaker #0

    Im Laundryroom trocknen wir unsere Sachen, während draußen gefühlt die Welt untergeht. Hier aus dem Waschraum schauen wir rüber auf eine große Kreuzung und hier ist tatsächlich relativ viel los auf den Straßen. Das hatten wir jetzt die letzten Tage gar nicht so. Und immer wenn so ein LKW den Hang runterkommt, spritzt links und rechts so viel Wasser weg. Es ist, als würde der durch, weiß ich nicht, ein Becken voller Wasser pflügen.

  • Speaker #2

    Verrückt, wirklich verrückt.

  • Speaker #0

    Wir sind zwar auch an den Tagen davor schon bei Regen gelaufen, aber das heute... das ist tatsächlich eine Spur zu viel. Das ist jetzt sowieso die Frage, wie es weitergeht, weil das so, wie das Wetter im Moment aussieht, also Laufen ist keine Option. Frank hat ja keine Regenhose. Wir entscheiden uns erstmal abzuwarten, heute einen Tag Pause zu machen und buchen nochmal eine Nacht auf dem Campingplatz in Schliggeren. Regen und Sturm, die lassen dann am späten Vormittag nach und was dann passiert, das ist schön, aber auch ein kleines bisschen kitschig. Die Schliggeren Bridge ist Eine alte Steinbrücke über den Schliggeren River. Das ist ein Motiv, was man hier auf ganz vielen Postkarten auch sieht. Vorne die Steinbrücke über den Fluss und dahinter dann auf der einen Seite die Black Koolens, auf der anderen Seite die Red Koolens. Und über diese Brücke spannt sich jetzt ein Regenbogen. So, nach dieser Nacht mit viel, viel Regen. Der Sturm ist immer noch da,

  • Speaker #2

    vermutlich hört man das auch.

  • Speaker #0

    Und es regnet auch tatsächlich noch. Nur haben wir jetzt im Moment so gefühlt vier Jahreszeiten auf einmal.

  • Speaker #2

    Regenbogen,

  • Speaker #0

    wir haben Nebel, Wolken, Sonne. Es sieht wirklich traumhaft aus. Es gibt übrigens die Legende, dass wenn man seinen Kopf in den Schlickerchen River taucht, dass man dann mit ewiger Schönheit beschenkt wird. Wir probieren es nicht aus, denn der Fluss, der klingt heute so. Wir nutzen den Tag und fahren nach Portree und sind dort unterwegs auf einer sehr wichtigen Mission, denn wir kaufen Frank eine Regenhose. Was wirklich toll ist, dass es in Portree einen Autoshop gibt, in dem man alles bekommt, was man so an wichtigen Dingen braucht, wenn man draußen unterwegs ist. Die Fahrt von Schliggerchen, die dauert eine halbe Stunde und kostet hin und zurück um die sechs Pund. Und wir verbinden es gleich mit einem Einkauf im Supermarkt und decken uns dort mit frischem Proviant ein. Eine neue Gaskartusche gibt es auch. Können wir da also auch schon mal einen Haken dran machen und sind bestens versorgt für die kommenden Tage. Zurück in Schliggen gehen wir in Seamus Bar. Das ist die Bar im Schliggen Hotel und die ist ziemlich bekannt. Denn dort kann man um die 400 Whiskys aus allen Ecken Schottlands probieren. Mit den vielen Whiskyflaschen sieht die Bar spektakulär aus. Und Barkeeper Matt macht mit uns ein Tasting mit Whiskys von der Isle of Skye. Ja, das hier,

  • Speaker #3

    wie ich gesagt habe,

  • Speaker #0

    ist der Raze von der Insel,

  • Speaker #3

    der hier drüben liegt. Das hier ist ein Sturm,

  • Speaker #0

    der sehr heftig ist.

  • Speaker #3

    Und das hier ist... Und das ist lecker.

  • Speaker #0

    Ja, ja,

  • Speaker #3

    ich habe noch einen Bottle da oben. Ich dachte nur,

  • Speaker #2

    ich werde mich nicht mehr aus dem Wasser schlagen. Und dieser hier ist fruchtig,

  • Speaker #3

    von dem ich nicht glaube,

  • Speaker #0

    dass es andere gibt.

  • Speaker #3

    Also macht dieser hier sehr einfach. Ja,

  • Speaker #0

    ich glaube, ich nehme den fruchtigen. Das war der, den ich gesagt habe.

  • Speaker #2

    Ich wusste,

  • Speaker #0

    es wird der sein. Der Pausentag in Schliggeren, der ist wirklich perfekt. Der viele Regen ist erst mal verdaut, unsere Sachen sind wieder trocken, wir haben frischen Proviant und Frank hat eine Regenhose. Morgen geht's weiter.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als

  • Speaker #0

    Midges. Ja, so ist es. Kaum ist es mal für ein paar Stunden trocken, werde ich übermütigt. Diesen Satz, den werde ich am Ende des Tages bitter bereuen. Aber starten wir von ganz vorne. So, neuer Tag liegt vor uns. Wie geht's dir, Schatz? Gut.

  • Speaker #3

    Der Apfel schmeckt mega. Eine von denen, die wir gestern gekauft haben, die sind tatsächlich aus UK.

  • Speaker #0

    Das große Frühstück, das lassen wir heute wieder aus. Wir wollen ganz früh los. Die Etappe, die startet direkt hinter dem Campingplatz. Und schon die ersten Meter sind eine Herausforderung. Wir sind... Ich bin gerade mal so 200 Meter gekommen vom Campingplatz und das große Problem ist, es ist komplett matschig. Also hier überhaupt noch den Pfad zu erkennen oder eine Möglichkeit trockenen Fußes weiterzukommen. So, aber das schwierige Stück haben wir glaube ich geschafft. Jetzt geht es auf Steinen weiter. Ausha, krass! 10 Minuten für 200 Meter. Das müssen wir noch ein bisschen zulegen. Ganz viel Wasser wird uns heute über den Tag begleiten und gleich zum Start kommen zwei Flussüberquerungen. Das Geschickte ist, es sind überall Steine im Wasser verteilt. Die sind zwar nicht sehr groß, aber wir können mal versuchen, ob wir die einfach nutzen können, um hier drüber zu kommen. Ich laufe mal ein Stückchen. Ja, da oben sind die Steine einfach ein bisschen größer. Aber da muss ich erstmal hinkommen, weil ich ganz, ganz hier matsch. Nach dem vielen Regen, der gestern und auch in den Tagen, Wochen davor runtergekommen ist, ist es tatsächlich keine leichte Aufgabe. In unserem Wanderführer steht, dass es je nach Wasserstand auch unmöglich sein kann, diese Wasserläufe zu passieren. Und da gibt es dann auch keinen Weg drumherum. Also die einzige Alternative wäre, die Etappe auszulassen und mit dem Bus zu fahren. Und deshalb haben wir Stuart vom Campingplatz in Schlegerchen gefragt, wie er denn die Lage einschätzt.

  • Speaker #1

    Also ohne nasse Füße wird es wahrscheinlich nicht gehen.

  • Speaker #0

    Damit finden wir uns ab. Sind wir auch schon ein bisschen gewöhnt dran. Trotzdem brauchen wir eine ganze Weile, bis wir eine geeignete Stelle zum Überqueren finden.

  • Speaker #2

    Da drüben sieht es gut aus, finde ich. Das Problem ist, hier ist das Ufer auf der anderen Seite zu steil. Ja, vielleicht. Sonst muss man halt wirklich ganz oben lang.

  • Speaker #0

    Irgendwann ziehen wir es dann einfach durch. Schuhe aus, Hose hoch und ganz vorsichtig durch den Fluss. Die Steine sind zum Teil wahnsinnig rutschig und der große Rucksack auf dem Rücken, der macht das Balancieren nicht wirklich einfacher.

  • Speaker #2

    Aber, hallo, geschafft.

  • Speaker #0

    Auf einem schmalen Naturpfad laufen wir weiter an der Bucht des Lochschliggeren entlang, kommen an einem kleinen Wasserfall vorbei, genießen den Ausblick auf den höchsten Berg der Red Koolens, den Glameik und am vordersten Zipfel der Bucht liegen dann die Inseln Scalpey und Rase vor uns. Der Pfad, der endet nach fünf Kilometern und auch heute haben wir wieder ganz schön lange gebraucht für die Strecke, fast drei Stunden, weil uns einfach das Furten über die Wasser stellen so. extrem aufgehalten hat. Aber dafür soll der Rest der heutigen Etappe easy zu laufen sein. Hier an der Stelle, an der wir jetzt gerade sind, da steht wunderschön auf so einer kleinen Anhöhe eine blaue Holzbank und ein Mahnmal erinnert an die Battle of Brace.

  • Speaker #4

    1882 kam es auf der Isle of Skye zur Battle of the Brace, einem symbolträchtigen Aufstand der schottischen Kleinbauern, der Crofter. Diese wehrten sich gegen die steigenden Pachten und unfairen Bedingungen, die ihnen von Großgrundbesitzern wie Lord MacDonald auferlegt wurden. Nachdem die Dorfbewohner von Brace ihre Pachtzahlungen einstellten, um zu protestieren, schickte die Regierung 50 Polizisten. Das führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Doch der Widerstand der Crofter zahlte sich aus. Die Ereignisse führten zu wichtigen Reformen, darunter das Crofter's Holdings Act von 1886, die Battle of the Brace, gilt als Wendepunkt für die Rechte der schottischen Kleinbauern und bis heute als Symbol des Widerstandes gegen Ungerechtigkeit.

  • Speaker #0

    Und das ist so bedeutsam, dass es sogar einige Songs darüber gibt. Auch von Runrig, die Band, die kommt von der Isle of Sky. Und falls ihr da mal reinhören wollt, den Song von Runrig über die Battle of the Brace, den verlinke ich euch in den Shownotes. Und an und für sich wäre das jetzt ein wahnsinnig schöner Platz gewesen, um mal einen Mittagspass zu machen. Wir haben heute ja das Frühstück ausfallen lassen und sind schon mal los und dachten dann, ja cool, wenn ein Teil geschafft ist, dann haben wir es uns auch verdient und machen dann um die Mittagszeit größer Rast. Und wir haben uns gerade schon niedergelassen auf der Bank.

  • Speaker #2

    Das Problem ist,

  • Speaker #0

    es ist heute ziemlich windstill und kein Wind bedeutet Midges und kaum hatten wir die Rucksäcke abgezogen.

  • Speaker #2

    ging es auch schon los.

  • Speaker #0

    Schwärme von Midges,

  • Speaker #2

    die uns umschwirrt haben. Wahrscheinlich nehmen wir uns jetzt einfach nur einen Müsli-Riegel und laufen mal ein Stück weiter.

  • Speaker #0

    Leider ist das Denkmal zur Battle of the Brays für viele Kilometer das einzige Highlight. Wir laufen zwölf Kilometer über Asphalt durch die weit verstreute Siedlung der Brays. Und kurz nachdem ich diesen Satz gesagt habe.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als Midges.

  • Speaker #0

    fängt es wieder an zu regnen.

  • Speaker #2

    Ja, und was wirklich einfach mal wieder zuckersüß ist und so typisch für die Isle of Skye. Eben gerade ist ein Auto vorbeigefahren, hat angehalten.

  • Speaker #0

    Es saß eine ältere Dame drin,

  • Speaker #2

    die fragte, ob wir mitfahren möchten. Und ich habe dann gesagt Nein, nein, vielen, vielen Dank. Wir laufen. Und dann hat sie sich nochmal rückversichert und meinte dann ja, wir hoffen, dass es bald wieder. auch klar zu regnen, aber einfach diese Hilfsbereitschaft so vollkommen selbstverständlich, das begegnet uns hier an so vielen Ecken und das ist einfach wunderschön.

  • Speaker #0

    Was bei mir wirklich Eindruck hinterlassen hat, der Moment, als wir kurz vor Portree auf die Straße in den Ort stoßen.

  • Speaker #2

    Hört ihr den Verkehr? Wir laufen gerade in der Kleinstadt mit. Also nicht zweieinhalb, dreitausend Einwohnern, Einwohnerinnen rein. Und das ist der Verkehr, der hier in und aus dem Ort fährt. Portree ist von Touristen überlaufen. Es ist August,

  • Speaker #0

    mitten in der Saison. Links und rechts der Straße weisen Schilder auf Ferienunterkünfte hin. Immer mit dem Zusatz No Waken Seas, also alles voll hier. Und da wir ja in den vergangenen Tagen vor allem Einsamkeit und Stille um uns rum hatten, ist der Trubel echt ein bisschen viel. Viele der Menschen, die auf Sky leben, die teilen dieses Gefühl. Es wird geschätzt, dass in diesem Jahr, also 2024, eine Million Reisende die Insel besuchen. Und dafür ist die Infrastruktur auf Sky nicht ausgelegt. Nochmal kurz, es leben dort 12.000 bis 13.000 Menschen. Eine Million Touristen werden in diesem Jahr erwartet. Und die Folge sind volle Geschäfte, volle Straßen, blockierte Straßen auch. weil die Zahl der Parkplätze an den Touristen-Hotspots nicht ausreicht oder TouristInnen nicht wissen, wie man auf einer Single-Track-Road richtig unterwegs ist. Und auch das Wohnen auf Sky für die Menschen, die dort leben, ist in den letzten Jahren sehr, sehr teuer geworden. Das ist ein ganz schwieriges Thema, weil auf der einen Seite profitiert die Insel vom Tourismus, aber es ist einfach zu viel, also vor allem auch zu viel schneller Tourismus. Für Tagestouristen, die alle Highlights an ein, zwei Tagen abklappern wollen, schnell ein Foto für Instagram schießen und dann weiter. Und über diese Herausforderung habe ich mich auch mit Marc unterhalten. Marc ist Erdkundelehrer an der High School von Portree. Und gleichzeitig hat er noch ein kleines Unternehmen, mit dem er versucht, den nachhaltigen Tourismus auf der Isle of Skye zu fördern.

  • Speaker #5

    Aber wir müssen es in einer mehr sustainable Art tun, als wir es bis jetzt getan haben.

  • Speaker #0

    Mark würde sich wünschen, dass die Menschen, die Sky besuchen, sich mehr Zeit dafür nehmen, die Insel tatsächlich zu erleben.

  • Speaker #5

    Und indem sie das tun, sind sie auch in sie investiert. Und ich denke, indem sie in sie investiert und es erleben, gibt es ein viel größeres Verständnis und eine viel mehr erhöhte Sicht. die sie an Orte, die nicht von Touristen vertreten sind, nehmen, und in diesen Orten Zeit verbringen, um den Moment zu genießen, um herauszufinden und zu verstehen, wie sie entwickelt sind. Aber auch, dass ich die Möglichkeit habe, all ihre Fragen über die Kultur am Himmel und die Geschichte des Himmels zu beantworten. Und ich hoffe, dass ich etwas eröffne, das nachhaltig ist und Menschen ermöglicht, die Menschen zu genießen.

  • Speaker #0

    Natürlich gibt es auf der Isle of Skye auch darüber hinaus Bemühungen, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Ein Beispiel werden wir dann auf der nächsten Etappe sehen, wenn wir zum Old Man of Store kommen. Nachdem wir heute am Ende der Etappe übrigens wieder pitschnass waren, hatten wir keine Lust auf Wildes Camp. Der Campingplatz in Portree, der war ausgebucht und so sind wir mit dem Bus zurück nach Schlegeren. Man muss dazu sagen, wir fühlen uns dort auf dem Campingplatz auch mega wohl, haben dort tolle Leute getroffen und super unterhalten und die Aussicht auf eine heiße Dusche und den Trockenen war einfach auch wieder zu verlockend. Und ich hoffe,

  • Speaker #2

    hoffe sehr und drücke die Daumen, dass alle recht haben und das Wetter ab morgen besser wird. Also ich hoffe es wirklich, weil wir haben jetzt eben schon auch noch ein bisschen was Anstrengendes vor uns mit den Bergetappen auf der Totoranisch Ridge. Und ich glaube,

  • Speaker #0

    wäre das nicht,

  • Speaker #2

    wäre erstens die Strecke nicht so herausfordernd. Wir hätten mehr Tempo und das wäre alles in allem nicht so kräftezehrend. Der Regen ist schon ermüdend.

  • Speaker #0

    In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen, ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Matt aus Seamus Bar, Stuart vom Campingplatz in Schligachen, Marc von Sky Geography Tours und Frank. Euch vielen, vielen Dank!

Chapters

  • Intro: Wanderung auf der Isle of Skye

    00:00

  • Frühstück im Laundry Room nach einer stürmischen Nacht - Pausentag

    01:03

  • Die Sligachan Bridge und ihre Legende

    03:43

  • Einkauf in Portree und Whiskytasting

    04:42

  • Wilde Wasser: Erst durch den Fluss, dann 12 Kilometer auf Asphalt

    05:20

  • Die Battle of the Braes

    10:43

  • Isle of Skye: Overtourism

    13:53

  • Rückkehr zum Zeltplatz nach Sligachan und Ausblick auf die nächste Etappe

    18:00

Description

Pausentag: Frank braucht eine Regenhose und unsere Sachen müssen in den Trockner. Wir nutzen die Zeit außerdem für ein Whisky-Tasting in Seamus Bar. Dann geht's weiter: Unsere vierte Etappe startet am Campingplatz in Sligachan. Und schon kurze Zeit später stehen zwei größere Flußüberquerungen an. Mal wieder ein großes Abenteuer nach den starken Regenfällen am Tag davor. Der Naturpfad entlang des Loch Sligachan ist etwa fünf Kilometer lang. Danach geht es 12 Kilometer auf Asphalt durch die Braes. Landschaftlich ist dieser Teil der Wanderung nicht ganz so spektakulär wie das, was wir bislang gesehen haben. Aber wir begegnen auch heute wieder einem bedeutenden Kapitel der schottischen Geschichte. Und wir können nach dieser Etappe gut nachvollziehen, warum viele Menschen, die auf Skye leben, keine Lust mehr auf Tourist*innen haben.


Ihr erfahrt

  • was ein reißender Fluss mit "ewiger Schönheit" zu tun hat

  • wo ihr unterwegs eine Regenhose (und weiteres Outdoor-Equipment) bekommt

  • welchen Whisky ihr trinken könnt, wenn ihr's eher fruchtig und nicht ganz so torfig mögt

  • wie ihr erkennt, ob es eine gute Idee ist, einen Fluss zu überqueren

  • wie die Bewohner*innen der Braes schottische Geschichte geschrieben haben

  • warum Skye's Beliebtheit bei Schottland-Urlauber*innen auch ein Problem für die Insel ist.


Ihr hört


Links:
Runrigs Song über das Highland Land League Movement der1880er https://www.youtube.com/watch?v=O4oe92ij9To


Mehr Infos auf https://in-etappen.de


Hinweis: Einige der Einspieler in diesem Podcast werden von AI-Voices gesprochen.


"In Etappen" ist ein Mix aus Reise Reportage, Feature und Tagebuch.


Impressum: https://in-etappen.de/impressum/


Hosted by Ausha. See ausha.co/privacy-policy for more information.

Transcription

  • Speaker #0

    Wir sind gerade mal so 200 Meter gekommen vom Campingplatz und das große Problem ist, es ist komplett matschig. Also hier überhaupt noch den Pfad zu erkennen oder eine Möglichkeit trockenen Fußes weiterzukommen.

  • Speaker #1

    Generell kannst du es einfach überstehen. Du wirst wette Beine haben. Es gibt keinen Weg um das. Du wirst wette Beine haben.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als Midges.

  • Speaker #0

    In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewlin Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen. bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruhr-Kronisch. Etappe 4. Start Schligachen. Ziel Hortry. Strecke 19 Kilometer. Etappe starten.

  • Speaker #2

    Kleines Update. Jetzt ist es viertel vor sechs. Es hat die ganze Nacht, seitdem wir ins Bett gegangen sind, so durchgeregnet. In der Viertelstunde soll es kurz aufhören, bevor dann die krassen Windblühen kommen. Deswegen hoffen wir jetzt schnell zusammen, dass wir gleich abbauen können. Der Zeltboden ist mittlerweile nass. Ja, und wir machen jetzt ganz, ganz schnell, dass wir das irgendwie hinkriegen und dann einen Unterstuf finden.

  • Speaker #0

    Ja, wir haben nicht so wahnsinnig viel geschlafen in dieser Nacht. Auf dem Campingplatz in Schlegerchen. Wir packen ganz früh noch im Dunkeln zusammen und finden Unterschlupf in den Waschräumen.

  • Speaker #3

    Wir sind einige Male aufgewacht. Es war schon sehr unruhig.

  • Speaker #2

    Es hat geregnet. Also Turbur durch.

  • Speaker #3

    Vom Wind gepeitschte Regen, genau. Wir wussten natürlich nicht, wie heftig es wird.

  • Speaker #0

    Wir sind richtig erleichtert, dass wir es gestern noch bis hierher geschafft haben.

  • Speaker #3

    Die Dusche war mit eine der besten Duschen ever, weil es war wirklich schön heiß. Ich finde es immer ein bisschen seltsam, wenn man vor dem Regen flüchtet und dann duscht, aber es war einfach so schön, so eine schöne heiße Dusche. Also er hat wirklich sehr gut getan. Und ich glaube, das zweitbeste diesen Morgen ist der Trockner. Also einfach mal wieder trockene Socken ist schon richtig geil.

  • Speaker #0

    Im Laundryroom trocknen wir unsere Sachen, während draußen gefühlt die Welt untergeht. Hier aus dem Waschraum schauen wir rüber auf eine große Kreuzung und hier ist tatsächlich relativ viel los auf den Straßen. Das hatten wir jetzt die letzten Tage gar nicht so. Und immer wenn so ein LKW den Hang runterkommt, spritzt links und rechts so viel Wasser weg. Es ist, als würde der durch, weiß ich nicht, ein Becken voller Wasser pflügen.

  • Speaker #2

    Verrückt, wirklich verrückt.

  • Speaker #0

    Wir sind zwar auch an den Tagen davor schon bei Regen gelaufen, aber das heute... das ist tatsächlich eine Spur zu viel. Das ist jetzt sowieso die Frage, wie es weitergeht, weil das so, wie das Wetter im Moment aussieht, also Laufen ist keine Option. Frank hat ja keine Regenhose. Wir entscheiden uns erstmal abzuwarten, heute einen Tag Pause zu machen und buchen nochmal eine Nacht auf dem Campingplatz in Schliggeren. Regen und Sturm, die lassen dann am späten Vormittag nach und was dann passiert, das ist schön, aber auch ein kleines bisschen kitschig. Die Schliggeren Bridge ist Eine alte Steinbrücke über den Schliggeren River. Das ist ein Motiv, was man hier auf ganz vielen Postkarten auch sieht. Vorne die Steinbrücke über den Fluss und dahinter dann auf der einen Seite die Black Koolens, auf der anderen Seite die Red Koolens. Und über diese Brücke spannt sich jetzt ein Regenbogen. So, nach dieser Nacht mit viel, viel Regen. Der Sturm ist immer noch da,

  • Speaker #2

    vermutlich hört man das auch.

  • Speaker #0

    Und es regnet auch tatsächlich noch. Nur haben wir jetzt im Moment so gefühlt vier Jahreszeiten auf einmal.

  • Speaker #2

    Regenbogen,

  • Speaker #0

    wir haben Nebel, Wolken, Sonne. Es sieht wirklich traumhaft aus. Es gibt übrigens die Legende, dass wenn man seinen Kopf in den Schlickerchen River taucht, dass man dann mit ewiger Schönheit beschenkt wird. Wir probieren es nicht aus, denn der Fluss, der klingt heute so. Wir nutzen den Tag und fahren nach Portree und sind dort unterwegs auf einer sehr wichtigen Mission, denn wir kaufen Frank eine Regenhose. Was wirklich toll ist, dass es in Portree einen Autoshop gibt, in dem man alles bekommt, was man so an wichtigen Dingen braucht, wenn man draußen unterwegs ist. Die Fahrt von Schliggerchen, die dauert eine halbe Stunde und kostet hin und zurück um die sechs Pund. Und wir verbinden es gleich mit einem Einkauf im Supermarkt und decken uns dort mit frischem Proviant ein. Eine neue Gaskartusche gibt es auch. Können wir da also auch schon mal einen Haken dran machen und sind bestens versorgt für die kommenden Tage. Zurück in Schliggen gehen wir in Seamus Bar. Das ist die Bar im Schliggen Hotel und die ist ziemlich bekannt. Denn dort kann man um die 400 Whiskys aus allen Ecken Schottlands probieren. Mit den vielen Whiskyflaschen sieht die Bar spektakulär aus. Und Barkeeper Matt macht mit uns ein Tasting mit Whiskys von der Isle of Skye. Ja, das hier,

  • Speaker #3

    wie ich gesagt habe,

  • Speaker #0

    ist der Raze von der Insel,

  • Speaker #3

    der hier drüben liegt. Das hier ist ein Sturm,

  • Speaker #0

    der sehr heftig ist.

  • Speaker #3

    Und das hier ist... Und das ist lecker.

  • Speaker #0

    Ja, ja,

  • Speaker #3

    ich habe noch einen Bottle da oben. Ich dachte nur,

  • Speaker #2

    ich werde mich nicht mehr aus dem Wasser schlagen. Und dieser hier ist fruchtig,

  • Speaker #3

    von dem ich nicht glaube,

  • Speaker #0

    dass es andere gibt.

  • Speaker #3

    Also macht dieser hier sehr einfach. Ja,

  • Speaker #0

    ich glaube, ich nehme den fruchtigen. Das war der, den ich gesagt habe.

  • Speaker #2

    Ich wusste,

  • Speaker #0

    es wird der sein. Der Pausentag in Schliggeren, der ist wirklich perfekt. Der viele Regen ist erst mal verdaut, unsere Sachen sind wieder trocken, wir haben frischen Proviant und Frank hat eine Regenhose. Morgen geht's weiter.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als

  • Speaker #0

    Midges. Ja, so ist es. Kaum ist es mal für ein paar Stunden trocken, werde ich übermütigt. Diesen Satz, den werde ich am Ende des Tages bitter bereuen. Aber starten wir von ganz vorne. So, neuer Tag liegt vor uns. Wie geht's dir, Schatz? Gut.

  • Speaker #3

    Der Apfel schmeckt mega. Eine von denen, die wir gestern gekauft haben, die sind tatsächlich aus UK.

  • Speaker #0

    Das große Frühstück, das lassen wir heute wieder aus. Wir wollen ganz früh los. Die Etappe, die startet direkt hinter dem Campingplatz. Und schon die ersten Meter sind eine Herausforderung. Wir sind... Ich bin gerade mal so 200 Meter gekommen vom Campingplatz und das große Problem ist, es ist komplett matschig. Also hier überhaupt noch den Pfad zu erkennen oder eine Möglichkeit trockenen Fußes weiterzukommen. So, aber das schwierige Stück haben wir glaube ich geschafft. Jetzt geht es auf Steinen weiter. Ausha, krass! 10 Minuten für 200 Meter. Das müssen wir noch ein bisschen zulegen. Ganz viel Wasser wird uns heute über den Tag begleiten und gleich zum Start kommen zwei Flussüberquerungen. Das Geschickte ist, es sind überall Steine im Wasser verteilt. Die sind zwar nicht sehr groß, aber wir können mal versuchen, ob wir die einfach nutzen können, um hier drüber zu kommen. Ich laufe mal ein Stückchen. Ja, da oben sind die Steine einfach ein bisschen größer. Aber da muss ich erstmal hinkommen, weil ich ganz, ganz hier matsch. Nach dem vielen Regen, der gestern und auch in den Tagen, Wochen davor runtergekommen ist, ist es tatsächlich keine leichte Aufgabe. In unserem Wanderführer steht, dass es je nach Wasserstand auch unmöglich sein kann, diese Wasserläufe zu passieren. Und da gibt es dann auch keinen Weg drumherum. Also die einzige Alternative wäre, die Etappe auszulassen und mit dem Bus zu fahren. Und deshalb haben wir Stuart vom Campingplatz in Schlegerchen gefragt, wie er denn die Lage einschätzt.

  • Speaker #1

    Also ohne nasse Füße wird es wahrscheinlich nicht gehen.

  • Speaker #0

    Damit finden wir uns ab. Sind wir auch schon ein bisschen gewöhnt dran. Trotzdem brauchen wir eine ganze Weile, bis wir eine geeignete Stelle zum Überqueren finden.

  • Speaker #2

    Da drüben sieht es gut aus, finde ich. Das Problem ist, hier ist das Ufer auf der anderen Seite zu steil. Ja, vielleicht. Sonst muss man halt wirklich ganz oben lang.

  • Speaker #0

    Irgendwann ziehen wir es dann einfach durch. Schuhe aus, Hose hoch und ganz vorsichtig durch den Fluss. Die Steine sind zum Teil wahnsinnig rutschig und der große Rucksack auf dem Rücken, der macht das Balancieren nicht wirklich einfacher.

  • Speaker #2

    Aber, hallo, geschafft.

  • Speaker #0

    Auf einem schmalen Naturpfad laufen wir weiter an der Bucht des Lochschliggeren entlang, kommen an einem kleinen Wasserfall vorbei, genießen den Ausblick auf den höchsten Berg der Red Koolens, den Glameik und am vordersten Zipfel der Bucht liegen dann die Inseln Scalpey und Rase vor uns. Der Pfad, der endet nach fünf Kilometern und auch heute haben wir wieder ganz schön lange gebraucht für die Strecke, fast drei Stunden, weil uns einfach das Furten über die Wasser stellen so. extrem aufgehalten hat. Aber dafür soll der Rest der heutigen Etappe easy zu laufen sein. Hier an der Stelle, an der wir jetzt gerade sind, da steht wunderschön auf so einer kleinen Anhöhe eine blaue Holzbank und ein Mahnmal erinnert an die Battle of Brace.

  • Speaker #4

    1882 kam es auf der Isle of Skye zur Battle of the Brace, einem symbolträchtigen Aufstand der schottischen Kleinbauern, der Crofter. Diese wehrten sich gegen die steigenden Pachten und unfairen Bedingungen, die ihnen von Großgrundbesitzern wie Lord MacDonald auferlegt wurden. Nachdem die Dorfbewohner von Brace ihre Pachtzahlungen einstellten, um zu protestieren, schickte die Regierung 50 Polizisten. Das führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Doch der Widerstand der Crofter zahlte sich aus. Die Ereignisse führten zu wichtigen Reformen, darunter das Crofter's Holdings Act von 1886, die Battle of the Brace, gilt als Wendepunkt für die Rechte der schottischen Kleinbauern und bis heute als Symbol des Widerstandes gegen Ungerechtigkeit.

  • Speaker #0

    Und das ist so bedeutsam, dass es sogar einige Songs darüber gibt. Auch von Runrig, die Band, die kommt von der Isle of Sky. Und falls ihr da mal reinhören wollt, den Song von Runrig über die Battle of the Brace, den verlinke ich euch in den Shownotes. Und an und für sich wäre das jetzt ein wahnsinnig schöner Platz gewesen, um mal einen Mittagspass zu machen. Wir haben heute ja das Frühstück ausfallen lassen und sind schon mal los und dachten dann, ja cool, wenn ein Teil geschafft ist, dann haben wir es uns auch verdient und machen dann um die Mittagszeit größer Rast. Und wir haben uns gerade schon niedergelassen auf der Bank.

  • Speaker #2

    Das Problem ist,

  • Speaker #0

    es ist heute ziemlich windstill und kein Wind bedeutet Midges und kaum hatten wir die Rucksäcke abgezogen.

  • Speaker #2

    ging es auch schon los.

  • Speaker #0

    Schwärme von Midges,

  • Speaker #2

    die uns umschwirrt haben. Wahrscheinlich nehmen wir uns jetzt einfach nur einen Müsli-Riegel und laufen mal ein Stück weiter.

  • Speaker #0

    Leider ist das Denkmal zur Battle of the Brays für viele Kilometer das einzige Highlight. Wir laufen zwölf Kilometer über Asphalt durch die weit verstreute Siedlung der Brays. Und kurz nachdem ich diesen Satz gesagt habe.

  • Speaker #2

    Ich finde so ein bisschen Regen ist wesentlich weniger schlimm als Midges.

  • Speaker #0

    fängt es wieder an zu regnen.

  • Speaker #2

    Ja, und was wirklich einfach mal wieder zuckersüß ist und so typisch für die Isle of Skye. Eben gerade ist ein Auto vorbeigefahren, hat angehalten.

  • Speaker #0

    Es saß eine ältere Dame drin,

  • Speaker #2

    die fragte, ob wir mitfahren möchten. Und ich habe dann gesagt Nein, nein, vielen, vielen Dank. Wir laufen. Und dann hat sie sich nochmal rückversichert und meinte dann ja, wir hoffen, dass es bald wieder. auch klar zu regnen, aber einfach diese Hilfsbereitschaft so vollkommen selbstverständlich, das begegnet uns hier an so vielen Ecken und das ist einfach wunderschön.

  • Speaker #0

    Was bei mir wirklich Eindruck hinterlassen hat, der Moment, als wir kurz vor Portree auf die Straße in den Ort stoßen.

  • Speaker #2

    Hört ihr den Verkehr? Wir laufen gerade in der Kleinstadt mit. Also nicht zweieinhalb, dreitausend Einwohnern, Einwohnerinnen rein. Und das ist der Verkehr, der hier in und aus dem Ort fährt. Portree ist von Touristen überlaufen. Es ist August,

  • Speaker #0

    mitten in der Saison. Links und rechts der Straße weisen Schilder auf Ferienunterkünfte hin. Immer mit dem Zusatz No Waken Seas, also alles voll hier. Und da wir ja in den vergangenen Tagen vor allem Einsamkeit und Stille um uns rum hatten, ist der Trubel echt ein bisschen viel. Viele der Menschen, die auf Sky leben, die teilen dieses Gefühl. Es wird geschätzt, dass in diesem Jahr, also 2024, eine Million Reisende die Insel besuchen. Und dafür ist die Infrastruktur auf Sky nicht ausgelegt. Nochmal kurz, es leben dort 12.000 bis 13.000 Menschen. Eine Million Touristen werden in diesem Jahr erwartet. Und die Folge sind volle Geschäfte, volle Straßen, blockierte Straßen auch. weil die Zahl der Parkplätze an den Touristen-Hotspots nicht ausreicht oder TouristInnen nicht wissen, wie man auf einer Single-Track-Road richtig unterwegs ist. Und auch das Wohnen auf Sky für die Menschen, die dort leben, ist in den letzten Jahren sehr, sehr teuer geworden. Das ist ein ganz schwieriges Thema, weil auf der einen Seite profitiert die Insel vom Tourismus, aber es ist einfach zu viel, also vor allem auch zu viel schneller Tourismus. Für Tagestouristen, die alle Highlights an ein, zwei Tagen abklappern wollen, schnell ein Foto für Instagram schießen und dann weiter. Und über diese Herausforderung habe ich mich auch mit Marc unterhalten. Marc ist Erdkundelehrer an der High School von Portree. Und gleichzeitig hat er noch ein kleines Unternehmen, mit dem er versucht, den nachhaltigen Tourismus auf der Isle of Skye zu fördern.

  • Speaker #5

    Aber wir müssen es in einer mehr sustainable Art tun, als wir es bis jetzt getan haben.

  • Speaker #0

    Mark würde sich wünschen, dass die Menschen, die Sky besuchen, sich mehr Zeit dafür nehmen, die Insel tatsächlich zu erleben.

  • Speaker #5

    Und indem sie das tun, sind sie auch in sie investiert. Und ich denke, indem sie in sie investiert und es erleben, gibt es ein viel größeres Verständnis und eine viel mehr erhöhte Sicht. die sie an Orte, die nicht von Touristen vertreten sind, nehmen, und in diesen Orten Zeit verbringen, um den Moment zu genießen, um herauszufinden und zu verstehen, wie sie entwickelt sind. Aber auch, dass ich die Möglichkeit habe, all ihre Fragen über die Kultur am Himmel und die Geschichte des Himmels zu beantworten. Und ich hoffe, dass ich etwas eröffne, das nachhaltig ist und Menschen ermöglicht, die Menschen zu genießen.

  • Speaker #0

    Natürlich gibt es auf der Isle of Skye auch darüber hinaus Bemühungen, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Ein Beispiel werden wir dann auf der nächsten Etappe sehen, wenn wir zum Old Man of Store kommen. Nachdem wir heute am Ende der Etappe übrigens wieder pitschnass waren, hatten wir keine Lust auf Wildes Camp. Der Campingplatz in Portree, der war ausgebucht und so sind wir mit dem Bus zurück nach Schlegeren. Man muss dazu sagen, wir fühlen uns dort auf dem Campingplatz auch mega wohl, haben dort tolle Leute getroffen und super unterhalten und die Aussicht auf eine heiße Dusche und den Trockenen war einfach auch wieder zu verlockend. Und ich hoffe,

  • Speaker #2

    hoffe sehr und drücke die Daumen, dass alle recht haben und das Wetter ab morgen besser wird. Also ich hoffe es wirklich, weil wir haben jetzt eben schon auch noch ein bisschen was Anstrengendes vor uns mit den Bergetappen auf der Totoranisch Ridge. Und ich glaube,

  • Speaker #0

    wäre das nicht,

  • Speaker #2

    wäre erstens die Strecke nicht so herausfordernd. Wir hätten mehr Tempo und das wäre alles in allem nicht so kräftezehrend. Der Regen ist schon ermüdend.

  • Speaker #0

    In Etappen ist eine Produktion von mir, Jasmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen, ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Matt aus Seamus Bar, Stuart vom Campingplatz in Schligachen, Marc von Sky Geography Tours und Frank. Euch vielen, vielen Dank!

Chapters

  • Intro: Wanderung auf der Isle of Skye

    00:00

  • Frühstück im Laundry Room nach einer stürmischen Nacht - Pausentag

    01:03

  • Die Sligachan Bridge und ihre Legende

    03:43

  • Einkauf in Portree und Whiskytasting

    04:42

  • Wilde Wasser: Erst durch den Fluss, dann 12 Kilometer auf Asphalt

    05:20

  • Die Battle of the Braes

    10:43

  • Isle of Skye: Overtourism

    13:53

  • Rückkehr zum Zeltplatz nach Sligachan und Ausblick auf die nächste Etappe

    18:00

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