- Speaker #0
Es ist ein sehr guter Trepp. Einfach zu gehen. Es ist hoch und runter. Es ist nicht zu schlecht.
- Speaker #1
Wow. Also du hast ein Matschloch erwischt. Ich habe ein Matschloch erwischt. Und ich glaube, möglichst wasserdichte Schuhe,
- Speaker #2
das ist A und O.
- Speaker #3
Und es ist ein Refill-Shop, wo du reinkommen kannst und Nuts und Zwiebeln und geschnittenes Essen und andere sichtbare Items bekommst, die gut für Hiking-Trips sein würden.
- Speaker #2
In Etappen nimmt dich mit auf die schönsten Wandertouren in Europa und Großbritannien. Staffel 1 startet in Schottland auf der Isle of Skye. Der Sky Trail führt uns über zauberhafte Naturpfade entlang der Steilküste, vorbei an den spektakulären Kewan Mountains und über die Trotternish Ridge mit dem Old Man of Storr. 120 Kilometer in sieben Etappen bis zum nördlichsten Punkt der Insel Ruachwunisch.
- Speaker #1
Etappe 1.
- Speaker #2
Start Broadford. Ziel? Torin. Strecke 19 Kilometer. Etappe starten. Guten Morgen, Sonne.
- Speaker #4
Guten Morgen.
- Speaker #2
Unsere erste Nacht auf der Isle of Skye haben wir auf dem Campingplatz in Broadford verbracht. Und von hier aus starten wir auch auf die Tour. Wir gehen den Sky Trail von Süden nach Norden. Andersrum wäre es genauso gut möglich. Wir haben uns für diese Variante entschieden, weil das Wetter möglichst gut sein sollte. wenn man sich auf den Weg über die Trotternisch Ridge macht. Auf der Hochebene, da gibt es so gut wie keinen Schutz vor Wind und Regen. Ja, und zum Start unserer Tour, da sah das Wetter jetzt noch nicht so gut aus. Auch die Vorhersagen nicht. Die ganze letzte Nacht hat es geregnet. Aber an diesem ersten Morgen, da sehen wir das Ganze noch entspannt. Das ist ja schon einfach echt, man riecht richtig schön ins Geräusch. Und so ein bisschen eingekuschelt ist, noch im Schlafsack und auf der Matte. Und draußen regnet es. Ich meine, nur solange innen alles trocken bleibt, aber im Moment sieht es gut aus. Der große Vorteil, wenn man die erste Nacht auf dem Campingplatz in Broadford verbringt, man kann nochmal heiß duschen, bevor dann zwei, drei Tage Wildcampen anstehen. Und es gibt einen Shelter dort mit Tischen und Bänken. Dort sitzt man zum Frühstück im Trockenen.
- Speaker #4
Wie ist dein Kaffee?
- Speaker #2
Ganz gut.
- Speaker #1
Also er hat auch wirklich Geschmack.
- Speaker #2
Das ist ganz gut und nicht selbstverständlich für Instant Cook. Und wir haben die Gelegenheit außerdem genutzt, um uns noch ein paar Tipps für die Tour geben zu lassen.
- Speaker #0
Anthony habt ihr bereits in der ersten Folge gehört.
- Speaker #2
Er arbeitet auf dem Campingplatz in Broadford, er ist aber auch Landschaftsfotograf, war schon viel auf der Insel unterwegs und er ist auch den Sky Trail gewandert. Auf der Landkarte, die in der Rezeption auf dem Campingplatz hängt, zeigt er uns,
- Speaker #0
wie der Weg heute für uns verläuft. Also,
- Speaker #2
Etappe 1 wird vielleicht ein bisschen matschig, aber ist sonst ganz easy zu laufen. Und das machen wir jetzt auch gleich. Vorher besorgen wir uns aber noch ein bisschen Proviant im kleinen und verpackt Laden der Selkie Collective. Hi,
- Speaker #3
I'm Emma and myself and my friend... Amy started the Selkie Collective, which is a small refill shop on the Isle of Skye. And we began about coming up for five years ago now. And it's a refill shop where you can come in and you can get nuts and seeds and dried foods and some lovely organic fresh fruit and vegetables, sourdough bread and some other sustainable items, which would be great for... Going on Hiking Trips.
- Speaker #2
Ja, das ist jetzt ein bisschen unwitzhalte Werbung, aber ich finde es einfach cool, was Emma und Amy da auf die Beine gestellt haben. Alles, was ihr dort im Shop bekommt, ist nachhaltig produziert. Vieles direkt auf der Isle of Skye. Weniger Müll, der Schutz der Natur auf Skye, das ist das Ziel der beiden. Und die beiden sind auch sehr engagiert in der Community vor Ort auf Skye, bringen Frauen zusammen, machen da immer regelmäßig Events und haben auch ihren eigenen Podcast, falls ihr da mal reinhören wollt. Der kleine Laden von Amy und Emma befindet sich direkt neben dem Broadford Hotel. Und wer sich für die schottische Geschichte interessiert, der stößt im Broadford Hotel auf das kulinarische Erbe einer der großen Figuren der schottischen Geschichte.
- Speaker #1
Das Broadford Hotel, das gilt übrigens als the original home of the Drambuie. Der Drambuie, das ist so ein
- Speaker #2
Whisky-Likör.
- Speaker #1
Und angeblich war das das Lieblingsrezept von
- Speaker #2
Bonnie Prince Charlie.
- Speaker #5
Charles Edward Stewart, auch bekannt als Bonnie Prince Charlie, brachte im 18. Jahrhundert die Highland Clans zusammen, um für die Rückkehr der Stuart-Dynastie auf den britischen Thron zu kämpfen. Dieser Kampf endete mit einer brutalen Niederlage in der Schlacht von Culloden 1746. Bonnie Prince Charlie schaffte es, vor der britischen Redcoat-Army zu fliehen. Und seine abenteuerliche Flucht führte ihn auch auf die Isle of Skye.
- Speaker #2
Mehr dazu hören wir dann in einer der nächsten Folgen, wenn wir auf unserer Wanderung ganz in der Nähe der Höhle sind, in der sich Bonnie Prince Charlie damals versteckt hielt. Dafür müssen wir jetzt aber erstmal ein paar Kilometer machen. Los geht's auf den Trail und der startet direkt neben dem Bordwirt Hotel. So,
- Speaker #1
also da ist das Bordwirt Hotel,
- Speaker #2
daneben der Fluss und hier geht's rein. Let's go. Erst geht's ein kleines Stück der Straße entlang, dann kommt ein Tor und... Wir laufen auf einem Pfad weiter, erst Schotter, dann Wiese, ganz weich unter unseren Füßen. Auf und neben dem Weg treffen wir immer wieder Schafe und rechts von uns erheben sich die Hügelketten der Red Kulins. Es ist alles grün um uns rum. Gras, Farn, Heidekraut. Dazwischen kommt immer mal wieder ein kleiner Wasserlauf und der Regen, der macht eine Pause. Das Laufen ist wirklich wunderschön und wir nutzen diesen Trail, um in Sachen Ausrüstung mal was Neues auszuprobieren. Unsere dicken Wanderstiefel. Die haben wir zu Hause gelassen.
- Speaker #1
Es wird jetzt auch so die erste richtig große Wandererfahrung mit den Barfußschuhen. Wie geht es dir bislang damit?
- Speaker #4
Mir geht es sehr gut. Ich fühle mich topfit. Also die Schuhe sind der Hammer. Ich komme damit viel besser klar als mit den anderen. Das ist jetzt richtig genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich bin gespannt, wie es heute Abend sein wird, wenn wir die 19 Kilometer durch sind. Aber ich bin guter Dinge, ich bin sehr guter Dinge.
- Speaker #1
Also du hast ja schon Erfahrung mit Barfußschuhen, weil du damit häufiger zum Joggen gehst. Für mich ist es jetzt wirklich das allererste Mal. Ich habe die Schuhe heute den zweiten Tag an und ich muss sagen, die sind mega bequem. Wirklich, da drückt gar nichts. Ich merke, dass die Belastung, weil es halt wenig Dämpfung gibt, so im Ballenbereich. Das ist schon spürbar. Es ist nicht schlimm oder drückt oder unangenehm, aber ich merke, dass es eine andere Belastung ist als in meinen Wanderschuhen sonst. Und wirklich so viel Platz vorne zu haben in dieser mega Zehenbox ist einfach Luxus pur. Ich bin auch sehr gespannt, wie es mir heute Abend gehen wird damit. Ob ich dann vielleicht was anderes sage, wer weiß. Aber bislang fühlt es sich richtig, richtig gut an.
- Speaker #2
Irgendwann kommt... Im Tal unten auf der rechten Seite die Siedlung Swada. An der laufen wir vorbei und der Weg wird ein bisschen breiter. Hier führte im letzten Jahrhundert eine Eisenbahnlinie lang.
- Speaker #1
Schau mal, hier sieht man die Reste einer alten Eisenbahnlinie und von einem alten Marmorwerk. Bis Anfang des letzten Jahrhunderts wurde hier ziemlich viel Marmor abgebaut. Und von der Qualität kam der wohl hin an die Qualität von dem aus Carrara. Und dann wurde der Marmor von hier bis an den Hafen von Broadford transportiert mit dieser kleinen Lokomotive auf diesen alten Einzelhandmühlen.
- Speaker #2
Hier.
- Speaker #1
Ah, guck mal. Hier steht auch schon, das hier hat historische Bedeutung. Bitte nehmt nichts mit von dem, was ihr hier findet.
- Speaker #2
Danach geht es ein Stück den Berg rauf und oben angekommen wird es auf einmal richtig, richtig nass auf. Und neben dem Weg steht das Wasser in riesengroßen Pfützen. Wir balancieren über Steine, verlassen den Pfad, gehen ein Stückchen Hangaufwärts, um zu gucken, ob es da vielleicht trockene Stellen gibt. Aber wir sind umgeben von Moorland und hier steht das Wasser durch den vielen Regen der letzten Wochen.
- Speaker #1
Okay, mini kleine Pause. Boah, crazy der Wind. Lass uns mal kurz sprechen über die letzten, weiß ich nicht, drei, vier Kilometer, die wir gerade hinter uns gebracht haben. Der Boden war, oder der Pfad war im Grunde ein Bach.
- Speaker #4
Ja, und teilweise, oder nicht zu selten, ein See, ein kleiner.
- Speaker #1
Ja, also du hast ein Matschloch erwischt, ich habe ein Matschloch erwischt. Und ich glaube, möglichst wasserdichte Schuhe, das ist A und O. Verrückt, wirklich. Bis hierhin schon ein Abenteuer und wir haben noch nicht mal die Hälfte der Etappe heute geschafft. Mal gucken, wie es weitergeht.
- Speaker #2
Und nass wird es nicht nur von unten. Der Regen, der ist auch jetzt wieder zurück. Aber die Landschaft, die uns umgibt, die ist auch im Regen wunderschön. Wir schauen von der Anhöhe runter auf das offene Meer, den Loch Eishort und auf die Ruinen von Borrelreg.
- Speaker #5
Während der Highland Clearances mussten viele Menschen ihr Zuhause in den schottischen Highlands verlassen. Die Landlords vertrieben sie, vor allem um Platz für die Schafzucht zu schaffen. Die Wolle der Schafe brachte mehr Profit als die Pachten der Bauern. Die Clearances waren auch die Folge eines Strukturwandels. Die schützende Gemeinschaft der Clans löste sich auf, auch als Folge der Schlacht von Coulonne. Die Zwangsräumungen wurden oft gewaltsam durchgesetzt. Viele der Vertriebenen wanderten nach Australien oder Nordamerika aus.
- Speaker #2
Die beiden Ruinsiedlungen Borerek und Zwischnisch, die heute auf unserem Weg liegen, die wurden 1853 durch die Männer von Lord MacDonald geräumt. Damals war der Geologe Archibald Geeky hier in der Gegend unterwegs, als die Menschen ihr Zuhause verlassen mussten,
- Speaker #6
und das hat er davon berichtet. Die jüngeren Mitglieder der Gemeinschaft waren mit ihren Klamotten an der Fußstelle, während die Kinder mit Alarm-Geräuschen mit dem Hals auf dem Boden. Ein Schreie von Schmerz ging in den Himmel. Der lange, schmutzige Wail, wie ein Funeral-Koronak, wurde gesungen. Der Geräusch riech durch den breiten Wald von Strath in einem verlangten Notfall.
- Speaker #2
Der Pfad verliert sich auf dem Weg durch die Siedlung. Es geht über die Wiese bergab, immer wieder über kleinere Wasserläufe der Küste entlang in Richtung Westen. Zum Teil müssen wir ein bisschen klettern, um über die Geröllfelder zu kommen, aber die Landschaft ist spektakulär. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite Wasserfälle, die das Grün der Küstenhänge durchbrechen. Zwischen dem Steinstrand und der Steilküste geht es ein, zwei Kilometer etwas steiler nach oben. Und hier ist dann die Hälfte der heutigen Etappe geschafft. Wir schauen nochmal zurück von oben auf den Lok Eisroth und dann geht es weiter in Richtung Norden, immer der Küste entlang. Vorbei an den Ruinen von Zvizhnich und dem Strand von Kamaschmalak. Und unterwegs, da begegnen uns nicht nur Schafe jetzt, sondern auch... Kühe, aber leider keine Highland-Kühe, sondern die ohne Pony vorne. Und kurz vor Torin kommt dann auch das erste Kettle Grid. Das ist so ein Metallgitter über einer Vertiefung im Boden, über das die Kühe nicht rüberkommen können, Autos aber schwimmen. In Torin gibt es ein kleines Café, Amy's Place, und hier gibt es wirklich unfassbar leckeren hausgemachten Kuchen. Ihr könnt dabei eine heiße Tasse Tee trinken, einen traumhaften Ausblick über die Bucht genießen. Wir waren schon mal aufs Kai und waren damals wirklich verzaubert. Das Café, das gehört Mark und Allison. Und der kleine Tea Room, der ist so warm und liebevoll eingerichtet. Kurz vor dem Ende der Etappe echt perfekt, um sich mit einer Suppe oder einem Stück Kuchen oder einem Tee-Kaffee zu stärken, wenn man es denn rechtzeitig vor Ladenschluss schafft. Aber das bekommen wir an dem Tag leider nicht hin. Das viele Wasser auf dem Weg hat uns dann doch ein bisschen aufgehalten. Wir sind später dran als geplant und tatsächlich erwischt uns der Regen dann hinten raus auch nochmal ziemlich übel. Auf der Suche nach einem Zeltplatz laufen wir hinter Torin noch zwei Kilometer weiter. Anthony hatte uns auf der Landkarte gezeigt, wo wir einen guten Platz für unser Zelt finden können.
- Speaker #0
Im strömenden Regen bauen wir das Zelt neben der Brücke am nördlichsten Zippel der Bucht auf,
- Speaker #2
aber Bis es steht, sind wir klitschnass. Zwischen dem Meer und den Kirlen Hills hängen dicke, dicke Regenwolken. Und an der Stelle ist jetzt auch schon klar, für Frank wird es ohne Regenhose in den kommenden Tagen richtig schwer. Das hört ihr in der nächsten Folge. Es ist wirklich verrückt, wie viel es regnen kann.
- Speaker #1
Das ist wirklich verrückt.
- Speaker #4
Ja, okay, ich gebe es dir zu. Ich habe es ein bisschen unterschätzt.
- Speaker #1
Wir sind dann auf eine Anhöhe hochgelaufen und von dort hatten wir eben den Blick hier auf die Bucht von Elgol und dahinter die Tulin Mountains. Und es ist einfach so unfassbar schön. Es ist mit Worten nicht zu beschreiben.
- Speaker #2
In Etappen ist eine Produktion von mir, Jesmin König, aber sie wäre nicht möglich gewesen, ohne die Menschen, mit denen ich dafür sprechen durfte. Für diese Folge waren das Anthony vom Campingplatz in Broadford, Emma von der Selkie Collective und Frank. Euch vielen, vielen Dank.